Wer heute einen guten Gehaltscheck haben und an zukunftsträchtigen Projekten arbeiten will, der lernt programmieren und studiert Informatik. Doch was bewegt die so dringend gesuchten IT-Experten?

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Ada Lovelace und die Automatisierung

Die Geschichte beginnt damit, dass eine britische Adlige Anfang des 19. Jahrhunderts unsere Zukunft prägt. „Die analytische Maschine webt algebraische Muster, so wie der Jacquard-Webstuhl Blüten und Blätter webt”- mit diesem Zitat beschrieb Ada Lovelace, Mathematikerin und erste Programmiererin überhaupt, die Revolution ihrer Zeit. Sie verdeutlicht zweierlei:

  1. Maschinen können die Arbeit von Menschen übernehmen und
  2. Frauen sind in den Naturwissenschaften genauso gut aufgehoben wie andere Geschlechter auch.

Beides wird auch in einer Entwicklerstudie von Stack Overflow deutlich, die interessante Einblicke in die IT-Branche liefert.

Frauen in der IT: Tech-Branche vorwiegend männlich

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Mit Gertrud Blanch, Marylin Meltzer und Grace Hopper war das Programmieren in der Frühphase besonders von Frauen geprägt. Programmieren galt lange sogar als typische “Frauenarbeit”. Nicht umsonst sagte Grace Hopper, die den ersten Compiler entwickelte, 1967 in der Cosmopolitan: “Du musst im Voraus planen und alles so planen, dass es bereit ist, wenn du es brauchst. Die Programmierung erfordert Geduld und die Fähigkeit, mit Details umzugehen. Frauen sind “Naturtalente” in der Computerprogrammierung.” In den 1980er Jahren wandelte sich das Bild. Der Frauenanteil sank drastisch und die Männer gewannen die Oberhand – und haben sie seitdem auch nicht mehr zurückgegeben.

So ist es auch kein Wunder, dass sich in der Umfrage 9 von 10 Teilnehmenden als männlich identifizieren. Eine kleine Steigerung bei den Teilnehmerzahlen gibt es allerdings: Waren im vergangenen Jahr nur 6,8 Prozent Frauen, sind es in diesem Jahr bereits 7,9 Prozent gewesen. Auch wenn die Umfrage in Bezug auf die Geschlechtszugehörigkeit nicht repräsentativ ausgelegt ist, lässt sich eine interessante Tendenz feststellen: Männer sind selbstsicherer; denn 68 Prozent der Männer halten sich für kompetent genug für ihren Job im Vergleich mit nur 59 Prozent der nicht-binären Teilnehmenden und 53 Prozent der Frauen. Setzt man diese Zahlen ins Verhältnis mit der Tatsache, dass ein größerer Anteil der teilnehmenden Frauen und nicht-binären IT-Experten mehr als fünf Jahre Arbeitserfahrung hatte, liegt die Vermutung eines sogenannten Imposter-Syndroms nahe (34 Prozent Frauen, 32 Prozent der nicht binären Kategorie und nur 31 Prozent der Männer hatten mehr als fünf Jahre Arbeitserfahrung).

Informatik: Studium muss sein – für die meisten jedenfalls

Die Mehrzahl der Teilnehmenden besitzt einen Bachelor in Computer Science oder Computer Engineering, hat also eine klassische, universitäre Ausbildung abgeschlossen. Mit dem Universitätsabschluss ist das Lernen allerdings nicht abgeschlossen, denn ganze 86 Prozent der Befragten haben sich mindestens eine neue Technologie selbst beigebracht. Der Job bringt mit sich, dass man immer die neuesten Technologien kennen- und erlernen muss, denn es gilt: Was heute genutzt wird, ist morgen wahrscheinlich schon wieder ein alter Hut.

Überraschend ist da weniger, dass die meisten Teilnehmenden ihre ersten Zeilen Code schon mit 15 oder 16 Jahren geschrieben haben, also schon früh ihren Weg begonnen haben.

Jobperspektive in der IT: Das wollen Entwickler heute

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Die Jobperspektiven sind und bleiben sehr gut für Entwickler, wie auch die Zahlen deutlich zeigen: Nur 15 Prozent der Befragten weltweit suchen aktiv einen Job. Entwickler können sich also nach wie vor aussuchen, wo und für oder mit wem sie arbeiten, da sich der Bewerbungsprozess in der IT gedreht hat: Unternehmen umwerben Kandidaten.

Die entscheidende Frage für Entwickler ist bei einem potentiellen Jobwechsel, welche Programmiersprache und Technologie sie nutzen werden. Die zweit- und drittwichtigsten Punkte sind das Umfeld, die Unternehmenskultur sowie die Arbeitszeitmodelle. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie im Tauziehen um die besten Köpfe unbedingt ihre Hausaufgaben machen müssen: eine echte WorkLifeBalance anbieten, Home-Office und flexible Zeitmodelle ermöglichen sowie eine diverse und offene Kultur sind nur einige Punkte, die sich Entwickler wünschen.

Gehälter in der IT-Branche

Entwickler verdienen weltweit gutes Geld. Am meisten Gehalt bekommen dabei Engineering Manager ($95.000 US). An zweiter Stelle stehen Experten zu Data Science oder Machine Learning mit einem Bruttojahresgehalt von mindestens $60.000 – und dies obwohl es diese Disziplinen in der Form noch nicht lange gibt. Full-Stack Developer haben ein jährliches Einkommen von rund $57.000 US im weltweiten Durchschnitt. Schlusslicht bilden Mobile Programmierer und solche in Forschung und Entwicklung. Erstere nehmen am Jahresende ca. $45.000 mit nach Hause, wohingegen Personen im akademischen Bereich mit lediglich $38.000 US vergütet werden.

Für Gehaltsverhandlungen bedeutet dies, dass Entwickler hohe Gehälter verlangen können und bei steigende Seniorität auch mit steigenden Gehältern rechnen können. Ebenso beeinflussen auch die Programmiersprache und Technologie, welches Preisschild letztendlich an den Fähigkeiten des Programmierenden hängt.

Programmiersprachen und Technologie: Das nutzen Entwickler

Je weniger Leute eine Programmiersprache beherrschen, umso höher sind die Preise. So sind Clojure, und F# oder Go seltener und dementsprechend höher bezahlt als PHP-, Java- oder C#-Experten. Das größte Wachstum in der Anwenderzahl verzeichnet Python. Der gut lesbare Programmierstil und die übersichtliche Syntax der Programmiersprache haben dazu beigetragen, dass sie in diesem Jahr schneller als Java wächst und mittlerweile als die zweitbeliebteste Sprache nach Rust gilt.

Dennoch ist Javascript das siebte Jahr in Folge die Königin unter den am meisten genutzten Sprachen, wobei Platz zwei von HTML (63 Prozent) und Platz drei von SQL (54 Prozent) belegt wird. Schlusslicht bilden in diesen Kategorien übrigens VBA, Objective-C und Assembly. Die meisten Entwickler arbeiten übrigens mit Windows.

Blockchain-Hype und Zukunftsaussichten: Das denken Entwickler

Wie steht es aber um Zukunftstechnologien wie Blockchain? Nach dem Hype in den letzten Jahren sagen 80 Prozent der Befragten, dass sie keinerlei Blockchain-Technologie verwenden oder lediglich Produkte und Lösungen ohne Cryptocurrency-Aspekt. Das bedeutet, dass zwar theoretisch viel mit dem Konzept der Blockchain möglich ist, dieses aber noch keine bis wenig Umsetzung findet, wobei sich rund 29 Prozent sicher sind, dass der Grundgedanke über viele Branchen hinweg nützlich sein wird.

Das Thema Zukunft spaltet die Entwicklergemeinschaft allerdings in zwei Lager: Optimismus, dass die Zukunft für die eigenen Kinder besser wird, herrscht vor allem in China (81 Prozent), der Ukraine (81 Prozent) und Russland (79 Prozent). Dabei zeigt sich, dass vor allem Osteuropa, Lateinamerika und der Mittlere Osten hoffnungsvoll in eine bessere Zukunft blickt und für sich einen höheren Lebensstandard erwartet. In Westeuropa hingegen – allen voran Frankreich, Belgien und der Schweiz – überwiegt jedoch der Pessimismus, wenn es um die Zukunft geht.

Die IT-Branche wächst und Entwickler mögen ihren Beruf

Der Arbeitsmarkt für Entwickler sieht jedoch rosig aus und wird in Zukunft sehr wahrscheinlich noch besser werden – vor allem, wenn Technologien wie Künstliche Intelligenz oder Blockchain wirklich in das Tagesgeschäft eingebaut werden.

Auch wenn sicherlich die Talente noch nicht ausreichen, so die gute Nachricht: Entwickler mögen ihren Job. 74,3 % gaben an, mit ihrer Karriere zufrieden oder sehr zufrieden zu sein. Für den derzeitigen Job war das jedoch nur bei 65,7 % der Fall. Also sind sie vielleicht für eine neue Herausforderung offen.


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