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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Jürgen W. Goldfuß (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 31.12.2023 • Zuerst veröffentlicht am 09.05.2018 • Bisher 4285 Leser, 1445 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Führungskräfte zu schulen und zu coachen, stellt Trainer vor besondere Herausforderungen: Denn die Teilnehmer, die da vor einem sitzen, bringen bereits viele Erfahrungen mit und sind es gleichzeitig gewohnt, den Ton anzugeben. Wie kann man solchen Leuten Inhalte vermitteln?
Seminare mit erfahrenen Führungskräften sind immer wieder eine interessante und spannende Veranstaltung.
Denn im Gegensatz zu Nachwuchsführungskräften kommen erfahrene Führungskräfte bereits mit einem gewissen Herrschaftswissen in ein Seminar: “Mal schauen, was es sonst noch Neues gibt, Interesse halber”.
Solange Weiterbildung noch als das Beheben von Wissensdefiziten gesehen wird und nicht als das regelmäßig erforderliche Aktualisieren von Knowhow, solange scheuen sich viele Führungskräfte, offen über ihre Teilnahme an einem Seminar zu sprechen.
Führungskräfte stellen andere Anforderungen an ein Seminar als andere Teilnehmer.
Während bei “nicht führenden” Teilnehmern meist die Wissensvermittlung im Vordergrund steht, wollen Führungskräfte häufiger überprüfen, ob ihr bisher akkumuliertes Wissen für die täglichen Anforderungen im Führungsjob noch ausreicht.
Die Zielsetzung ist demnach, weniger Neues zu lernen, sondern sozusagen an einer Messlatte die Bestätigung zu erhalten, dass man eigentlich alles richtig macht.
Aus dieser unterschiedlichen Zielsetzung heraus ergeben sich für den Trainer interessante Aspekte. Der Trainer steht bedeutend stärker unter kritischer Beobachtung als bei anderen Seminaren. Er muss den Teilnehmern auf Augenhöhe gegenübertreten können, gleich von Anfang an Erfahrung und Kompetenz vermitteln.
Er muss auch den hier und da provozierenden und herausfordernden Anmerkungen, Fragen oder “Tests” der Teilnehmer gegenüber souverän und adäquat reagieren können.
Das “Beschnuppern” des Seminar-Leiters erfolgt am Anfang des Seminars intensiver als bei sonstigen Veranstaltungen.
Gelingt es ihm nicht, schnell als gleichwertiger Partner der Führungskräfte akzeptiert zu werden, wird er sich im Laufe des Seminars schwer durchsetzen und sein Ziel erreichen können.
Führungskräfte sind gewohnt, Anweisungen zu geben, zu kontrollieren und als Chef-Figur respektiert zu werden. In einer Seminaratmosphäre fehlt ihnen das gewohnte Empfänger Umfeld.
Bei manchem kommt deshalb sehr schnell ein Gefühl der Unsicherheit auf, das je nach Typus und Mentalität durch Forschheit und Arroganz versucht wird zu übertünchen.
Viele Führungskräfte, vor allem diejenigen, die im eigenen Unternehmen wenig oder keinen Widerspruch erleben, neigen schnell dazu, die in einer Seminarsituation aufkommende eigene Unsicherheit mit schneidigem Auftreten überspielen zu wollen.
Wenn dann noch der häufig fehlende Sinn für Humor erschwerend mit ins Spiel kommt, dann können sehr schnell angespannte Situationen entstehen.
Führungskräfte zu trainieren, kann sehr herausfordernd sein, denn in der Regel hat man es nicht mit jenen heterogenen Gruppen zu tun, die so ein Training deutlich angenehmer gestalten.
Im Gegenteil, Vorkenntnisse und Ausbildungsstand der Teilnehmer sind ausgesprochen unterschiedlich. Der Grund ist systemimmanent: Es gibt in Deutschland eben keine einheitliche Ausbildung zur Führungskraft.
Man muss sich das so vorstellen: Führungskräfte werden fast ausschließlich aus dem Fundus der “Facharbeiter” heraus ausgewählt und befördert. Deshalb findet man bei Führungskräfte-Trainings häufig Gruppen mit unterschiedlicher Ausbildung.
Da sitzt der durch “Learning by doing” zum Chef beförderte Hilfsarbeiter neben dem analytisch geschulten Dr. Ingenieur. Da kann es dann schon vorkommen, dass der erfahrene Praktiker sich auf einer anderen Ebene bewegt als die promovierte Führungskraft, die sich angesichts des nicht adäquaten Niveaus der anderen Teilnehmer eher zu langweilen beginnt.
Eine solche Situation muss der Trainer sehr schnell erkennen und den “Gelangweilten” aktiv einbinden in eine Rolle als analysierenden Beobachter oder als treibende Kraft zur Entwicklung neuer Ideen.
Die Anforderungen an einen Trainer bei einem Führungskräfte-Training sind hoch:
Wenn am Ende eines Seminars die Teilnehmer die wichtigsten Erkenntnis- Punkte auflisten sind dies meist:
Und wenn der Trainer nach einiger Zeit einen Anruf oder eine Mail erhält: “Ich wollte Ihnen mal mitteilen, was sich in meiner Abteilung einiges geändert hat”, dann weiß er, dass er wieder einem Unternehmen auf dem Weg in die Zukunft weiter helfen konnte.
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Jürgen W. Goldfuß ist Kolumnist beim Handelsblatt, Unternehmensberater und Trainer für Führungskräfte.Jürgen W. Goldfuß ist selbständiger Unternehmensberater, Trainer für Führungskräfte bei verschiedenen Veranstaltern und Instituten, einer der Top 100 Speaker in Deutschland, Schweiz, Österreich, Mitglied der Perfect Speakers, Kolumnist im Handelsblatt und der Schwäbischen Zeitung sowie Bestsellerautor zahlreicher Management-und Wirtschafts-Bücher. Mit seinen Vorträgen zu den Themen Karriere, Führung, Service und Entwicklungstrends berät er seit über 20 Jahren Unternehmen und Einzelpersonen.Vor dem Schritt in die Selbstständigkeit sammelte er internationale Erfahrung als Projektleiter in Paris, als Europa-Repräsentant eines US-Unternehmens in Brüssel, als Produktmanager, Leiter der Verkaufsförderung, Schulungsleiter und Marketingleiter. Er hielt im Rahmen seiner Tätigkeiten Seminare und Vorträge in fast allen Teilen der Welt. Sein Hobby – ganz nebenbei: der Auftritt mit seiner Kabarettnummer “Ein Programm für ein Publikum und eine Geige”. Alle Texte von Jürgen W. Goldfuß.
Ich möchte Sie mit meinem Kommentar ermutigen, dass Sie weiterhin Ihre großartige Arbeit fortsetzen, haben Sie einen schönen Morgen!
Echt eine tolle Seite, die Sie hier haben!
Das Training von Führungskräften – 2/2: Heterogene Zielgruppe, homogenes Ergebnis #g
Das Training von Führungskräften – 2/2: Heterogene Zielgruppe, homogenes Ergebnis #Business
Das Training von Führungskräften – 2/2: Heterogene Zielgruppe, homogenes Ergebnis: Führungskräfte zu trainieren,…
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