Social Recruiting steht für eine neue Art der Personalsuche, die in Sozialen Netzwerken und auf Grundlage persönlicher Beziehungen stattfindet. Eine spielerische Form der Jobsuche.

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Vor der Social-Recruiting-Innovation

Früher war es einfach: Wer einen Job suchte, warf einen Blick in die Stellenanzeigen, meist der örtlichen Zeitung. Und Unternehmen wussten ganz genau, wo Sie Ihre Stellenanzeigen platzieren mussten, um die nötige Aufmerksamkeit zu bekommen.

Doch das Bild hat sich gewandelt: Heute gibt es zahlreiche Jobbörsen und viele weitere Möglichkeiten, Stellenangebote zu platzieren: Online-Jobbörsen schießen wie Pilze aus dem Boden und auch Soziale Netzwerke bieten sich zunehmend auch zur Jobvermittlung an.

Sind Stellenanzeigen noch zeitgemäß?

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Doch ist der Weg über Stellenanzeigen überhaupt noch zielführend und zeitgemäß? Gleicht die Jobsuche in Stellenanzeigen nicht eher einer Suche im Begriffewald. Und kann ein Unternehmen in einer Stellenanzeige überhaupt unterbringen, was es sucht? Tatsächlich wünschen sich viele Bewerber, so zeigen Studien, aussagekräftigere Stellenanzeigen.

Querdenker und Berufebilder-Autor Axel Haitzer, zeigt, wie eine Stellenanzeige aussehen könnte, mit der absolut passende Bewerber gesucht werden: Nämlich am Beispiel des Antarktisforschers Sir Ernest Henry Shackleton, der 1900 Männer für eine gefährliche Reise gegen geringe Bezahlung mit ungewissem Ausgang suchte – und auch fand:

Warum sind die Formulierungen oft so schwammig?

Angeblich soll er mehr als 4000 Bewerbungen erhalten haben. Hätte Shackleton eine schwammige Anzeige nach heutigem Muster formuliert, so folgert Haitzer, hätten sich aber sicher auch eine Menge ungeeigneter Kandidaten beworben – und Sir Ernest Shackleton hätte Zeit und Geld in der Rekrutierung verschwendet oder sogar den Erfolg seiner Expedition gefährdet.

Doch das Problem ist nicht einfach die Ausdrucksweise. Für die oft ungenau-schwammigen Formulierungen gibt es in der Regel gleich mehrere Gründe:

Das Problem mit dem AGG

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Wie die Journalisten Florian Vollmers und Anne Jacoby feststellten, wird für viele Stellen eigentlich eindeutig einen Mann oder eine Frau oder Bewerber in einem bestimmten Alter gesucht und am Ende auch ausgewählt. Nur sagen kann das vorher keiner.

Kein Wunder also, dass Social Recruiting und andere innovative Recruiting-Methoden Zulauf haben. Die meisten Jobs werden über Kontakte vergeben.

Jobs, die auf die Persönlichkeit zugeschnitten sind

So kann man sich zum Beispiel in den vielen Foren und Gruppen entgegen aller Vorurteile nicht nur ganz wunderbar die Zeit mit sinnlosen Gesprächen vertreiben sondern tatsächlich zwischenmenschliche Beziehungen knüpfen. Eigentlich auch die Idealform der Jobsuche: Ein Job, der direkt auf den Menschen und dessen Persönlichkeit und Fähigkeit zugeschnitten ist – und nicht umgekehrt.

Wie sehr es bei Jobsuche oder Verkauf auf die Persönlichkeit ankommt, wurde wurde mir von potenziellen Interviewpartner, der lieber unerkannt bleiben möchte, klar gemacht: “Du hast doch das Thema – ist es da nicht egal wie ich heiße?” Eben nicht – denn es geht um Authentizität!

Authentizität entscheidet

Nur der Grund dafür scheint vielen nicht klar zu sein: Jeder gute Text will eine Message verkaufen. Auch jeder Mensch, der etwas erreichen möchte, zum Beispiel einen Job, will eine Message verkaufen. Und bei Unternehmen ebenso. Das Problem ist nur: Die Message verkauft sich besser, wenn der Inhalt glaubhaft ist

Für das eigene persönliches Standing im Job, in den Medien, ja überhaupt ist, zu seiner Meinung und Überzeugung zu stehen. In den Medien führt das gelegentlich zu der etwas absurden Praxis, des Expertentums, deren Sinn man gerne diskutieren kann: Die Experten sollen hier die Glaubhaftigkeit und das Vertrauen vermitteln, das viele Medien offenbar selbst nicht glauben zu haben:

Ohne Mut geht es nicht

Denn jeder, der etwas erreichen will, schafft das m.E. nur auf eine Art: Indem er authentisch bleibt, so dass andere ihm vertrauen, seinen Worten glauben schenken – und ihm folgen. Authentizität ist für mich, nicht nur im Web 2.0, letztendlich der Schlüssel zu einer erfolgreichen Selbstvermarktung.

Daher hängt für mich Erfolg, ganz gleich wie der aussehen soll, auch von Mut und Risikofreude ab, nämlich dem Mut, zu seiner eigenen, unbequemen Meinung auch zu stehen. Da helfen dann auch keine Selbstvermarktungs- und Rhetoriktrainings mehr weiter, wenn es hinter der Fassade nicht stimmt.

Immer schön authentisch bleiben

Denn die Glaubwürdigkeit kommt daher, dass die betreffende Person bereit ist, die Verantwortung für ihr Tun und ihre Aussagen zu übernehmen und sich im Bedarfsfall nicht feige verkriecht. Daher ist z.B. auch das eigene Foto im Social Web wichtig! Und genau deshalb ist es z.B. wichtig, im Internet mit dem eigenen Namen unterwegs zu sein: Um den eigenen Aussagen Kraft und Glaubwürdigkeit zu verleihen.

Einige Jobs entstehen praktisch dadurch, dass sich Leute über Themen unterhalten und dann so im Gespräch Ideen für neue Jobs entwickeln – so geschehen z.B. bei Regine Heidorn, die 75 % ihrer Jobs über Twitter findet – darunter auch Tätigkeiten, an die sie selbst im Traum nicht gedacht hätte.

Wer ernst genommen werden will, muss seine Meinung sagen

Ein anderes Beispiel: In letzter Zeit wurde das Thema Fachkräftemangel heftig diskutiert. Und es ist wie häufig bei solchen Diskussionen: Es wird kräftig gemeckert – aber alles im Schutz der vermeintlichen Anonymität des Internets.

Manche Aussagen waren gut und wichtig – aber wer nicht bereit ist, das Thema auch offen anzusprechen, wird nichts erreichen. Denn nur auf die Misstände aufmerksam zu machen reicht m.E. nicht aus: Um eine Diskussionsbereitschaft zu erzeugen, muss man auch wissen, wer hinter einer Aussage steht und wie er zu seiner Meinung kommt. Nur dann wird man überhaupt beachtet. Oder?

Die Grenzen verschwimmen

Schließlich gibt es noch einen weiteren Aspekt zu beachten: Die Grenzen zwischen den verschiedenen Online-Diensten verschwimmen immer mehr: So sind viele Netzwerke mittlerweile nicht mehr nur reine Kommuniktionsplattformen, sondern bieten auch Mehrwertdienste, etwa Jobsuche oder Datingbörse.

Bei der Kommunikation in solchen Netzwerken gilt prinzipiell: Kontaktsuchen und Networking via Internet funktioniert direkter als im “realen Leben”. Man sucht betreffende Personen nach bestimmten von diesen vorgegebenen Kriterien aus – und sortiert dabei gleichzeitig auch aus.

Spielerisch auf Jobsuche und mehr Raum für Serendipität

Leider bleiben häufig bei einer fokussierten Vorgehensweise Dinge, die man im normalen Gespräch “am Wegesrand” mitnehmen würde, auf der Strecke, was zwar Zeit spart, uns aber auch um so manche Chance bringt. Man denke nur an die vielen Spielchen, Pinnwandeinträge, Karten, Einladungen usw., die man täglich über solche Netzerke bekommt – nicht alles davon ist unnötiger Werbemüll, einiges eignet sich sogar um auf spielerische Weise einen neuen Job zu finden.

Ein ganz anderes Problem beim Sozialen Networking ist der Datenschutz, da Soziale Netzwerke zunehmend in die Kritk geraten, personenbezogene Daten an Firmen für gezielte Werbezwecke weiterzugeben. Daher sollte man sich beim Registrieren die Datenschutzbedingungen genau ansehen.

Social Recruiting – nicht nur auf die Technik beschränkt

Allerdings sollte man dieses Thema nicht nur auf Tools und Technik beschränken. Social Media ist längst nicht das A und O, wenn es um Social Recruiting geht. Denn der zentrale Aspekt ist doch, dass sich Bewerber und Unternehmen direkt kennenlernen sollen.

Unserer Kooperationspartner von der Students on Snow haben das Konzept daher weiter gedacht: Hier lernen sich auf zweimal im Jahr stattfindenden Sport-Events Personaler und Studierende unverbindlich und in gelockerter, sportlicher Atmosphäre kennen. Spätere Jobanbahnung nicht ausgeschlossen.

Social Recruiting gehört daher für mich eindeutig zu den innovativen Recruiting- und Jobsuche-Methoden mit Zukunft. Eine Entwicklung, die längst überfällig war.


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