Für viele Existenzgründer ist der Businessplan nur eine lästige Formalität auf dem Weg zur Finanzierung. Dabei bietet er viele Chancen.

Existenzgründungs-Voraussetzung: Businessplan richtig erstellen in 9 Schritten

Businessplan – mehr als notwendiges Übel

Ganz am Anfang einer Gründung steht natürlich eine Geschäftsidee. Dennoch sollte man nicht spontan und unüberlegt zur Umsetzung schreiten. Damit das Unternehmen ein Erfolg wird, ist eine optimale Strategie notwendig. Nichts eignet sich zur Entwicklung dieser Idee so gut wie ein Businessplan.

Jeder Businessplan bietet die Möglichkeit, die eigene Geschäftsidee auf Stärken und Schwächen abzuklopfen, die Marketingstrategie und die Finanzierung zu überdenken. Doch viele Gründer empfinden das Abfassen eines Businessplans nur als notwendiges Übel bei der Beantragung von Fördermitteln und glauben, es reiche, einfach irgendetwas zu Papier zu bringen, das möglichst gut klingt und die Geldgeber überzeugt. Das ist jedoch ein Irrtum: Wer den Businessplan nur für die Finanziers schreibt, verspielt die Chance, den Plan zum Aufbau seiner Geschäftsstrategie zu nutzen.

Businessplan als Stärken- und Schwächen-Analyse

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Denn ein Businessplan ist weitaus mehr als ein Blatt Papier, das gefüllt werden muss, um an Geld zu kommen: Der Businessplan unterstützt jeden Gründer dabei, die eigene Geschäftsidee zu überdenken und zu konkretisieren. Er hilft, zu klären, welche Schwächen noch bestehen und zeigt, wie man die Stärken einer Idee noch ausbauen kann. Da man sich intensiv mit seiner Idee auseinandersetzen muss, bekommt man auf diese Weise neue Ideen für die Finanzierung, die Positionierung und das Marketing seines Produktes oder seiner Dienstleistung.

Und mehr noch: Jeder Gründer sollte im Businessplan seine unternehmerischen Ziele festlegen. Wer in einem Businessplan festschreibt, wie die Führung und Organisation seines Unternehmens aussehen soll, welche Werbemaßnahmen er einsetzen und wie er mit seinen Kunden umgehen will, gewinnt dadurch eine wertvolle Orientierungshilfe, an die er sich zum Aufbau seines Unternehmens halten kann. Denn nur, wer weiß, was er will, und zu welchen Mitteln er dazu greifen muss, um seine Ziele zu erreichen, wird als Unternehmer Erfolg haben.

Der Business-Plan ist ein ausgefeilter Marketing-Plan

Gleichzeitig fungiert der Businessplan auch als ausgefeilter Marketingplan. Er zeigt auf, wie die Marktsituation in der Branche aussieht, welche Zielgruppe das Unternehmen anspricht, wie der Kundennutzen des Produktes aussieht und welche Marketingstrategie eingesetzt wird, um das Produkt oder die Dienstleistung zu vermarkten.

Wichtig ist es allerdings, sich für die die Ausarbeitung einer guten Planung genügend Zeit zu lassen: Eine Geschäftsidee entwickelt sich meist nicht von heute auf morgen, sondern reift Stück für Stück. Daher sollte man seine Ideen entwickeln und nach und nach systematisch notieren.

9 Schritte: So sieht der optimale Businessplan aus

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Ein Businessplan bietet Ihnen die Chance, Ihre Geschäftsidee zu strukturieren und nach Außen zu präsentieren. Allerdings sollten Sie dabei einige Punkte berücksichtigen

1. Die äußere Form

Der Plan sollte ein gut lesbares Layout haben, optisch ansprechend aussehen und eine Einheit bilden. Beschränken Sie sich auf nur eine Schriftart, achten Sie auf die saubere Einbindung von Grafiken und Diagrammen, verwenden Sie hochwertiges Papier und drucken Sie, falls bereits vorhanden, Ihr Firmenlogo auf.

Lassen Sie Ihren Businessplan von einem Fachmann sauber binden. Es braucht keine aufwendige Hochglanzbroschüre zu sein, aber heften Sie die Blätter auch nicht einfach zusammen. Auf das Deckblatt gehören Titel, Namen des Unternehmers, Anschrift, Telefonnummer. Falls bereits vorhanden: Adresse des Unternehmens, Steuernummer beziehungsweise Umsatzsteueridentifikationsnummer

2. Länge und Inhalt

Wichtig ist eine klare Struktur. Ihr Leser sollte auch in kurzer Zeit in der Lage sein, die wichtigsten Punkte zu überblicken. Eine auch für Laien verständlichen Sprache ist wichtig, auch wenn es um komplizierte technische Produkte geht. Denn Ihre Kapitalgeber verstehen wahrscheinlich nichts von den technischen Einzelheiten. Konzentrieren Sie sich auf das Wesentliche.

Ein guter Richtwert für die optimale Länge sind 25 bis 30 Seiten, nicht mehr. Aber: keine unnötigen Ausschmückungen, um Seiten zu füllen. Stellen Sie besser prägnant und übersichtlich die wichtigsten Argumente dar, die für Ihre Geschäftsidee sprechen. Untermauern Sie die Fakten durch wissenschaftliche Untersuchungen, Marktforschungsstudien, die Verkaufszahlen von Konkurrenzprodukten – oder zumindest durch eine kleine Umfrage unter potenziellen Kunden.

3. Gründerpersönlichkeit und Unternehmensführung

Teilen Sie Ihrem Geldgeber mit, wer das Unternehmen gründet und wer es führen wird. Hierzu gehören auch Ausbildung und beruflicher Werdegang des Gründers sowie seine Branchenerfahrung (vor allem die für die Gründung wichtigen Qualifikationen).

Auch einen tabellarischen Lebenslauf sollten Sie beifügen. Erläutern Sie dann, wer das Unternehmen führt und wie die Führungsstrukturen in Ihrem Unternehmen aussehen werden. Wenn Sie nicht selbst das Unternehmen leiten werden, sondern ein Management einstellen oder mit anderen kooperieren, sollten Sie die Schlüsselpersonen Ihres Unternehmens.

4. Das Konzept

Eine präzise Beschreibung des Vorhabens bildet den Kern Ihres Businessplans. Bringen Sie die wichtigsten Aspekte Ihres Vorhabens nachvollziehbar auf den Punkt. Erläutern Sie Ihre Geschäftsidee, die Position Ihres Unternehmens am Markt, Ihre Vertriebs- und Marketingstrategie.

Erläutern Sie aber auch, wie Sie sich die Zukunft Ihres Unternehmens vorstellen und wo Sie Chancen und Risiken sehen. Schätzen Sie Ihre Perspektiven dabei realistisch ein, denn Übertreibungen wirken auf Geldgeber wenig vertrauenerweckend.

5. Kapitalbedarfsplan

Wenn Ihr Konzept steht, sollten Sie sich darüber klar werden, welches Kapital Sie bei Ihrer Gründung benötigen. Listen Sie alle Posten auf, die Sie bei einer Gründung Geld kosten werden – und welchen Betrag jeder einzelne Posten ausmachen wird.

Denken Sie dabei beispielsweise nicht nur an die Mieten für Büroräume, sondern auch an die Kosten für Renovierung und Einrichtung oder an die Mietkaution. Berücksichtigen Sie aber auch, dass Sie und Ihre Familie auch von etwas leben müssen. Damit zeigen Sie Ihren Investoren, wie Sie deren Geld investieren werden.

6. Liquiditätsplan

Doch nicht nur die Finanzierung der Existenzgründung muss geklärt sein, Ihr Unternehmen muss darüber zu jedem Zeitpunkt flüssig sein, um unvorhergesehene Ausgaben decken zu können.

Es ist sehr wichtig, hier den Überblick zu behalten, denn liquide bleibt Ihr Unternehmen nur dann, wenn die Summe der Einzahlungen insgesamt größer ist als die Summe der Auszahlungen. Für Zeiträume, in denen das laut Planung nicht zutrifft, müssen Sie Kapital zuführen. Zahlungsunfähigkeit oder gar Insolvenz bedeutet das Aus für Ihr Unternehmen.

7. Rentabilitäts-/Ertragsvorschau

Erstellen Sie eine Übersicht darüber, ob Ihr Unternehmen dauerhaft tragbar ist. Nicht nur potenzielle Geldgeber wollen so etwas natürlich wissen, auch Sie selbst überprüfen mit einer Rentabilitätsvorschau (auch Ertragsvorschau genannt) die Erfolgschancen Ihres Leistungsangebotes für die nächsten drei bis fünf Jahre.

Dadurch können Sie prüfen, ob Sie mit Ihrem Vorhaben eine tragfähige Vollexistenz erreichen und Ihre Investoren sehen, ob Sie Ihren künftigen finanziellen Verpflichtungen nachkommen können. Schließlich sollten Sie mit Ihrer Dienstleistung oder Ihrem Produkt nicht nur genug einnehmen, sondern auch Ihre Ausgaben stets im Blick haben.

8. Finanzierungsplan

Nun geht es nun darum, diese verschiedenen Möglichkeiten aufzulisten und sich selbst, aber auch potenziellen Geldgebern einen Überblick darüber zu verschaffen, aus welchen Quellen Ihre Finanzmittel kommen. In einem Finanzplan listen Sie auf, wie viele Anteile Ihrer Finanzierung zum Beispiel aus Eigenkapital stammen, wie hoch Ihre Bankkredite sind, ob Sie staatliche Förderprogramme nutzen und wie viel Ihnen andere Investoren zur Verfügung stellen.

Nutzen Sie die nachfolgende Übersicht als Vorlage: Tragen Sie bis auf den Cent genau ein, wie viel Euro Sie durch welche Geldquelle finanzieren. Als Faustregel für die Finanzierung gilt: Ihre Eigenmittel bilden die Grundlage für eine solide Unternehmensfinanzierung. Sie sollten einen angemessenen Umfang von 15 Prozent oder mehr betragen, um eine möglichst krisenfeste Finanzierung zu erreichen.

9. Typischer Fehler vermeiden

Einer der häufigsten Fehler, die beim Erstellen eines Businessplans gemacht werden: Der Existenzgründer geht zu sehr von sich aus. Er schreibt im Eifer der eigenen Begeisterung über seine Idee, ergeht sich in Details – und verliert dabei Geldgeber und Kunden völlig aus den Augen.

Besser: Nehmen Sie die Perspektive Ihrer Investoren und Kunden ein, versuchen Sie, sich in deren Situation hineinzuversetzen und den Businessplan aus deren Blickwinkel zu sehen. Schreiben Sie den Businessplan, den Sie selbst gerne lesen würden, auch wenn sie keine Ahnung von der Materie hätten. Überprüfen Sie Ihren Plan daher immer wieder auf Verständlichkeit und innere Stimmigkeit oder geben Sie ihn Testlesern, die Schwachstellen aufdecken können.


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