Traumberufe und Berufungen sind gut und schön, aber die kühnsten Visionen bringen nichts, wenn Sie sich nicht auch in der Realität umsetzen lassen.

Beruf-Berufung

Brücke zwischen Beruf und Berufung

Irgendwann erkannte ich, dass es meine eigene Berufung ist, Menschen dabei zu helfen, ihre Brücke zwischen der Berufs- und Berufungswelt zu bauen. Für mich wurde deutlich, dass die Brücke zwischen der Berufung und dem Beruf der Sinnfaktor ist.

Die Symbolik der Brücke verwende ich deshalb, weil Menschen zu Lebensumständen berufen sein können, die sich nicht oder nur teilweise durch eine berufliche Aufgabe verwirklichen lassen. Zu den Lebensumständen können die Gründung einer Familie, die Liebe zu einem Freizeitsport oder der Dienst in einem Verein werden.

Konsensorientiert denken

Sie haben erkannt, dass dieser Kurs für ein “Sowohl-als-Auch”, für ein gleichzeitiges Miteinander und Nebeneinander steht. Manche Menschen nennen diesen Ansatz paradox oder nicht logisch.

Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Lösungen häufig eher durch ein Aushalten von Gegensätzen entstehen als durch vorschnelle Entweder-oder-Strategien. Meine Arbeit führte zu einem Konsens.

Gegensätze vereinen

Dieser Konsens betrifft zum einen die personalwirtschaftlichen bis psychologischen Ansätze der Arbeitswelt und zum anderen die spirituellen bis religiösen Ansätze der menschlichen Weisheitslehren.

Meist stark voneinander getrennt, setzen sich die verschiedenen Disziplinen mit der Berufungsfrage auseinander. Der Ansatz WorkLife-Sense hingegen will die natürliche Spannung zwischen den sachlich-funktionalen Faktoren und den humanen Aspekten des Berufslebens nutzen.

Ganzheitliches Denken

Er folgt dem Glauben, dass erwerbswirtschaftliches Streben durch ganzheitliches Denken und Handeln beseelt werden kann. Erinnern wir uns an die drei grundlegenden Fragen. In diesen drei Fragen sind drei Komponenten enthalten, die lange Zeit wie zerstrittene Geschwister lebten.

Ich nehme das Beispiel der Geschwister deshalb, weil die drei Komponenten der Berufung in einer natürlichen Beziehung zueinander stehen und dennoch Konflikte austragen und voneinander abhängig sind.

Alle Komponenten im Blick

Erfahrungsgemäß konzentrieren wir uns im Berufsleben meist auf nur eine Komponente und vernachlässigen eine oder manchmal sogar zwei andere.

Nehmen wir alle drei Komponenten in den Blick, halten wir allerdings die Eintrittskarte für ein glückliches berufliches Wirken in den Händen, selbst wenn damit eine lebensverwandelnde Krise verbunden sein kann.

Bedürfnisse befriedigen dank Beruf

Menschen werden zu Berufstätigen, weil sie ihre Bedürfnisse erfüllen wollen. Einkommen, Lebendigkeit und Sinn sind die Grundbedürfnisse im Ansatz von WLS.

Schon immer streben Menschen danach, die verschiedensten Bedürfnisse durch einen Beruf zu befriedigen. Schon in den frühen Phasen der Menschheit kümmerten sich Menschen um Fragen der Gesundheit und der Nahrung.

Und auch die Frage nach dem Sinn wurde bereits vor vielen tausend Jahren gestellt. Man könnte fast den Eindruck haben, dass es in der Frühzeit gelungen ist, dem natürlichen “Sowohl-als-Auch” besser zu entsprechen.

Work, Life – und Sense?

Je moderner unsere Zivilisation wurde, desto wichtiger wurden die Komponenten “Work” und “Life”. Der rationale Geist trennte die beiden Komponenten vom “Sense”.

Der menschliche Verstand hat zwar für die Berufs-, Gesundheits- und Freizeitbranche Bahnbrechendes geleistet. Der Sinn wurde jedoch abgespalten und zu einer Sache der Religion beziehungsweise zur Dekoration unserer hohen Festtage.

Wenn der Sinn fehlt

Der Sinn und die Berufung insgesamt haben die Arbeitswelt weitgehend verlassen. Wo der auftaucht, geben wir ihm verschreckt einen anderen Namen oder ordnen ihn verdeckt anderen Disziplinen zu.

Das Heilende, der innere Reichtum, den uns der intuitive Geist im Berufsleben schenken kann, bleibt dadurch vielen verborgen.

Berufung – esoterisches Geschwätz?

Bedauerlicherweise wurde die Frage nach der Berufung für viele Berufstätige zu esoterischem Geschwätz, doch die folgenden drei Komponenten bestimmen gleichberechtigt den ganzheitlichen beruflichen Veränderungsprozess:

Die Quadratur des Kreises

Doch wer von uns kennt einen Menschen, der alle drei Komponenten gleichzeitig und dauerhaft leben kann? Mir persönlich ist noch keiner begegnet. Aber ein Ideal ist nicht sinnlos, sondern das Ideal gibt die Richtung vor und erinnert bei Abwesenheit an ein rechtzeitiges Gegensteuern.

Natürlich bleibt auch mit einem Bewusstsein für alle drei Komponenten das Berufsleben von Höhen und Tiefen geprägt. Das Gefühl von “Flow” ist immer an einen Zeitpunkt gebunden. Der Berufene erlebt Durststrecken und kann nicht ständig den erreichten Glückszustand halten.

Wo ist das Frühwarnsystem?

Aber wie kommt es, dass das so wichtige Frühwarnsystem abhandengekommen ist? Denn nur eine kleine Minderheit scheint ein Bewusstsein für die eigene Berufung zu haben.

Solange wir noch Kinder waren, hatten wir Zugang zu einer Magie, die vom intuitiven Geist inspiriert wurde. Die Welt der Geschenke und die damit verbundene Vorfreude spielte dabei eine große Rolle. In den Jahren der Jugend verlor sich die Erinnerung an den Auftrag des intuitiven Geistes.