Eine Kündigung ist eine Entscheidung, die gut überlegt sein soll. Ein Wechsel kann die Lösung sein, um sich im Job wieder wohl zu fühlen. Wie sieht die “perfekte Kündigung” aus? Wie kündigt man ohne Ärger und mit gutem Gewissen?

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Erfolgreicher Jobwechsel: Sauber kündigen und gut starten

Wer noch vor einigen Jahren einen makellosen Lebenslauf vorzeigen wollte, absolvierte eine fundierte Berufsausbildung, stieg danach die Karriereleiter im Ausbildungsbetrieb nach oben und blieb noch 30 Jahre im gleichen Unternehmen.

Doch was, wenn der Job keine Herausforderungen mehr mit sich bringt? Wenn die Aufgaben keinen Spaß machen oder das Arbeitsklima nicht mehr stimmt? Oft helfen dann nur noch die Kündigung und ein Jobwechsel. Heutzutage ist das keine Seltenheit mehr, sondern wird von immer mehr Unternehmen sogar positiv bewertet. Durch einen Wechsel entwickeln wir uns weiter und sammeln unterschiedliche Erfahrungen, von denen auch ein neuer Arbeitgeber profitiert. Eine Kündigung sollte dennoch keine impulsive Entscheidung sein, die man von heute auf morgen trifft. Wie sieht also ein gelungener Jobwechsel aus?

Kündigung? Ja oder Nein?

Zunächst sollte sich ein Arbeitnehmer darüber bewusst sein, wo er beruflich steht, was er in der Vergangenheit erreicht hat und welche Ziele er sich für das weitere Berufsleben setzt. Die Frage, die dabei beantwortet werden muss: Erfüllt die derzeitige berufliche Situation meine Bedürfnisse?

Wird sie mit Nein beantwortet oder hält der Job keine Herausforderungen mehr bereit, ist das sehr wahrscheinlich der richtige Zeitpunkt für den Aufbruch, die Jobsuche und eine Kündigung. Hilfreich bei der Bewertung der aktuellen Situation können Pro und Contra Listen sein, doch auch die Einschätzung des sozialen Umfelds, der Freunde und Familie kann bei dieser wichtigen Entscheidung helfen.

7 Schritte zum neuen Job

Die richtige Kommunikation für einen sauberen Schnitt ist beim Jobwechsel unabdingbar. Schließlich wollen Sie gut Freund mit Arbeitgebern und Kollegen bleiben.

  1. Kündigung optimal vorbereiten: Sofort loszulaufen, dem Chef die Kündigung auf den Tisch zu knallen und den Entschluss im Büro bekannt zu geben ist der falsche Ansatz. Es ist wichtig, eine Kündigung gut vorzubereiten und dabei Schritt für Schritt vorzugehen. Dies hinterlässt nicht nur beim alten, sondern auch beim neuen Arbeitgeber einen guten Eindruck.
  2. Neue Stelle sollte bereits vorhanden sein: Bevor die Kündigung eingereicht wird, sollte, wenn möglich, bereits eine neue Stelle in Aussicht sein, denn als Angestellter ist es einfacher aus einem bestehenden Arbeitsverhältnis heraus einen neuen Job zu finden. Zudem sind große Lücken im Lebenslauf nur ungern gesehen, besonders, wenn sie auf einen übereilten Jobwechsel zurückzuführen sind.
  3. Diskrete Jobsuche: Während der Jobsuche sollte auf Diskretion geachtet werden, auch wenn ein freundschaftlicher Umgang im Unternehmen ganz normal ist. Wer in einer Führungsposition ist, muss zudem die unternehmenspolitischen Folgen einer Kündigung bedenken, die frühzeitig bekannt wird. Deshalb: Am besten man spricht mit Kollegen erst dann über den geplanten Jobwechsel, wenn der neue Vertrag unterschrieben ist, wobei eine bestimmte Informationsfolge eingehalten werden sollte.
  4. Den Chef als ersten informieren: Um niemandem auf den Schlips zu treten, sollte der aktuelle Vorgesetzte als Erster von der geplanten Kündigung erfahren. Eine sachliche Erklärung der Beweggründe für diese Entscheidung hilft beiden Seiten die Hintergründe zu verstehen. Es ist auch im Interesse des Arbeitnehmers die Beschäftigung professionell zu beenden, denn niemand möchte mit Groll im Bauch in einen neuen Job starten. Zudem erhält jeder Mitarbeiter nach Beendigung des Arbeitsverhältnisses ein Zeugnis, das für den weiteren beruflichen Werdegang bedeutend ist.
  5. Für Optimale Reputation sorgen:  Das Risiko einer negativen Bewertung kann durch einen reibungslosen und fairen Kündigungsprozess deutlich verringert werden. Apropos Arbeitszeugnis: Gelegentlich bittet der Arbeitergeber darum, selbst einen Entwurf des eigenen Zeugnisses zu gestalten – in diesem Fall sollte man sich mit den Formulierungen auskennen, um sich nicht selbst versehentlich schlecht zu bewerten. Wer das Glück hat, einen Personaler zu kennen, kann diesen um Rat fragen, aber auch Gewerkschaften oder Jobbörsen helfen mit Tipps bei der Zeugniserstellung.
  6. Übergabe an Nachfolger und Kollegen: Ist all das erledigt, fehlt noch die Übergabe an den Nachfolger oder einen Kollegen. Laufende Projekte sollten in einem persönlichen Gespräch übergeben werden. Außerdem gilt es sicherzustellen, dass alle benötigten Dokumente für den Nachfolger zugänglich abgespeichert sind. Auch eine Übertragung der Zugangsrechte für das eMail-Postfach oder eine Weiterleitung der Mails ist in vielen Fällen sinnvoll. Die Einstellung “Aus den Augen aus dem Sinn” ist fehl am Platz, denn jeder wünscht sich an einem neuen Arbeitsplatz geordnete Verhältnisse und kein Chaos, das es zunächst zu beseitigen gilt.
  7. Sich angemessen verabschieden: Um sich angemessen von den Kollegen und Kolleginnen zu verabschieden, ist es in vielen Unternehmen oder Betrieben üblich, einen Ausstand zu geben. Umfang und Aufwand sind dabei jedem selbst überlassen. Es geht vor allem um die Wertschätzung des Teams und einen harmonischen Abschluss. Nicht umsonst heißt es “Man sieht sich immer zweimal im Leben”!

Nach diesem sauberen Abschluss steht einem erfolgreichen ersten Tag im neuen Büro nichts mehr im Wege.