In den vergangenen Tagen und Wochen haben einige Nachrichten mich zum Nachdenken über ein Thema veranlasst, welches stets ein wenig vernachlässigt wird: Kinder und Jugendliche wachsen mit Facebook und Co. auf und nehmen dies als selbstverständlich hin. Ist dies aber wirklich so? Lauern dort nicht auch Gefahren?

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Facebook und seine Verantwortung

In der vergangenen Woche erklärte Facebook, dass die geltenden Filtereinstellungen für Jugendliche zwischen 13 und 18 Jahren aufgehoben werden sollen. Gegenwärtig sind Inhalte dieser Altersgruppen für Außenstehende zu deren Schutz nicht einsehbar. Dies wird sich dann verändern.

Gleichzeitig hat die Schwester von Mark Zuckerberg ein Buch über ein Mädchen geschrieben, welches seine Zeit mit technischen Geräten verschwendet. Das mit dem Titel Dot erscheinende Werk soll über Probleme von zu frühem Umgang mit technischen Geräten aufklären.

Warum Bevormundung sich lohnt

Gehen wir mal dazu zurück zur Zielgruppe, so gibt es doch Gründe, warum diese Form der Bevormundung Sinn macht: Im Alter zwischen 15 und 18 bewerben sich viele Jugendliche auf Praktika und Ausbildungsstellen. Dabei gehört es in vielen Firmen schon zum guten Ton mal zu schauen, was die Bewerber im Internet machen.

Neben der Gefahr auf Partybildern betrunken zu sehen zu sein, gibt es aber auch Äußerungen oder Inhalte, die man seinem potenziellen Arbeitgeber vielleicht besser nicht 1:1 zeigen sollte, wenn man sich bewirbt.

Privatsphäre-Einstellungen: Aber wie bedient man Sie

Nun kann man natürlich argumentieren, dass die Zielgruppe auch um die Privatsphäreeinstellungen weiß. Geht man jedoch davon aus, so zeigt sich vor allem eins: Die Meisten wissen vom Vorhandensein, aber weniger von der Bedienung.

Dies liegt nicht zuletzt an der fehlenden Medienkompetenz von Lehrern, Eltern und den Schülern selbst – getreu dem Motto: Woher nehmen und nicht stehlen, kann diese Umstellung ein böses Erwachen bedeuten.

Wie können Eltern Kinder schützen?

Was also können Sie tun, um die Kinder zu unterstützen? Wie können Sie Ihre Kinder vor den Gefahren der digitalen Medien schützen?

Denn die Meisten Kinder und Jugendlichen wissen vom Vorhandensein, aber weniger von der Bedienung. Was tun sprach Zeus? Seine Kinder aktiv bei der Nutzung des Internets unterstützen.

Checkliste: 4 Tipps für die aktive Social-Media-Nutzung

Wer künftig wirklich aktiv auf die Umstände reagieren möchte, sollte sich einige Dinge als eine Art Checkliste vornehmen:

  1. Selbst informieren! Hierbei geht es nicht darum dem Kind die Einstellungen abzunehmen, aber denkbar wäre ein Seminar oder Kurs, welcher über die richtigen Umgang mit Facebook aufklärt. Hier gibt es eine ganze Reihe von Seminarangeboten oder Videos im Netz, welche recht witzig und anschaulich das Thema aufgreifen.
  2. Selbst Handeln! Wer seinem Kind nach oder vor der Geburt einen Facebookaccount anlegt und es gut meint, muss sich fragen, ob das dann auch wirklich gut ist. Vielleicht es das gute alte Fotoalbum manches Mal doch um Einiges moderner als ein Facebookaccount.
  3. Verantwortung übernehmen! Nur wer aktiv die Entwicklungen und Veränderungen rund um Facebook verfolgt – und das meint keine tägliche Recherche, sondern in den großen Tageszeitungen die Themen zu verfolgen -, ist in der Position überhaupt zu handeln. Damit bildet man die Grundlage für so etwas abstraktes wie Medienkompetenz: Ziel ist nicht der Expertenstatus, sondern das Wissen um mögliche Gefahren.

Am Ende hilft nur eins: Aktives Handeln

Genauso wie man früher darauf geachtet hat, welche Freunde und Bekannte die eigenen Kinder hatten und ggf. Einfluss auf deren Entscheidung nahm, indem man indirekt Hinweise auf das eigene Unbehagen gab, muss man heute Facebook ähnlich betrachten: Nur wenn ich weiß, wer Facebook ist und wie es funktioniert, kann ich damit händeln.

Der Gedanke vom guten Netzwerk ist schon länger vergessen und damit wird es wichtig sich (endlich) aktiv damit auseinanderzusetzen – und das meint mehr als einen Hinweis am Abendbrottisch zu geben.