Ein guter Chef sollte vor allem den Unternehmenserfolg im Blick haben. Doch viele Chefs gehen lieber mit ihren Mitarbeitern auf Schmusekurs – z.B. indem sie sich als Schutzpatron aufspielen.

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Was ist die Hauptaufgabe von Chefs?

Hauptaufgabe einer Führungskraft ist der Unternehmenserfolg. Doch viele Chefs gehen lieber mit ihren Mitarbeitern auf Schmusekurs. Woran erkennt man die gut getarnten Kuschler? Es gibt nämliche sieben für Unternehmen und Mitarbeiter gefährlichst Paraderollen von Möchtegern-Chefs vor.

Was bedeutet das genau? Das erklären wir Ihnen gleich: Was ist wohl die wichtigste Aufgabe einer Führungskraft? Dafür sorgen, dass es den Mitarbeitern gut geht? Eine kuschelige Unternehmenskultur pflegen? – Nein, eine Führungskraft soll sicherstellen, dass ihr Bereich seine Ziele erreicht und seinen Beitrag zum Erfolg des Unternehmens leistet. Alles andere folgt in weitem Abstand.

Warum haben viele Chefs ein Problem mit Dominanz?

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So mancher Chef hat allerdings ein Problem damit, sich von seiner dominanten Seite zu zeigen. Vor allem, weil sie befürchten, dass dieses sich negativ auf die Arbeitsatmosphäre auswirken und das Gleichgewicht und die Zusammenarbeit im Team stören können. Dominanzgebaren sind in diesem Zusammenhang Verhaltensweisen, die darauf abzielen, Macht und Kontrolle über andere auszuüben. Dies kann sich in verschiedenen Formen manifestieren, wie zum Beispiel:

  1. Unterbrechungen: Eine Person unterbricht ständig andere während Meetings oder Gesprächen und lässt ihnen keine Möglichkeit, ihre Gedanken oder Ideen auszudrücken.
  2. Herablassendes Verhalten: Eine Person zeigt ein überhebliches oder herablassendes Verhalten gegenüber anderen Mitarbeitern, indem sie ihre Meinungen abwertet oder sie öffentlich kritisiert.
  3. Mikromanagement: Eine Person versucht, die Kontrolle über die Arbeit anderer zu übernehmen, indem sie ständig Anweisungen gibt, jeden Schritt überwacht und wenig Vertrauen in die Fähigkeiten der anderen zeigt.
  4. Dominante Körpersprache: Eine Person nutzt ihre Körpersprache, um Dominanz zu zeigen, wie zum Beispiel durch lautes Sprechen, übermäßige Gestikulation oder das Einnehmen eines physischen Raums.

Warum wird Dominanz oft negativ gesehen?

Der Grund für diese negative Sichtweise ist, dass Dominanz als Begriff, oft mit negativen Konnotationen verbunden wird. Es wird oft als aggressiv, kontrollierend und manipulativ wahrgenommen. Menschen, die dominantes Verhalten zeigen, werden oft als autoritär oder tyrannisch betrachtet.

Dominanzgebaren kann zudem negative Auswirkungen auf das Arbeitsumfeld haben. Sie können zu einem Mangel an Vertrauen, geringer Mitarbeiterzufriedenheit, Konflikten und einer schlechten Zusammenarbeit führen. Mitarbeiter, die dominantes Verhalten erleben, können sich unsicher fühlen, ihre Ideen zurückhalten und sich möglicherweise nicht vollständig engagieren. Dies kann die Kreativität und Produktivität des Teams beeinträchtigen und zu einem allgemeinen Gefühl der Unzufriedenheit führen.

Wohlfühlatmosphäre und verzärtelte Mitarbeiter

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Doch trotz dieser negativen Assoziationen gibt es auch positive Aspekte von Dominanz, die oft übersehen werden. Schlagworte wie Softskills und emotionale Intelligenz haben das bei so manchem Chef in Vergessenheit geraten lassen. Viele von ihnen gefallen sich darin, mit ihren Mitarbeit gern auf Schmusekurs zu gehen. Doch in einer Wohlfühl-Atmosphäre werden die Mitarbeiter zur Unselbständigkeit und Inkompetenz erzogen. Wo Konsequenz fehlt, geht‘s mit dem Unternehmen schnell bergab.

So wie bei Herr Lieblich. Der ist in Hochform. Zusammen mit seinem jüngsten Teammitglied besucht er einen Kunden. Für den Neuling ist es sein erstes Mal, er ist unsicher und ganz schön nervös.

Der Chef lässt keinen im Stich!

Doch Herr Lieblich lässt ihn nicht im Stich! Gemeinsam haben sie sich morgens um halb fünf auf den Weg gemacht und sich die dreistündige Autofahrt durch tiefe Gespräche über Bundesliga und Familienplanung verkürzt. Auch beim Kunden läuft alles bestens: Chef und Kunde verstehen sich blendend, der Neue sitzt ein wenig abseits und hört zu.

Am Ende steht ein hervorragender Vertragsabschluss. Herr Lieblich ist überaus zufrieden, die Dankbarkeit seines Youngsters wärmt sein Herz. Der Kunde ist geschmeichelt, dass der Chef selbst sich um ihn kümmert. Und der Frischling freut sich über die Schonzeit. Alle sind zufrieden. Aber ist auch alles gut?

Auch Chefs wollen geliebt werden!

Leider hat Herr Lieblich seine eigentliche Aufgabe aus den Augen verloren: Er soll seine Mitarbeiter führen. Das heißt nichts anderes, als dass er die Richtung vorgibt. Und eben nicht, dass er sich völlig ungefragt vor seinen Mitarbeiter wirft. Abgesehen davon, dass der Neue nun für den Kunden immer der Untergebene, der Berater zweiter Klasse bleiben wird – hat Herr Lieblich nichts Wichtigeres zu tun?

Auch Chefs wollen geliebt und gebraucht werden. Ganz gleich, ob ein Mitarbeiter mit einem Kunden nicht klarkommt oder eine Präsentation nicht rechtzeitig fertig wird – der Schutzpatron regelt das. So fühlt er sich als wahrer Herkules. Wenn er sich ritterlich vor seine Mitarbeiter stellt, tut er es also in Wahrheit nicht für den Mitarbeiter und erst recht nicht für die Firma, er tut es für sich selbst.

10 Gründe, warum Sie Ihre Chef-Rolle ausüben sollten

Als Führungskraft haben Sie die einzigartige Möglichkeit, Ihr Team zu leiten, zu inspirieren und zum Erfolg zu führen. Indem Sie Ihre Chefrolle ausüben, können Sie eine positive und produktive Arbeitsumgebung schaffen. Und wenn Sie Ihre Verantwortung als Führungskraft annehmen, können Sie Ihr Team zum Erfolg führen, eine positive Arbeitsumgebung schaffen und das volle Potenzial Ihrer Mitarbeiter entfalten. Hier sind einige Gründe, warum es wichtig ist, Ihre Chefrolle aktiv auszuüben:

  1. Missverständnisse über Dominanz: Ein Grund, warum Dominanz oft negativ gesehen wird, liegt in Missverständnissen über den Begriff selbst. Dominanz wird oft mit Unterdrückung oder Machtmissbrauch gleichgesetzt. Doch in Wirklichkeit bezieht sich Dominanz einfach auf die Fähigkeit, Einfluss zu nehmen und Kontrolle über eine Situation oder eine Gruppe von Menschen zu haben. Es ist nicht per se negativ, sondern hängt von der Art und Weise ab, wie sie ausgeübt wird.
  2. Effektive Führung: Dominanz kann in bestimmten Führungssituationen von Vorteil sein. Eine dominante Führungspersönlichkeit kann in der Lage sein, klare Ziele zu setzen, Entscheidungen zu treffen und das Team zu motivieren. Dominante Führungskräfte können oft effektivere Ergebnisse erzielen, da sie in der Lage sind, Entscheidungen schnell zu treffen und
  3. Richtung geben: Als Chef sind Sie in der Lage, klare Ziele und Visionen für Ihr Team zu setzen. Indem Sie eine klare Richtung vorgeben, können Sie sicherstellen, dass alle Mitarbeiter auf dasselbe Ziel hinarbeiten und ihre Anstrengungen in die richtige Richtung lenken.
  4. Entscheidungen treffen: Als Führungskraft sind Sie oft mit Entscheidungen konfrontiert, die das Team und das Unternehmen betreffen. Indem Sie Ihre Chefrolle ausüben, können Sie die Verantwortung übernehmen und fundierte Entscheidungen treffen, die auf den besten Interessen des Unternehmens und der Mitarbeiter basieren.
  5. Motivation und Inspiration: Eine wichtige Aufgabe einer Führungskraft ist es, Mitarbeiter zu motivieren und zu inspirieren. Indem Sie Ihre Chefrolle aktiv ausüben, können Sie ein positives Arbeitsklima schaffen, in dem Mitarbeiter ihr volles Potenzial entfalten können. Durch Ihre Führung können Sie Mitarbeiter dazu ermutigen, ihre Fähigkeiten weiterzuentwickeln und ihre Ziele zu erreichen.
  6. Kommunikation und Zusammenarbeit: Als Chef haben Sie die Möglichkeit, eine offene und transparente Kommunikation zu fördern. Indem Sie Ihre Chefrolle ausüben, können Sie sicherstellen, dass Informationen effektiv weitergegeben werden und dass alle Teammitglieder auf dem gleichen Stand sind. Durch eine gute Zusammenarbeit können Sie die Effizienz und Produktivität des Teams steigern.
  7. Entwicklung von Mitarbeitern: Eine wichtige Aufgabe einer Führungskraft ist es, die Entwicklung der Mitarbeiter zu fördern. Indem Sie Ihre Chefrolle aktiv ausüben, können Sie Mitarbeiter coachen, Feedback geben und ihnen Möglichkeiten zur Weiterentwicklung bieten. Durch Ihre Führung können Sie dazu beitragen, dass Mitarbeiter ihr Wissen und ihre Fähigkeiten erweitern und ihr berufliches Wachstum fördern.
  8. Durchsetzungsvermögen: Dominanz kann auch mit Durchsetzungsvermögen und Selbstvertrauen einhergehen. Menschen, die dominantes Verhalten zeigen, sind oft in der Lage, ihre Meinungen und Ideen selbstbewusst zu vertreten und ihre Ziele zu verfolgen. Dies kann in vielen Bereichen des Lebens von Vorteil sein, sei es im Beruf, in zwischenmenschlichen Beziehungen oder bei der Verfolgung persönlicher Ziele.
  9. Effizienz und Produktivität: Dominante Personen haben oft eine hohe Arbeitsmoral und sind darauf bedacht, ihre Ziele zu erreichen. Sie sind oft entschlossen und zielorientiert, was zu einer erhöhten Effizienz und Produktivität führen kann. Dominante Personen können in der Lage sein, Hindernisse zu überwinden und Herausforderungen anzunehmen, um ihre Ziele zu erreichen.
  10. Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit: Dominanz kann auch mit einem hohen Maß an Selbstbewusstsein und Selbstsicherheit einhergehen. Menschen, die dominantes Verhalten zeigen, haben oft ein starkes Selbstvertrauen und sind in der Lage, sich selbst und ihre Fähigkeiten zu vertrauen. Dies kann zu einer positiven Ausstrahlung und einem positiven Einfluss auf andere führen.

Hängematte Chef?

Mitarbeiter merken sehr schnell, woher der Wind weht. Und entwickeln sehr viel Routine und Kreativität darin, sich dieses Helfersyndrom zunutze zu machen. “Du bist mein Chef, mein Held, rette mich!” Eine sehr schmeichelhafte Rolle für den Chef. Eine angenehme Hängematte für die Mitarbeiter.

Doch wenn Mitarbeiter überbehütet sind, dann wird ihr Antrieb eher früher als später verkümmern. Die Leistungsfähigkeit der Abteilung wird in den Sinkflug übergehen. Ein Schutzpatron als Chef ist also brandgefährlich.

Warum ein Helfersyndrom nicht optimal ist

Es ist wichtig zu erkennen, dass ein Rettersyndrom nicht immer die beste Herangehensweise ist und dass sie in einigen Situationen sogar negative Auswirkungen haben kann. Es ist auch wichtig, zwischen gesunder Dominanz und übermäßiger Dominanz zu unterscheiden. Übermäßige Dominanz kann zu Unterdrückung, Missbrauch und einem Mangel an Empathie führen. Eine gesunde Dominanz hingegen beinhaltet Respekt, Einfühlungsvermögen und die Fähigkeit, andere zu motivieren und zu inspirieren.

Insgesamt ist dieses Verhalten ein komplexes Thema, das sowohl positive als auch negative Aspekte hat. Es ist wichtig, die verschiedenen Facetten zu verstehen und zu erkennen, dass sie in einigen Situationen von Vorteil sein kann. Eine ausgewogene und respektvolle Herangehensweise kann zu effektiver Führung, erhöhter Produktivität und persönlichem Wachstum führen.

5 Tipps: Was stattdessen tun?

Es ist nicht Ihr Bier, wenn Ihr Mitarbeiter eine Aufgabe nicht gerne tut oder meint, sie nicht bewältigen zu können. Springen Sie auch nicht für ihn in die Bresche, wenn er bereits zum dritten Mal einen Kundentermin vergessen oder seinen Bericht schlampig abgefasst hat. Signalisieren Sie ihm: “Ich stehe hinter dir. Und damit schneide ich Dir auch den Fluchtweg ab. Schau, dass Du mit der Situation fertig wirst. Ich bin sicher, Du kannst das.” Hier sind einige Strategien, die helfen können:

  1. Kommunikation und Offenheit: Fördern Sie eine offene Kommunikation im Team, in der alle Mitarbeiter ihre Gedanken und Ideen frei äußern können. Schaffen Sie einen Raum, in dem alle Stimmen gehört werden und respektvoll miteinander umgegangen wird.
  2. Sensibilisierung und Schulungen: Bieten Sie Schulungen und Sensibilisierungsmaßnahmen an, um den Mitarbeitern bewusst zu machen, wie Dominanzgebaren das Arbeitsumfeld beeinflussen können. Zeigen Sie alternative Kommunikations- und Konfliktlösungsstrategien auf.
  3. Konfliktlösung: Wenn Dominanzgebaren auftreten, ist es wichtig, Konflikte frühzeitig anzusprechen und zu lösen. Führen Sie klärende Gespräche zwischen den beteiligten Parteien und fördern Sie eine Lösungsorientierung.
  4. Führung durch Vorbild: Führungskräfte sollten als Vorbilder fungieren und ein respektvolles und kooperatives Verhalten vorleben. Durch ihr eigenes Verhalten können sie eine positive Arbeitskultur fördern und Mitarbeiter ermutigen, sich ebenfalls respektvoll zu verhalten.
  5. Teamarbeit und Zusammenarbeit: Fördern Sie die Zusammenarbeit im Team, indem Sie gemeinsame Ziele setzen und die Stärken jedes Einzelnen anerkennen. Durch eine kooperative Arbeitsweise können Dominanzgebaren reduziert werden.

Fazit: Ein Chef ist kein Retter in allen Lebenslagen

Ein Helfersyndrom ist nicht nur für Chefs unangenehm, es kann auch das Arbeitsumfeld negativ beeinflussen und zu Konflikten und Unzufriedenheit führen. Es ist wichtig, alle Probleme anzusprechen und Maßnahmen zu ergreifen, um ein positives und produktives Arbeitsumfeld zu schaffen. Durch offene Kommunikation, Sensibilisierung, Konfliktlösung, Führung durch Vorbild und Teamarbeit können solche Schwierigkeiten reduziert werden.

Unter einer Schutzglocke gedeihen nur Schattengewächse. Motivierte Mitarbeiter brauchen Luft. Nur wenn Sie im Hintergrund bleiben, werden sich Ihre Mitarbeiter entwickeln können. Deshalb steht ein echter Chef hinter seinen Mitarbeitern. Nicht vor ihnen.Indem wir ein Umfeld schaffen, in dem alle Mitarbeiter respektiert und gehört werden, gleichzeitig aber auch den Chef respektieren und ihre Probleme selbst lösen, können wir eine Kultur der Zusammenarbeit und des Erfolgs fördern.


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