Crowdfundig ist etwas, über das viel gesprochen wird, wenn es um die Finanzierung von kleinen, kreativen und unabhängigen Ideen geht. Doch nicht alle Projekte sind auch erfolgreich: Wie stellte man es an? Ein Erfahrungsbericht.

Crowdfunding: Kein Selbstläufer

Wer denkt, für eine erfolgreiche Crowdfunding-Aktion braucht man nur eine Seite auf einer Crowdfunding-Plattform zu anzulegen, der irrt: Dazu gehört weit mehr. Denn Crowdfunding ist mit dem Aufsetzen der Seite und dem Dreh eines Videos noch lange nicht abgeschlossen. Die Aktion ist kein Selbstläufer.

Ganz wichtig für den Erfolg ist die Vision dahinter: Unsere war ein Cornwall Reiseführer, wie ihn die Welt noch nicht gesehen hat – eben jung, frisch, knackig.  Die Idee dazu kam uns auf einer Studienabschlussreise, als es uns mehr zufällig nach Cornwall verschlug.

Von der Vision übers Crowdfunding zum fertigen Reisebuch

Die schroffen Küsten, die kernigen Surfer und das fantastische Essen verzauberten die beiden. Schnell wurde klar: “Das müssen wir allen Österreichern, Deutschen und Schweizern erzählen.” Und wie könnte man das besser machen, als in Buchform?

Die Fixkosten für Druck und Design wollten wir über die Crowdfunding Plattform Startnext und Sponsoren hereinholen. Dort aktivierten wir im Herbst 2012 insgesamt 135 “Sponsoren”, die vorab Bücher, eBooks und T-Shirts aus Bio-Baumwolle kauften. Mit diesem Geld war dann klar: Der Druck konnte dieses Jahr finanziert werden.

Bewusst auf Social Media konzentriert

In den 8 Wochen, die letztes Jahr die heiße Phase des Crowdfundings darstellten, waren wir in stetem Kontakt mit Bloggern und Journalisten. So schafften wir es immerhin in etwa 25 Online-, Print- und Rundfunkmedien wie Just Travelous, dem Woman Magazin oder Radio Ö3.

Bei unserer Kommunikation haben wir uns bewusst nicht auf die ‚klassischen Medien’ konzentriert und viel über Social Media Kanäle verbreitet. Uns war klar, dass unsere Zielgruppe über Twitter, Facebook oder Tumblr erreichbar ist.

Erfolgreich durch Vernetzung

Daneben galt es noch zusätzliche Sponsoren in Cornwall aufzutreiben. Die Tourismusbetriebe in England zeigten sich etwas geizig. Zum Glück sprangen Cornish Mining, South West Coast Path, Hostelbookers und Newquay Airport aufs Eat Surf Live Boot, so dass am Ende unser Buchbaby Eat Surf Live das Licht der Buchwelt erblicken konnte – übrigens liebevoll von Verena und Christina Michelitsch sowie Georg Liebergesell designt.

Geholfen hat uns vermutlich dabei, dass wir schon länger im Dienste von Nomad Earth  – dem Online Magazin für nachhaltiges Reisen sind und so bereits über ein entsprechendes Netzwerk verfügten. Und dass Katharinas Vater eine Druckerei besaß, in dem wir das Buch günstig vor Ort drucken lassen konnten.

Reisebuch mit ökologischem Hintergrund

Das Reisebuch Eat Surf Live erschien also auch mit ökologischem Hintergrund. Wir fokussierten auch die Tipps im Buch selbst auf einen nachhaltigen, bedachten Lebensstil, während man die Küsten von Cornwall erkundet.

Auch das Buchkonzept ist nachhaltig anders. Anstatt sich mit historischen Aufzählungen aufzuhalten, erzählen wir lieber die Geschichten über das Leben und die Leute in Cornwall. Der ökologische Aspekt spielt dabei immer mit. Punkte wie Naturverbundenheit, Fairness zu den Bewohnern, kulturelle Neugierde, Entdeckungslust und sanfter Tourismus gehören zu den Eckpfeilern von Eat Surf Live.