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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Marie-Luise Mähler (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 22.03.2023 • Zuerst veröffentlicht am 17.06.2021 • Bisher 4856 Leser, 2307 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Während zahlreiche EU-Länder einen Wiederanstieg der Geburtenrate verzeichnen, bleibt Deutschland im globalen Vergleich mit einem der höchsten Anteile dauerhaft kinderloser Frauen eines der „Baby Blues“-Schlusslichter. Wo liegen die Gründe?
Neben der generellen gesellschaftlichen Vereinzelungstendenz werden die Höhe des Bildungsgrades, berufliche Brüche im Lebenslauf sowie persönliche Ansprüche an die Elternrolle als entscheidende Einflussfaktoren für oder gegen eine Familienplanung genannt.
So haben Niedrigqualifizierte grundsätzlich häufig mehrere Kinder und leben in einer festen Beziehung, während Hochqualifizierte wesentlich häufiger in Singlehaushalten dauerhaft kinderlos leben. Je niedriger also der Berufsabschluss, desto wahrscheinlicher ist eine feste Partnerschaft mit mehreren Kindern.
Daraus kann man zum Einen schließen, dass persönliche Sinnsuche sich erst dann auf die Familie fokussiert, wenn alternative Entfaltungsmöglichkeiten – wie etwa bei einer kontinuierlich wachsenden Karriere – fehlen.
Zum Anderen wird aber auch deutlich, dass staatliche Förderungen gerade den vom sozialen Aufstieg behinderten Gruppen eine signifikante Unterstützung bieten und die Entscheidung für ein Kind stark begünstigen können.
So zahlt der Staat Müttern in Kindererziehungszeiten bis zu 36 Monate Rentenbeiträge, die in dieser Zeitspanne nicht mehr am persönlichen Lohn, sondern in etwa am bundesweiten Verdienstdurchschnitt bemessen werden. Davon profitieren insbesondere die Geringverdiener.
Wenn beide Partner Vollzeit arbeiten, bleiben diese zu über 46% kinderlos, so konstatiert die Studie weiter. Hier fehlt offenbar der Anreiz, zugunsten eines Kindes (vorübergehend) aus dem Beruf temporär auszusteigen.
Berufstätigkeit – insbesondere in Vollzeit – scheint also entweder notwendig zu sein, um das Überleben zu sichern, oder Paare sind nicht bereit auf die Annehmlichkeiten des doppelten Vollzeitgehalts zu verzichten.
Allerdings könnte auch die Sorge um die berufliche Zukunft eine Hürde darstellen. Wie dem auch sei: Die Aussicht auf ein Kind scheint bei vielen Vollzeitbeschäftigten nicht so reizvoll zu sein, wie weiterhin Vollzeit zu arbeiten.
Das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) vermeldet, dass die Reallöhne je Arbeitnehmer in den letzten zehn Jahren gesunken sind oder stagnieren.
Zwar sollen die Löhne – auch für Teilzeitkräfte und geringfügig Beschäftigte – dem Statistischen Bundesamt Wiesbaden zufolge inzwischen gestiegen sein, jedoch bestätigt auch diese Meldung eine weitere Spreizung der „Verdienstschere“.
Hier zeichnet sich eine weitere Hauptursache des (Kein-) Kind-Dilemmas ab: Kinder kosten mit zunehmendem Alter mehr Geld.
Was tun, wenn ein (befristetes) Beschäftigungsverhältnis dem nicht durch entsprechende Entlohnung Rechnung trägt bzw. fraglich ist, ob eine Gehaltssteigerung in absehbarer Zeit noch eintritt? Und wenn ja, zu welchem Preis?
Das Top-Management, so berichtet der Focus, hat den größten Vergütungssprung mit einem Plus von 30 Prozent erreicht. Gleichzeitig werden hier übrigens gesteckte Firmenziele – einhergehend mit entsprechenden Boni – nicht nur erreicht, sondern oft auch überschritten. Die Sachbearbeiter-Ebenen hingegen erfüllen tendenziell Zielvorgaben eher nicht vollumfänglich.
Leider lässt der Artikel mögliche Gründe hierfür im Dunkeln. Kann man hier eine Überlastung und eine zu hohe Aufgabenbündelung auf einzelne Sachbearbeiter als Ursache für diese deutliche Diskrepanz sehen?
Der Spiegel konstatiert jedenfalls eine zunehmenden Attitüde der Karriereverweigerung seitens der Arbeitnehmer. In einem Artikel mit dem schönen Titel“Aufstiegsverweigerer: Karriere? Ohne mich!“ macht er deutlich, dass gerade die MitarbeiterInnen mit hohem Potenzial nicht mehr bereit sind, um jeden Preis im firmeninternen Hamsterrad auf der Stelle zu laufen.
Ein deutlicher Trend zeigt sich in der Teilzeitbeschäftigung: Diese nimmt laut IWH seit einigen Jahren stetig zu (und führt wiederum zu wachsenden Gehaltsunterschieden).
Die jahrelange Politik der Flexibilisierung des Arbeitsmarktes scheint an seine Grenzen gekommen zu sein: Zuviel Flexibilität fördert keinen Babyboom, sondern sorgt für prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse: befristete Zeitverträge, (geringer entlohnte) Zeitarbeit und hohe Distanzen, die zugunsten eines Jobs auf sich genommen werden, unterminieren die Familienplanung. Es fehlt nämlich dafür ein wesentlicher Faktor: die Stabilität.
Frauen wollen außerdem auch etwas vom Karriere-Kuchen abhaben. Sie stehen eigentlich sogar doppelt schlecht da, denn noch immer bleibt gleiches Gehalt für gleiche Leistung eine Frage des Geschlechts – wie der Focus mit einer genauen Gehaltstabelle für 150 Berufe in seiner aktuellen Ausgabe entschlüsselt.
Außerdem haben Frauen mit Kindern erst recht keine lückenlose Berufs-Vita. Das kann ein Problem sein, wenn sie in befristeten Arbeitsverhältnissen sind, diese nicht verlängert werden und nach der Babypause zwangsläufig eine neue Jobsuche ansteht.
So bleibt Vereinbarkeit von Familie und Beruf oft ein Wunschdenken, es sei denn die Flexibilisierung bezieht sich auch auf die Arbeitgeber.
Im Monitor Familienleben des Instituts für Demoskopie sehen 84% der Befragten die Notwendigkeit, dass Unternehmen mehr dafür tun müssen, Familie und Beruf in Einklang zu bringen.
Flexible Arbeitszeiten, job sharing, Homeoffice oder firmeneigene KITA: Hier ist die Lösung zu suchen. Eine familienfreundliche Politik funktioniert meiner Meinung nach nicht besser mit zusätzlichem Betreuungsgeld für Privathaushalte. Sondern muss in investiert werden, wo Menschen auch wirtschaftlich mitbeteiligt sind – nämlich am Arbeitsplatz.
Vom Kinderbetreuungsnetz – so ein weiteres Ergebnis der Studie zum Geburtenrückgang – profitieren westdeutsche Eltern jedenfalls nur geringfügig: Nur 28% stimmen der Äußerung zu, dass KITAs zur Alltagsentlastung beitragen.
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Marie-Luise Mähler arbeitete u.a. bei MTV oder im Pressereferat der Deutschen Botschaft in Brüssel.Marie-Luise Mähler absolvierte ein Redaktionsvolontariat bei MTV und studierte danach Romanistik und Anglistik an der Universität Potsdam. Sie war im Pressereferat der Deutschen Botschaft in Brüssel beschäftigt und baute ihre Mehrsprachigkeit weiter aus. Dannach war sie für ein großes Zeitarbeitsunternehmen als überbetriebliche PR- Mitarbeiterin in verschiedensten Branchen tätig. Sie spricht fünf Sprachen. Alle Texte von Marie-Luise Mähler.
Toller Artikel, ist es normal, dass die Menüpunkte in der Navigation überlappen?
Guter Beitrag, habe ich gleich gebookmarkt.
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