Es gibt viele Möglichkeiten, den Lebensunterhalt während des Studiums zu bestreiten. Nebenjobs, Unterstützung durch die Eltern, BAföG und Studienkredite. Laut einer aktuellen Umfrage kommt knapp die Hälfte der Studenten mit Schulden von der Uni.

Schreibblock, Smartphone, Geometrie-Werkzeug und Geldscheine auf einem Holztisch

Jobben, Eltern, BAföG: So finanzieren sich Studenten

Studieren ist teuer: Semesterbeitrag, Bücher und Lernmaterial, dazu Miete, Versicherungen, Lebensmittel und Kleidung. Ein Auslandsaufenthalt oder Freizeitaktivitäten sind da noch nicht mit eingerechnet. Woher kommt das Geld für all das?

Eine aktuelle Umfrage von univativ unter 350 Studenten ergab: aus verschiedenen Quellen. Dabei decken Einnahmen aus Studentenjobs oder elterlicher Unterstützung oft nicht den kompletten Bedarf. Daher startet fast jeder zweite Student mit Schulden in das Erwerbsleben.

Die Top-5 der Studienfinanzierung

Wie aber finanzieren sich Studierende denn nun im Detail? Hier ein Überblick über die Top-5 der Studienfinanzierung:

  1. Elterliche Unterstützung: Dass immerhin 56 Prozent der befragten Absolventen finanziell unbelastet von der Uni kamen, ist vor allem der elterlichen Unterstützung zu verdanken. Jeder Zweite bekam während des Studiums Geld von den Eltern. Für die Mehrzahl von ihnen war dies die Haupteinnahmequelle. Dennoch: Auf die Frage, was sie rückblickend gerne anders gemacht hätten, fielen die Antworten eindeutig aus: Mehr Geld von den Eltern zu erbitten, ist für die wenigsten eine Option. Sieben Prozent hätten sogar im Rückblick weniger elterliche Hilfe angenommen.
  2. Nebenjob: Zwei Drittel der Befragten arbeiteten neben der Uni, doch nur 30 Prozent finanzierten sich hauptsächlich auf diese Weise. Der Nebenjob stellt sich rückblickend betrachtet als unterschätzte Maßnahme heraus. Mehr als ein Drittel der Absolventen (35 Prozent) hätten diese Möglichkeit im Nachhinein gern mehr genutzt. Schon jetzt ist der Nebenjob ein wichtiger Finanzierungsfaktor. Für 67 Prozent der befragten Absolventen stellte er eine Einkommensquelle dar, für ein Drittel sogar die wichtigste. Der Studentenjob bietet guten Chancen, das Studium finanziell unbelastet oder mit geringerem Schuldenvolumen zu meistern. Doch finanzielle Unabhängigkeit ist nur einer der Vorteile des Nebenjobs: Im Idealfall erleichtert er auch noch den Berufseinstieg. Voraussetzung dafür ist, dass man die Tätigkeit klug auswählt und relevante Praxiserfahrung für den späteren Wunschberuf sammelt.
  3. BAföG: 44 Prozent der Befragten hatten hingegen nach dem Studium Schulden aus ihrer Ausbildungszeit. Der Grund dafür ist vor allem der Bezug von BAföG, welches mehr als jeder Dritte erhielt. Zwar ist die Rückzahlung des erhaltenen BAföGs auf die Obergrenze von 10.000 Euro beschränkt, doch auch das ist schon eine spürbare finanzielle Last für Berufsanfänger.
  4. Studienkredit: Studienkredite, die für zehn Prozent der Befragten zur Studienfinanzierung beitrugen, kennen solche Obergrenzen nicht. Zehn Prozent nahmen einen Studienkredit auf, den sie nach dem Start ins Berufsleben begleichen müssen. Die Summen sind erheblich: Ein Viertel aller Absolventen schuldete mehr als 6.000 Euro aus der Studienzeit: Zwölf Prozent gaben an, mit 10.000 bis 19.999 Euro in der Kreide zu stehen, elf Prozent mit immerhin noch 6.000 bis 9.999 Euro. Bei acht Prozent der Befragten beliefen sich die Schulden zum Zeitpunkt des Studienabschlusses auf 3.000 bis 5.999 Euro, nur bei zehn Prozent lagen sie darunter. Mehr als 20.000 Euro Schulden machten allerdings nur drei Prozent der Befragten.
  5. Stipendien: Aus den Umfragedaten wird deutlich, dass nur wenige Studenten sich aus einer einzelnen Quelle finanzieren konnten. Allerdings: Rückblickend betrachtet würden 28 Prozent Fördermöglichkeiten stärker in Anspruch nehmen. Tatsächlich haben nur neun Prozent der Befragten von Stipendien profitiert.