Perfektionisten gelten gemeinhin als besonders produktiv, haben jedoch oft auch Angst, die falsche Entscheidung zu treffen. Wie sollte man damit umgehen?

Mut vs. Zögern: Angst vor der falschen Entscheidung

Wenn die Angst vor Fehlern überhand nimmt

Sie geben immer alles, nehmen auch Routine-Aufgaben nicht auf die leichte Schulter und durchdringen jedes Problem bis ins kleinste Detail – Perfektionisten gelten gemeinhin als besonders leistungsfähig, Workalcoholismus ist eine anerkannte Sucht. Zu Unrecht. Denn das stete Streben nach 110-Prozent ist eher kontraproduktiv.

Zum Beispiel ist das hinderlich, wenn es darum geht, schnell und effizient zu entscheiden. Denn die Angst vor Fehlern ist bei Perfektionisten riesig.

Das Perfektions-Dogma

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Irren ist menschlich. Sagt man, handelt aber anders. Fehler zu machen gilt noch immer als peinlich, perfekt zu sein und Fehler um jeden Preis zu vermeiden hingegen als Ausweis von Professionalität. Dumm nur, dass Fehler einfach passieren. Shit happens. Da hilft auch das schönste Null-Fehler-Dogma nicht weiter.

Auf den Umgang mit Fehlern kommt es an. Denn wo nicht offen über Fehler geredet wird, kann auch niemand lernen, was man in Zukunft besser machen sollte. Genau diese Aspekte erläutere ich in meinem Buch “Die 110%-Lüge” – und in meinem dazugehörigen Essay bei changeX, das ich Journalisten zur Recherche für ihre Artikel auf Wunsch auch gerne zusende.

Ursachen und Folgen des übertriebenen Leistungsanspruchs

Das Dauerbrenner-Thema “Perfektionismus” hat in der Vergangenheit sehr viel Medieninteresse hervorgerufen und zu Zahlreichen Interviews mit mir geführt, etwa in der Süddeutschen, ZEIT, im Sonntag bei Karrierebibel. Außerdem gab es eine Titelgeschichte in der Zeitschrift managerSeminare.

Doch was sind die Ursachen und Folgen, die übertriebener Leistungsanspruch im Job für den Einzelnen bei seiner Karriere haben kann? Tatsache ist Perfektionismus kommt deutsche Unternehmen teuer zu stehen: Wie die Produktivitätsstudie der amerikanischen Unternehmensberatung Proudfoot-Consulting jährlich wieder aufs neue zeigt, ist übermäßiger Arbeitseifer nämlich alles andere als produktiv. Allein in Deutschland werden im Schnitt 26 Arbeitstage pro Jahr und Mitarbeiter verschwendet.

Blindwütiges Arbeiten?

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Und zwar vor allem durch unnötige Wartezeiten und Doppelarbeit – blinder Aktionismus also, der durch besonneneres Handeln vermieden werden könnte und der deutsche Unternehmen 135 Milliarden Euro im Jahr kostet, weil die Mitarbeiter überflüssige oder sogar falsche Dinge tun.

Schuld daran ist vor allem Perfektionismus, also die Neigung von Perfektionisten, Fehler um jeden Preis vermeiden zu wollen: Denn verantwortlich für die mangelhafte Arbeitsorganisation sind Führungskräfte, die die Arbeitsabläufe Ihrer Mitarbeiter ja eigentlich regeln sollten.

Entscheidungen, die sich von alleine lösen?

Zur Mitarbeiterführung gehört es allerdings auch, Entscheidungen darüber zu fällen, wer welche Arbeit macht, welches Budget zur Verfügung steht und wann ein Projekt beendet sein soll. Und genau da liegt der Hase im Pfeffer: Denn statt die Sache aktiv und tatkräftig anzugehen, hoffen viele Entscheider in den Chefetagen lieber, dass sich das Problem schon von alleine lösen wird.

An Perfektionismus “leiden” heißt auch gleichzeitig an Entscheidungsunlust leiden. Denn jede Entscheidung birgt ja das Risiko, auf das falsche Pferd zu setzen. Perfektionisten möchten sich hingegen lieber alle Optionen offen halten. Denn entscheiden bedeutet auch, sich festzulegen und auf andere Möglichkeiten zu verzichten.

Stelle Dir vor…

Nicht auszudenken, wenn sie später noch Informationen bekommen würden, die es ihnen erlaubt hätten, eine bessere, richtige, ja perfekte Entscheidung zu treffen, statt sich mit einer falschen Entscheidung unbeliebt zu machen.

Aus Angst, die falsche Wahl zu treffen, versuchen sie daher lieber, die Entscheidung so lange wie möglich hinauszuzögern, sie zu umgehen oder sogar auf andere abzuwälzen – teilweise mit absurden Ergebnissen:

Wer entscheidet eigentlich?

Da entscheidet nicht etwa der Leiter der Marketingabteilung über einen Werbetext, sondern der Buchhalter hat das letzte Wort. Und bei der Vergabe eines Auftrags darf auch die Leiterin des firmeneigenen Kindergartens (als Betriebsratsmitglied) nicht fehlen, denn der Chef will auch ja niemanden übergehen.

Das mag auf den ersten Blick sympathisch und demokratisch wirken, in Wirklichkeit zeugt das aber von einer tiefsitzenden Unsicherheit des Entscheiders.


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