Ein klarer Rat an alle, die im Job was bewegen wollen ist: “Sei nicht authentisch!” Verhalten Sie sich lieber klug als echt! Denn authentisch bringt Sie nicht weiter! Das zeigen die Beispiele von Angela Merkel und Oscar Wilde

- Ausgemachte Warheit?
- Erfolgreich den Shitstorm überlebt
- Hauptsache im Gespräch bleiben?
- Negative PR kann ein Todesurteil sein
- Die nächste Sau im Dorf? Was Hidden Champions besser machen
- Angemessen auftreten, ohne sich zu verbiegen
- Aber bitte mit Pokerface: Die Wahrheit ist nur die zweitbeste Lösung
- Emotionen sind gut, aber das Herz auf der Zunge tragen nicht
- Die 5 Geheimnisse der Merkel-Rhetorik
- Fazit: Mit der Wahrheit kommt man nicht weit
- Top Bücher zum Thema
- Text als PDF lesen
- eKurs on Demand buchen
- Individuelles eBook nach Wunsch
- Corporate Publishing und Beratung
Ausgemachte Warheit?
Shitstorm? Super. Zumindest wenn man Oscar Wilde, dessen Statue heute im Merrion Square, Dublin bewundert werden kann folgt. Denn nichts, so gilt unter PR-Experten als ausgemachte Wahrheit, ist so schlecht wie gar nicht im Gespräch zu sein. Es gibt keine so schlechte PR wie gar keine PR – ungezählte PR- und Social-Media-Experten werden nicht müde, diesen Spruch immer und wieder zu zitieren – das Trostmittel für erboste Kunden jeder Art.
Nur so ist es vermutlich zu erklären, dass viele B-Promis bei Sendungen wie Bigbrother oder Dschungelcamp mitmachen. Und sogar ein Stückchen bekannter werden. Aber mal ehrlich: Was halten Sie von diesen B-Promis? Eben. Dabei hat sich Oscar Wilde selbst widerlegt.
Erfolgreich den Shitstorm überlebt
Natürlich gibt es Beipiele von Unternehmen, die erfolgreich einen Shitstorm überlebt haben. Beispiel KitKat, das viel zitierte, von Greenpeace heftigst geschmähte Skandalbeispiel in Social Media. Oder die Deutsche Bahn.
Doch nunja, KitKat ist nicht einfach durch den Shitstorm bekannter geworden. Und die Deutsche Bahn steht ohnehin unter Dauerkritik ihrer User, da sie aber eine quasi Monopolstellung hat, kann ihr diese schlicht am Allerwertesten vorbeigehen – was auch tatsächlich so ist.
Hauptsache im Gespräch bleiben?
Aber was ist denn nun besser: Keine PR – oder negative PR, Motto Hauptsache im Gespräch bleiben? Gehen wir mal zum Kern dieses Spruchs, zu Oscar Wilde zurück.
Wilde war schwul, zu einer Zeit, als das in Irland noch strafbar war. Dennoch ging er vergleichsweise offen mit dem Thema um. Und er hatte Widersacher, darunter den Marquess von Queensberry, der ihn gezielt provozierte.
Negative PR kann ein Todesurteil sein
Wilde zeigte diesen wegen Verleumdung an – und wurde dabei selbst zum Angeklagten wegen Unzucht mit männlichen Prostituierten. Am Ende wurde Wilde zu zwei Jahren Zwangsarbeit verurteilt, die seine Gesundheit ruinierten.
Und nach dieser Zeit traute er sich nicht mehr nach Dublin zurück, sondern ging nach Frankreich, wo er am Ende völlig verarmt starb. Die Gerüchteküche, der Rufmord, die negative PR hatten ihn quasi umgebracht – und vielleicht auch die eigene Selbstüberschätzung.

Nun sind die Zeiten heute anders, angeblich offener, toleranter. Und es werden im Netz so viele Säue durchs Dorf getrieben, dass man den Überblick verliert. Was heute die Gemüter erregt, ist morgen viel schneller wieder vergessen – man denke nur an diverse Skandale, die Minister das politische Amt kostete, ihnen jedoch langfristig nicht geschadet hat.
Daher ist manchmal Stillschweigen und ein bisschen Vorsicht gar nicht so unklug, wie auch das Beispiel von ziemlich vielen erfolgreichen Firmen zeigt, die kaum einer kennt: sogenannten Hidden Champions, die Marktschreierei gar nicht nötig haben, weil sie in ihrer Sparte längst durch Qualität überzeugt haben.
Angemessen auftreten, ohne sich zu verbiegen
Darum gilt: Sollte das, was Sie fühlen, gerade dem entsprechen, was Ihrer Rolle gerecht wird, nur zu, legen Sie los! Sonst überlegen Sie bitte nochmal, welches Verhalten Ihrer Rolle entspricht – sei es als Manager oder als ambitionierter Newcomer, der seine Karriereabsichten deutlich machen will.Daher hier ein paar Tipps, wie Sie andere Menschen mit Manipulationstechniken überzeugen können:
1) Überlegen Sie genau, welche Informationen Sie herausgeben möchten.
2) Halten Sie Ihr Gegenüber in gesprochener oder geschriebener Form auf dem Laufenden.
Das Problem ist ja: Unzählige Führungsratgeber sehen im “authentischen” Auftreten der Manager den Schlüssel zum erfolgreichen Auftritt vor Mitarbeitern, Kunden und Vorgesetzten. Das Gegenteil ist richtig: Bloß nicht zu ehrlich sprechen, sich bloß nicht emotional in die Karten schauen lassen. Und das sogar noch, ohne sich vollständig zu verbiegen.
Aber bitte mit Pokerface: Die Wahrheit ist nur die zweitbeste Lösung
Wie das geht. zeigen zum Beispiel viele Top-Manager und Spitzenpolitiker, die längst den Spagat aus eigenen Bedürfnissen und fremden Erwartungen perfekt aufs Parkett legen, wenn sie in Betriebsversammlungen ans Rednerpult oder vor der Presse ans Mikro gebeten werden.
An diese Regeln hielt sich beispielsweise auch Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel, die ihre Rhetorik mit viel leisem, trockenem Humor und Ironie so perfektioniert hat, dass nicht einmal politische Gegner Angriffsflächen finden.
Emotionen sind gut, aber das Herz auf der Zunge tragen nicht
Es ist prinzipiell gut und auch für die eigene Psyche gesund, Emotionen offen auszudrücken, doch sehr schnell kann man dadurch in Gefahr geraten, Rechenschaft abzulegen. Deshalb kann zu viel Offenheit schädlich sein. Authenzität ist daher immer eine Gratwanderung.
Welche griffigen Tipps muss man aber nun beherzigen, um sich bestmöglich in der Öffentlichkeit darzustellen, allerdings ohne das Innerste zu offenbaren? Machen Sie sich daher klar: Spätestens wenn Sie Wahrheiten aussprechen, die besser ungesagt bleiben sollten, kann die schädlichen Auswirkungen für Ihre Karriere und damit Ihr ganzes Leben haben.
Die 5 Geheimnisse der Merkel-Rhetorik
In seinem Buch mit dem provokanten Titel “Sei nicht authentisch” zeigt der Executive Coach Dr. Stefan Wachtel deshalb auch am Beispiel von Angela Merkel, wie man es schafft, im Job angemessen aufzutreten und will ihre 5 Rhetorik-Geheimnisse erkannt haben. Das liest sich im Überblick so:
- Im richtigen Film spielen – Die Rolle im Job muss zu eigenen Idealen, Denk- und Verhaltensmustern passen
- So gut spielen, dass es authentisch scheint – muss man üben und lässt sich nur durch stetiges Üben perfektionieren
- Den Part variabel spielen – die Rolle bitte so auslegen, dass Ihnen ein spontaner Wechsel bestimmter Standpunkte jederzeit offensteht
- Niemals aus der Rolle fallen – genießen Sie es, die Erwartungen zu erfüllen, die man an Sie stellt
- Behaupten Sie nie, Sie seien authentisch. Schon die Bemerkung allein könnte Zweifel wecken
Fazit: Mit der Wahrheit kommt man nicht weit
Wer will nicht von anderen Menschen geachtet, bewundert oder respektiert werden? Die meisten von uns streben in der Regel nach Geld und Ansehen. Doch wer im Job immer die ungeschminkte Wahrheit erzählt, tut sich keinen Gefallen, denn auf diese Weise gelingt es nicht, andere zu überzeugen.
Es zeigt sich am Ende: Wer stets authentisch ist, schafft es nicht bis ganz nach oben. Wer sich für die Karriere täglich krümmt und verbiegt, erst recht nicht. Die oft geforderte Authentizität ist ein schmaler Grat, auf dem schon viele abgestürzt sind. Die Top-Leute finden den berühmten goldenen Mittelweg: Sie spielen ihre Rolle so perfekt, dass sich die Frage nach Authentizität oder Maske gar nicht stellt.
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