Dank iPhone, Notebook, Interne wird abschalten  offenbar immer schwieriger: Viele Menschen arbeiten zu Hause weiter. Laut einer aktuellen Umfrage kann nur ein Drittel ganz abschalten. Die Frage ist allerdings: Liegt das an der Technik, die wie eine elektronische Fußfessel wirkt? Oder müssen wir schlicht lernen, mit den neuen Freiheiten klar zu kommen?

Zukunft

Unfreie Arbeitnehmer

Elektronische Fußfesseln werden zum Beispiel eingesetzt, um Verurteilte oder Menschen, die sich in Untersuchungshaft befinden, in ihrer eigenen Wohnung überwachen zu können. Frei und doch nicht frei sozusagen. Irgendwie eine unschöne Idee.

Das krasse ist allerdings:  Viele Arbeitnehmer verhalten sich nicht viel anders, wenn sie eigentlich in ihrer Freizeit schnell noch berufliche eMails am Smartphone checken, am Laptop Präsentationen vorbereiten oder online von zuhause aus weiterarbeiten.

Laut den Ergebnissen der jüngsten Online-Umfrage des österreichischen Portals karriere.at unter 529 Arbeitnehmern und 174 Arbeitgebern ist dies eher die Regel als die Ausnahme. Die Frage, die man sich dabei stellen muss: Ist das nun gut, weil es auch für den einzelnen mehr Freiheit bedeutet? Oder eher schlecht, weil die Technik wie eine unsichtbare Fußfessel wirkt?

Nur ein Drittel schaltet ganz ab!

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Tatsache ist jedenfalls: Laut Umfrage von karriere.at gaben nur 29 Prozent der Befragten  an, am Ende eines Arbeitstages leicht abschalten zu können. Knapp die Hälfte der Umfrageteilnehmer (46 Prozent) checkt nach Feierabend zumindest gelegentlichberufliche Mails.

18 Prozent der Arbeitnehmer gaben an, nur selten den Job aus dem Kopf zu bekommen und regelmäßig in der Freizeit weiter zu arbeiten. Sieben Prozent sagen, auch außerhalb der Arbeitszeit ständig an den Job zu denken, weil dies die berufliche Position von ihnen verlange.

Unternehmer: 14 Prozent sind immer im Einsatz

Bei den Arbeitgebern und leitenden Angestellten ist diese Tendenz erwartungsgemäß noch stärker ausgeprägt: Ganze 14 Prozent der Umfrageteilnehmer gaben an, sich aufgrund ihrer verantwortungsvollen Position überhaupt nie aus dem Arbeitsprozess ausklinken zu können.

Ein knappes Drittel (31 Prozent) der Unternehmer arbeitet regelmäßig von zuhause aus weiter. Fast vier von zehn (38 Prozent) gaben an, zwar meist gut abschalten zu können, aber zumindest manchmal auch im privaten Umfeld Mails zu checken. Immerhin 17 Prozent der Unternehmer schaffen es, nach Feierabend voll und ganz Privatperson zu sein.

Die Umfrageergebnisse im Detail – Smartphone, Laptop, Internet: Schaffen Sie es abzuschalten?

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Arbeitnehmer (529 Teilnehmer)

Arbeitgeber (174 Teilnehmer):

Schuld ist nicht die Technik!

Was mich an solchen Umfragen nervt: Schuld ist doch nicht die Technik, jedenfalls nicht alleine. Sondern wie wir mit ihr umgehen. Natürlich  führt das etwas euphemitische “Allways On”-sein zu Dauerstress und Dauerbelastung bis hin zum Burnout.

Und natürlich verleitet die ständige Verfügbarkeit Menschen gerade in Zeiten spannender beruflicher Projekte, sich auch von zuhause aus noch via Handy oder Netbook einmal kurz einzuklinken. Oder die Angst um den Arbeitsplatz zwingt einen dazu.

Die Gründe liegen tiefer

Die eigentlichen Gründe dafür liegen aber oft viel tiefer: Viele, die auch zu Hause mal zur Technik greifen, haben eigentlich Angst, etwas zu verpassen. Oder sie finden es einfach schön, gebraucht zu werden. Oder sie haben schlicht Angst, keine Aufträge zu bekommen oder ihren Job zu verlieren, wenn sie nicht stets erreichbar sind.

Alles total verständlich und zutiefst menschlich. Praktisch auch ein Perfektionismus-Problem – über das Thema Angst habe ich an anderer Stelle schon geschrieben. Aber alles auch Probleme, die es schon früher gab. Das der Technik anzulasten, ist dabei zu kurz gedacht: Sie verstärkt bestehende Probleme nur.

Handy als Symbol für den Wandel der Arbeitswelt

Handy, Notebook Internet sind dabei nur Symbole für den Wandel der Arbeitswelt. Weg von festen 9-5-Jobs und festen Büros hin zu mehr Flexibilität und Freiheit. Sicherlich durch die Technik mit verursacht. Und dennoch: Einfach offline gehen, alles abschalten ist nicht die Lösung.

Was nötig ist, ist ein grundsätzlicher Wandel der Sichtweise: Wir können nicht einerseits nach einem freien, ungezwungenen Arbeitsleben rufen, uns andererseits aber wünschen, alles wäre dann so klar geregelt wie bisher.

Privatleben und Beruf vermischen sich

Die Grenzen zwischen Privat und Berufsleben verschwimmen immer mehr. Für die einen die Horrorvorstellung schlechthin (“Dann habe ich ja gar keine Freizeit mehr!”), für die anderen ein Segen (“Arbeiten gehört zu meinem Leben!”).

Wie wir mit diesen Veränderungen umgehen, müssen wir neu definieren: Jeder Einzelne für sich, aber auch als Gesellschaft. Wir müssen überlegen, wie wir mit den Gefahren dieser Situation (mehr dazu morgen) umgehen. Nur eines ist klar: Das Rad zurückdrehen werden wir nicht können. Jammern hilf also nichts!


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