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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Jörg Romstötter (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 03.06.2024 • Zuerst veröffentlicht am 29.02.2016 • Bisher 5397 Leser, 2139 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Bildschirmarbeit, Hektik und der Aufenthalt in Räumen machen uns geistig und körperlich platt. Unsere Potenziale dauerhaft voll ausschöpfen können wir auf eine sehr einfache Weise.
Uns fehlt etwas, wenn wir uns mit einer Gemeinschaft nicht identifizieren dürfen. Doch dazu bedarf es auch Vertrauen. Doch dabei vergeuden Unternehmen gewaltige Leistungspotenziale.
Stadtmarathon, Fußballweltmeisterschaft und Oktoberfest. Wir lieben es, sinnfrei in Massen in eine Richtung zu rennen, zu grölen und uns vielleicht liebestrunken zu besaufen. Völlig normal und absolut gesund für unsere Spezies. Wir brauchen das.
Wir müssen emotional ans Limit und darüber hinaus. Wir müssen dazu gehören dürfen. Wir müssen uns mit einem Haufen anderer Homo Sapiens identifizieren dürfen. Wir erblühen, wenn uns dieser Haufen anerkennt und braucht. Wir geraten in Ekstase, wenn wir uns für diesen Haufen verausgaben, ja hergeben dürfen.
Das glauben Sie nicht? Diese Ansichten passen nicht in unsere aufgeklärte und so individuelle Zeit? Das haben wir längst abgelegt?
Weshalb sind sich Mediziner dann einig, dass Massenphänomen Übergewicht sei die evolutionsbedingte Unmöglichkeit, sich in so kurzer Zeit an geänderte Umstände anzupassen. (Hierbei sprechen wir von einem Zeitraum von über 10.000 Jahren!). Scheint gefühlt lang genug, aber unsere Systeme sehen das scheinbar anders.
Geistig-emotional verlangen wir hingegen eine tag-genaue Anpassung. Wir können zwar denken, was wir tun, doch wir können es noch nicht fühlen. Der Mensch ist ein Gefühlswesen, das nach Spiritualität, höherem Sinn und inniger Gemeinschaft lechzt. Ohne diese Gemeinschaft kann er sich nicht optimal entwickeln.
Deshalb kommen auch so viele Kinder – und mittlerweile auch Erwachsene – nicht klar im Leben. Ihnen fehlt eine stabile und angemessen große Familie. Eine Umgebung, auf die Sie sich in jedem Fall verlassen können. Kein technisches Gerät, kein Konsumartikel und kein individualistisches Vor-sich-hin-Gelebe kann je liefern, was wir emotional wirklich brauchen. Wir sind keine Schildkröten, die nach dem Schlüpfen ins weite Meer kriechen.
Wir haben zu Gunsten einer noch nie da gewesenen wirtschaftlichen Entwicklung die emotionale Sozialstruktur aufgegeben, welche die Grundmotivation jedes wirtschaftlichen Fortschrittes ist. Der Sippenerhalt, die Stammeszukunft waren es, die den Menschen schon immer veranlasst haben, Kontinente zu entdecken und Kriege zu führen. In uns stecken viele Jahrtausende archaischen Erblühens individueller Fähigkeiten zu Gunsten der Gemeinschaft. Seit jeher zählte die Gemeinschaft mehr als der Einzelne.
Dessen Triumph die Gemeinschaft förderte und ihn als Individuum auszeichnete. Es lag im ureigenen Interesse der Gemeinschaft, dass jeder seine “Berufung” fand. Dass jeder seine Stärken zur Blüte brachte. Je besser dies dem Einzelnen gelang, desto mehr profitierte die Gemeinschaft. Heute überlassen wir das dem Einzelnen selbst. Das funktioniert nicht wirklich. Damit wir uns optimal entwickeln können, brauchen wir emotional nahe Menschen, die ein echtes Interesse haben, dass wir unsere größten Stärken zur Geltung bringen.
Weshalb Mitarbeiter zumeist nur wenig echte Hingabe in der Arbeit zeigen, liegt auch an der Hire-and-Fire-Kultur. Wer entlassen wurde, der hat nicht einfach nur einen Job verloren, der wurde aus einer Gemeinschaft ausgestoßen. Das war Zeit unserer Menschheitsgeschichte schlimmer als die Todesstrafe.
Natürlich haben wir heute keine wirklichen Existenzsorgen nach einer Kündigung. Doch innerlich zerbricht etwas. Zuerst bemüht sich der Mitarbeiter, die neue Firmenkultur anzunehmen und sich zu integrieren, seinen Platz zu finden, Vertrauen aufzubauen und seine Fähigkeiten zur Geltung zu bringen, doch von heute auf morgen ist er nicht mehr gewollt.
Ein gewaltiger Schock. Diese Schock-Seuche infiziert die Zurückbleibenden und das soziale Umfeld der Gefeuerten. Wen das nicht schockt, der hat auch nicht wirklich engagiert gearbeitet und seine Berufung, seinen Stolz auf seine eigene Arbeit, noch nicht entdeckt.
Wer den aufrichtigen Wunsch der Hingabe in seinen Mitarbeitern in Taten wirksam werden lassen will, muss eine rundum vertrauensvolle Umgebung schaffen.
Wie das funktioniert ist an sich sehr einfach:
Wir sehen, in uns und unseren Kollegen schlummern gewaltige Energien und damit Leistungspotenziale, die wir bei vielerlei Gelegenheit erleben, doch vorwiegend in der Freizeit.
Zumeist liegt es an der Unmöglichkeit ob der Aufgaben– und Informationsflut, die eigenen Bedürfnisse und Wünsche und die der Kollegen treffend zu erkennen. Wir könnten weitaus mehr leisten, wenn wir auf unsere ureigensten Bedürfnisse nach echtem Naturkontakt und echtem sozialen Halt eingehen.
Ja. Es ist tatsächlich so einfach. Wir Menschen, jeder einzelne von uns, tragen etwas in uns, das sofort aktiv wird, wenn wir nur in die Nähe von Natur kommen. Ich nenne es das Natur-Gen.
Es ist genauso in uns gespeichert wie alle die Erbinformationen, die bestimmen, wie wir aussehen, wie groß wir sind, welche Augen– und welche Haarfarbe wir haben. So gut wie alle unsere Vorfahren – und das sind über 10.000 nur aus der jüngsten Menschheitsgeschichte des Homo Sapiens – haben komplett in der Natur gelebt. Wir können das also, wir tragen es in uns!
Am besten schaltet unser naturgegebenes Natur-Gen auf POWER, wenn wir uns allein in der Natur aufhalten. Denn erst dann nehmen wir diese wirklich wahr. Voraussetzung: Smartphone im Flugmodus und ohne Vierbeiner! Alleine bedeutet in diesem Fall wirklich alleine.
Niemand, der uns ablenkt! Dafür mit einem Notizblock für die guten Ideen – oder die Diktierfunktion im Smartphone. Denn die Ideen, sie werden sprudeln. Berauben Sie sich nicht der Möglichkeit, die Früchte dieser neu in Ihnen erwachenden Kreativschätze sofort zu notieren. Denn je mehr Hightech uns umgibt, je mehr davon wir nutzen, desto mehr Natur brauchen wir, um dauerhaft gesund, kreativ und leistungsfähig zu bleiben. Es ist einfach. Es kostet nichts. Und es funktioniert.
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Jörg Romstötter ist Diplom-Ingenieur und macht die Wirkung der Natur für Beruf und Leben nutzbar.Der Ingenieur, Betriebsökonom und zertifizierte Coach gründete und führte für eine große Agrarorganisation ein Unternehmen mit über 300 Mitarbeitern. In ungezählten Tagen draußen und auf über 50 Reisen in den großen Naturräumen der Erde erschloss er sich den umfassenden Nutzen der Natur. Unter anderem gelang ihm dabei die Erstüberschreitung des Hohen-Atlas-Gebirges in Marokko der Länge nach im Alleingang. Heute hält er als Autor Vorträge, coacht und unternimmt mit seinen Kunden Reisen in besondere Naturräume wie Wüste, Tundra und Taiga, die ihnen helfen, zu sich selbst zu finden. Alle Texte von Jörg Romstötter.
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