Eines muss uns klar sein: Ohne Organisation wäre heute vieles nicht möglich, was zu einer Selbstverständlichkeit geworden ist. Aber sie verhindert Innovationen auch.
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- Organisation als Innovationsverhinderer
- Innovation als Bedrohung
- Organisationen verhindern Innovation
- Innovationen schaffen, indem man Verbotenes tut
- Innovation bedeutet Regeln brechen
- Vom Schandfleck zum Vorzeigeprojekt
- Joseph Schumpeter und Innovation
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Organisation als Innovationsverhinderer
Organisation bringt uns zweifelsohne viel Fortschritt und erleichtert das Leben. Ihre Bedeutung erkennen wir oft erst dann, wenn sie nicht funktioniert. Allerdings muss uns in unserer durchorganisierten Welt auch bewusst sein, dass Organisation einiges, vieles, manchmal auch Entscheidendes verhindern kann.
Wir machen anlässlich der Vorbereitung eines Strategie-Workshops einen Firmenrundgang. In dem Werk werden Strukturen und Komponenten für den zivilen und militärischen Flugzeugbau gefertigt. Stolz zeigt man uns eine Halle, in der mit Verbundwerkstoffen Druckkalotten und Frachttore gefertigt werden.
Innovation als Bedrohung
Organisationen erzeugen keine Innovationen, sondern sorgen durch “Fischstäbchendenken” für Effizienz.
Darum wird alles ignoriert, was diese Logik bedroht: das wirklich Neue, die faktische Unklarheit, das mutige Ausprobieren, das unkontrollierte Zulassen. Doch genau diese Bedrohungen sind es, die Innovation überhaupt ausmachen.
Organisationen verhindern Innovation
Organisation klassischer Prägung verhindert also fatalerweise genau das, was sie für ihre Zukunftsfähigkeit benötigt – nämlich Innovation. Dennoch ist nicht zu leugnen, dass im Kontext von Organisationen tagtäglich Innovation entsteht.
Doch ein Großteil dieser wirklichen Neuerungen kommt aus fremden Branchen, unorganisierten Garagenfirmen, von Individuen – und oft entstehen diese einfach durch Zufall.
Innovationen schaffen, indem man Verbotenes tut
Nur wenige Hersteller sind in der Lage, mit dieser Technik wichtige Bauteile zu produzieren. Dass man hier diese Herstellungsmethode beherrscht, ist keine Selbstverständlichkeit. Durch die Verarbeitung von Verbundwerkstoffen können erhebliche Gewichtseinsparungen erzielt werden.
Doch eigentlich hätte diese Kompetenz im Werk nicht vorhanden sein dürfen. Aufgrund der strategischen Ausrichtung von vor einigen Jahren – das Werk gehörte noch zu einem anderen Konzern – gab es die Weisung von ganz oben, sich nicht mit der CFK-Leichtbauweise (Kohlenstofffaserverbundstoffe) zu befassen.
Innovation bedeutet Regeln brechen
Wenn Innovation, dann sollte diese nicht an einem Produktionsstandort entstehen, sondern in den dafür vorgesehenen Abteilungen.
Einige mutige Ingenieure vor Ort widersetzten sich und taten das Verbotene. Sie und die Werksleitung sahen es als überlebenswichtig für die Firma und den Standort an, in Zukunft mehr als nur Aluminium und Titan im Flugzeugbau zu verarbeiten. Das Heikle daran: Von diesem Versuch durften die Manager des Mutterkonzerns lange Zeit nichts wissen.
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Vom Schandfleck zum Vorzeigeprojekt
Es wurde deshalb viel Energie in die Geheimhaltung gesteckt. Keine leichte Aufgabe, da der Platz am Standort sehr begrenzt war. Und so mussten Besuchergruppen geschickt um die “verbotene” Halle herumgeführt, Ausreden gefunden werden. Erst viel später, als man das innovative Produktionsverfahren beherrschte und sich zutraute, an diversen Ausschreibungen teilzunehmen, wurde das neue Können im Konzern publik gemacht.
Heute ist man sehr stolz darauf, dass unterschiedlichste Flugzeug strukturen aus CFK im Werk gefertigt werden können. Gerade diese Technologie präsentiert die Konzernleitung gerne bei Politikerbesuchen. Ohne Zweifel ist für das Unternehmen daraus ein echter Wettbewerbs- vorteil entstanden.
Joseph Schumpeter und Innovation
Vor etwa 100 Jahren übertrug Joseph Schumpeter, der bekannte österreichische Ökonom, den lateinischen Begriff “innovare” auf den wirtschaftlichen Kontext. Er meinte damit die Erneuerung durch “kreative Zerstörung”. Zum damaligen Zeitpunkt wurde darunter das Hervorbringen neuer Kombinationen von Produktionsfaktoren verstanden. Im Fokus standen zunächst die Prozess- und nicht die Produktinnovationen.
Organisation ist aber alles andere als ein System, das für kreative Zerstörung und nachfolgende umfassende Erneuerung sorgt. Im Gegenteil: Verlässlichkeit und Wiederholbarkeit sind das Entscheidende der Organisation. In ihr wird Rationalität angestrebt. Sie will maximale Sicherheit vermitteln und kann deshalb die mit Innovation zwingend verbundene Unsicherheit nicht ernsthaft zulassen. Denn: Organisation muss sich immer wieder dafür rechtfertigen, dass etwas getan wird oder eben nicht.
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