Warum sind Sie besser kein Überflieger, wenn Sie zukünftig einen Job finden wollen? Weshalb ist es super ist, sein eigenes “Ding” zu machen? Und warum bringt ein bunter Karriereverlauf mehr Vorteile?

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1. Lieber die Uschi aus Herne als die Ulrike aus Harvard

Viele neue Stellen entstehen im Mittelstand der krisenfesten Unternehmen. Doch dort sind die internationalen Lebensläufe der modernen Jungakademiker oft weniger angesehen. Top-Bewerber bleiben ohnehin nicht lange, scheint manch ein Personalentscheider zu denken (und hat damit vielleicht sogar Recht).

Deshalb kassieren sehr gut qualifizierte Bewerber oft mehr Absagen als mittelgute. Mit dem überraschenden Effekt, dass die Quote der Einladungen auf Bewerbungen durchschnittlich qualifizierter Bewerber sehr viel besser ist als die der Überflieger. Die meisten Unternehmen brauchen nicht die Besten der Besten, sondern ganz normale Mitarbeiter.

2. Studiengänge hängen hinterher

Im Marketing sieht man es am deutlichsten: Was Studenten an der Uni lernen, wird im derzeitigen Arbeitsleben kaum gebraucht.

Es gibt wenige Stellen für Produktmanager, aber viele für Onliner aller Art. Doch richtig Online können nur Praktiker. Der Bedarf auf dem Arbeitsmarkt ändert sich schnell – Bewerber sollten sich nicht auf einmal gelernten ausruhen. Flexibilität ist gefragt.

3. Sturm auf die Gewinnerbranchen

Die Automobilbranche verliert langsam, aber sicher an Attraktivität. Gewinner sind Branchen, die bisher wenig Anzugskraft hatten, die Medizintechnik etwa, von Krisen kaum betroffen.

Einen rasanten Aufschwung versprechen die Alternativen Energien und auch Branchen, die weitgehend unabhängig sind von der globalen Wirtschaft wie Gesundheit, Nahrungsmittel oder Dienstleistungen. Die Boom-Branchen von gestern sind die Verlierer von heute.

4. Newcomer statt Stars

Schlaue Karrieremacher interessieren sich für Unternehmen, die nur Insidern bekannt sind. Hidden Champions ist das Stichwort. Die Wahl des passenden Arbeitgebers sollten Sie planen wie einen cleveren Schachzug.

5. Bunter statt roter Faden

Nicht jeder neue Job ermöglicht es, den berühmten roten Faden im Lebenslauf zu behalten. Oft sind stärkere Veränderungen nötig, zum Beispiel ein Branchenwechsel.

Das wird ganz normal – und der rote Faden entsteht weniger aus einer Aneinanderreihung gleichartiger Tätigkeiten als vielmehr aus logischen Schritten. Besser offenlassen, wie der Lebenslauf sich entwickelt – planbar ist ohnehin kaum etwas.

6. Mix- und Kombijobs

Das Institut für Arbeitsmarktforschung weiß: Die Zahl der Nebenjobs wächst stetig. Gerade im öffentlichen Dienst, bei kleinen Unternehmen, in der Kultur oder Vereinen/Verbänden gibt es oft nur Jobs für 20 Stunden.

Die lassen sich meist ideal kombinieren mit freiberuflichen Tätigkeiten – für die es ebenfalls einen wachsenden Markt gibt. Laut Bundesministerium für Wirtschaft wächst auch die Zahl der Nebenerwerbsgründungen. Zwei und mehr Jobs sind oft nicht nur nötig, sondern vielfach auch eine gute Lösung.

7. Das eigene Ding machen

Fie Zahl der Gründungen steigt seit Jahren immer weiter an. Doch erstaunlich viele neue Unternehmen überleben – auch weil es immer mehr Nachfrage für spezielle Themen gibt. Ob Umzugsservice für Hunde oder Coaching fürs Klartext-Sprechen – vieles ist möglich.