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Von Michael Moesslang (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 20.09.2024 • Zuerst veröffentlicht am 26.06.2020 • Bisher 6762 Leser, 2459 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Erinnern Sie sich an die Filme von Alfred Hitchcock? Vertigo, Der Fremde im Zug, Das Fenster zum Hof, oder Über den Dächern von Nizza? Schon eine Weile her, doch immer noch stehen einige seiner Meisterwerke in der Liste der besten 250 Filme aller Zeiten.
Und sind ein Musterbeispiel für Spannung. Präsentationen dagegen sind oft dröge und langweilig. Bei spannenden Präsentationen würden mehr aufpassen, dachte ich mir, und bin bei der Suche nach Techniken und Tricks schnell auf den „Master of Suspense“ gestossen: Sir Alfred Hitchcock.
Wer es versteht, seine Zuhörer in den Bann zu ziehen, der wird mehr Erfolg haben. Denn der Alltag vieler Präsentationen ist leider geprägt von Teilnehmern, die unkonzentriert sind, nebenher Mails lesen oder mit Müdigkeit kämpfen. Und manchmal verlieren.
Sind sie jedoch wenig aufmerksam wird die Präsentation schnell zur vergeudeten Zeit, was obendrein fürs Unternehmen sehr teuer wird. Und wer ist schuld daran? Desinteressierte, gestresste Teilnehmer?
Nein, es ist einzig und alleine der Präsentator, der die Verantwortung für die Aufmerksamkeit der Zuhörer und damit für den Erfolg seiner Präsentation hat. Denn Teilnehmer, die nicht zuhören, schweifen ab, weil es zu langweilig ist.
Und jetzt denken Sie bitte an folgende weltberühmte Filmszene: Eine Frau steht nach einem anstrengenden Tag unter der Dusche.
Irgendwo in einem einsamen Motel. Plötzlich wird der Duschvorhang zur Seite gerissen. Schrille Musik, staccato-artig. Die Umrisse einer alten Frau sind im Gegenlicht zu sehen. Sie hat ein Messer.
Die alte Frau sticht auf die nackte Frau ein. Vier Mal, fünf Mal, acht Mal. Dann verschwindet Sie so schnell wie sie kam. Die nackte Frau sinkt langsam zu Boden, fällt über den Beckenrand. Tot.
Haben Sie schon mal einen Film von Sir Alfred Hitchcock gesehen? „Psycho“, „Die Vögel“ oder meinen erklärten Liebling „Der Unsichtbare Dritte“? Vor rund 50 Jahren wurden diese Filme gedreht und doch haben sie von ihrer Spannung nichts verloren.
Was können Präsentatoren von diesen Filmen lernen? Dieser Frage bin ich nachgegangen auf der Suche nach mehr Spannung. Denn Teilnehmer an deutschen Präsentationen finden 97 Prozent aller Präsentationen verbesserungswürdig, viele davon langweilig oder gar einschläfernd.
Man kann davon ausgehen, dass darunter die Aufmerksamkeit und Konzentrationsfähigkeit leidet. In der Folge werden die Ergebnisse schlechter oder einfach nicht erreicht. Viel Geld wird dadurch verloren. Spannende Präsentationen würden für deutlich mehr Aufmerksamkeit und nachhaltiges Merken sorgen.
Der „Master of Suspense“, wie Hitchcock auch genannt wurde, lies dem Zuschauer gerne einen Wissensvorsprung gegenüber dem Protagonisten. Das ist es auch, was eine Suspense-Story von einem Whodunit-Krimi unterscheidet. Whodunit ist das verballhornte Wort für „Who has done it.”, oder: Wer ist der Mörder?
Bei Suspense ist das auch nicht immer von vornherein klar, doch sind die Hinweise anders. Entscheidend ist, dass der Zuschauer mehr weiß, als der Held und er deswegen diesem schier helfen will.
Wie können Sie damit Ihre Präsentation spannender und aufmerksamkeitsstärker machen? Überlegen Sie, was Ihre wichtigste Aussage ist. Verraten Sie diese nicht zu früh, sondern arbeiten Sie mit allen Informationen auf diese hin. Viele offenbaren leider schon mit der Überschrift, was sie zu bieten haben.
Beginnen Sie stattdessen damit, dezente Hinweise einzustreuen, ohne zu viel zu verraten. Entscheidend ist, dass sich zum Schluss ein Gesamtbild und damit eine Lösung ergibt, die die Einzelteile nicht erahnen liessen. Das klingt komplizierter als es ist.
Wenn Sie jedoch von hinten anfangen, also den Höhepunkt als erstes planen, dann ergibt sich schnell eine Logik für die Einzelinformationen und den jeweils idealen Zeitpunkt.
Dann überlegen Sie sich, wie Sie noch falsche Fährten legen können. Wie Sie also die tatsächliche Lösung eher unwahrscheinlich erscheinen lassen können. Allerdings nicht, in dem Sie unnütze Informationen hinzufügen. Hitchcock hätte nie ein Detail hinzugefügt, das nicht der Geschichte dient, das hätte nur abgelenkt.
Was ist der Vorteil von diesem Mehraufwand? Ganz einfach, die Teilnehmer werden zunehmend gespannt, was denn nun endlich die Lösung sein könne. Und diese Spannung sorgt für eine viel höhere Aufmerksamkeit und für mehr Spaß. Spaß ist ein Lern-Katalysator, es fällt leichter sich Dinge zu merken, die mit Spaß verbunden sind.
Zudem hören Ihnen die Menschen lieber zu, was Ihr Ansehen steigert. So gesehen, kann ich Ihnen versprechen, dass es sich lohnt. Präsentieren Sie künftig spannend wie Hitchcock!
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Michael Moesslang ist Dozent an der St. Galler Business School, BAW und Hochschule München, Top 100 Excellence Trainer, Coach und Autor.Michael Moesslang hat zahlreiche Bücher verfasst, darunter „Professionelle Authentizität: Warum ein Juwel glänzt und Kiesel grau sind“ und „So würde Hitchcock präsentieren: Überzeugen Sie mit dem Meister der Spannung“. Moesslang ist Experte für die Präsentationsmethode „PreSensation®“. Seine Überzeugung: Jeder kann durch persönliche Wirkung und selbstsicheres Auftreten zum positiven Botschafter für sich bzw. sein Unternehmen werden. Mehr Informationen unter www.michael-moesslang.de Alle Texte von Michael Moesslang.
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