Sie brauchen kein Studium zu absolvieren, um ein erfolgreicher Investor zu werden. Es gibt auch keinen Grund, sich vom Fachchinesisch der sogenannten »Finanzexperten« abschrecken zu lassen. Patentrezepte gibt es allerdings auch nicht. Fangen Sie bei sich selbst an.

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Investor vs. Spekulant: Die eigene Psyche berücksichtigen

Fangen Sie mit sich selbst an. Finden Sie heraus, was für ein Typ Sie überhaupt sind, wenn es um Ihr Geld geht. Die Art und Weise, wie Sie mit Aktien und der Börse umgehen, sollte ganz auf Ihre Persönlichkeit abgestimmt sein. Wenn Sie ehrlich mit sich selbst ins Gebet gehen, haben Sie eine gute Chance, dauerhaft erfolgreich Ihr Kapital zu vermehren.

Am Anfang steht die Frage: Spekulant oder Investor? Viele Geldanleger wundern sich, warum ihnen an der Börse im Verlauf der Zeit so wenig gelingt. Falsches Timing, zu spät eingestiegen, zu früh verkauft … immer das Gleiche. Worauf es ankommt, ist eine klare Positionierung: Bin ich ein Investor oder bin ich ein Spekulant? Dazwischen gibt es nichts. Aber was macht einen Spekulanten aus? Und was ist eigentlich der Unterschied zum Investor?

  1. Ein Investor beschäftigt sich mit der Beurteilung des Unternehmens, in welches er an der Börse gedenkt zu investieren. Er bildet sich eine Meinung über die Qualität der Firma und ihrer Produkte. Ihn beschäftigen die Ertragslage und die Bilanz, die Marktstellung, die Firmenkultur und die Zukunftsaussichten des Unternehmens. So kommt er schließlich zu seiner Investmententscheidung: Kaufen oder die Finger davon lassen. Schwankende Börsenkurse lassen ihn dann meist kalt. Ihn interessiert seine eigene Einschätzung des Wertes der Firma – und nicht die der Börsianer. Langfristig wird sich seine Berechnung des Wertes auch an der Börse im Kurs widerspiegeln.
  2. Der Spekulant hingegen hat den Börsenkurs im Auge. Er kalkuliert und sinniert, wie sich der Kurs der Aktiengesellschaft entwickeln wird. Wie es mit dem Unternehmen im Einzelnen steht, ist für ihn mehr oder minder unerheblich. Oft wissen Spekulanten nicht einmal, was die Firma überhaupt herstellt, wie der CEO heißt oder wo sich die Firmenzentrale befindet. Der Spekulant muss sich mit den Finanzmärkten und der BörsenMassenPsychologie gut auskennen; nicht mit der einzelnen Aktiengesellschaft.

Wie überlebt man einen Börsencrash?

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Der berühmte Financier B. Baruch, der den großen Crash an der Wall Street 1929 erfolgreich überlebte, hat das Wesen des Spekulanten schon vor langer Zeit treffend erfasst. Der wahre Spekulant ist ein Mensch, der Prognosen stellt und der handelt, bevor das betreffende Ereignis eintrifft. Er muss wie ein Chirurg imstande sein, eine Masse komplizierter und widersprechender Einzelheiten zu erforschen, ehe er die wichtigen Faktoren feststellt. Dann muss er imstande sein, mit kühlem Kopf geschickt auf der Grundlage dieser Faktoren zu operieren.

Die Aufgabe, an der Börse die Faktoren festzustellen, ist deshalb so schwierig, weil wir zu dem Zweck einen dichten Schleier menschlicher Affekte durchdringen müssen. Die Kursschwankungen werden nicht von unpersönlichen wirtschaftlichen Kräften und wechselnden Ereignissen bewirkt, sondern von den Reaktionen der Menschen auf diese Geschehnisse. Das ständige Problem des Spekulanten besteht darin, die harten wirtschaftlichen Tatsachen von den warmen Gefühlen der Menschen, die mit diesen Faktoren zu tun haben, zu trennen. Besser kann man es nicht auf den Punkt bringen.

Das bedeutet für den Börsenerfolg: Entweder mache ich mich auf und bemühe mich, ein profunder Investor zu werden, oder ich strebe an, ein gewiefter Spekulant zu sein. Wer auf seinem eingeschlagenen Weg konsequent Kurs hält, der hat gute Chancen. Eines führt aber garantiert zum Misserfolg: Einmal Spekulant »zu spielen«, dann den »weisen« Investor zu markieren, je nach Lage und Stimmung, mal so oder so – das endet im Abseits.

Jeder Anleger ist anders

Bevor Sie den Fuß auf das Börsenparkett setzen, sollten Sie wissen, was für ein Anlegertyp Sie eigentlich sind. Das Thema ist wichtiger, als Sie denken. Das Problem: Dabei hilft Ihnen keine Bankberater. Es gibt Investoren, die ihr Geld langfristig in Aktien anlegen. Sie ignorieren Kursschwankungen und bleiben über viele Jahre und Jahrzehnte in einer Aktie engagiert. Sie glauben an Sachwerte und vermeiden Papiergeld und Bonds als Kapitalanlage.

Doch nicht jedem Geldanleger ist diese Art des Investierens zu empfehlen. Mancher hat einfach nicht den Langmut und die Nerven, Aktienpositionen so lange zu halten. Anderen ist es viel zu langweilig und es juckt ihnen in den Fingern, auch mal Aktien zu verkaufen. Sie möchten im Lauf der Zeit auch lieber andere Aktienchancen wahrnehmen. Wiederum andere brauchen das Erfolgserlebnis, sich mit realisierten Kursgewinnen brüsten zu können.

Hier geht es nicht so sehr darum, welche der beiden Strategien zu mehr Erfolg führt: also echter Langfrist-Anleger versus de facto Kurzfrist-Spekulant. Jedem Geldanleger ist dringend anzuraten, herauszufinden, zu welcher Kategorie er gehört. Dabei muss er in der Selbstanalyse ehrlich mit sich umgehen. Es hilft nichts, erfolgreiche oder prominente Großinvestoren nachzuahmen oder deren Mantra nachzubeten.

Nicht jeder ist ein Warren Buffett

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Ein gutes Beispiel hierzu ist der »Fall« Warren Buffett aus Omaha. Mit seiner Langfrist-Strategie, über Jahrzehnte engagiert zu bleiben und nur selten Aktienblöcke oder Unternehmen zu verkaufen, hat er eine fantastische Lebensleistung hingelegt. Er wird von vielen Kleinaktionären und Investoren geradezu verehrt. Seinen Worten wird andächtig gelauscht. Zur Hauptversammlung ins abgelegene Omaha pilgern Tausende. Sie alle versuchen, ihm nachzueifern, um auch solch ein kluger Investor zu werden.

Doch nicht jeder besitzt das Psychogramm eines Warren Buffett. Und da kann der andächtige Investor 20mal nach Omaha reisen, er wird nie das gleiche Nervenkostüm besitzen, wie das »Orakel von Omaha«. Buffetts Berkshire Hathaway Portfolio lässt sich nicht eins zu eins ins eigene Depot übertragen. Vor allem aber ist auf Warren Buffett Verlass. Er verfügt über unangreifbares Eigenkapital. Trotz seiner überragenden Erfolge hat er kein Ego-Problem. Er lässt seinen Beteiligungen unternehmerisch freie Hand. Seit 55 Jahren hat er dies bewiesen. Das hat weltweiten Seltenheitswert.

Es klingt natürlich gut, wenn man sich als weiser Investor gibt, der – genau wie Buffett – besonnen und langfristig sein Kapital verwaltet. Dem die Börsenturbulenzen nichts ausmachen. Der auch 2008 immer ruhig geschlafen hat. Der sich im Sommerurlaub August 2015 nicht über die plötzlich fallenden Kurse geärgert hat. Doch die Frage ist: Sind Sie wirklich so gestrickt? Vor allem Geldanleger aus angesehenen Berufen oder vornehmen Kreisen, tun sich schwer, sich zu »outen«. Welcher Steuerberater oder Rechtsanwalt gibt gerne zu, dass er ein nervöser Zocker ist? Welcher Generalbevollmächtigte einer Industriellenfamilie bekennt mit Freude, dass er besonders von den unseriösen Spekulationen fasziniert ist?

Hören Sie sich zu: Auf die Selbstanalyse kommt es an

Nach meiner langjährigen Erfahrung steht für mich fest: Es spielt keine Rolle, ob Sie dabei sind, ihre erste Aktie zu kaufen oder schon seit Jahren mit mäßigem Erfolg »hin und her wurschteln«. Eine Selbstanalyse ist das A und O. Und da hilft ihnen kein Bankberater oder Vermögensverwalter. Diese Leute werden Ihnen nicht schonungslos den Spiegel vorhalten.

Wer an der Börse auf Dauer mit Freude und Erfolg sein Kapital investieren möchte, muss genau wissen, mit wem er es »auf der Kommandobrücke« zu tun hat. Sie selbst sind das eigentliche Risiko. Ihre Anlagestrategie muss mit ihrem Charakter und ihrer Natur übereinstimmen. Wenn Sie das schaffen, werden Sie sich in Ihrer Haut viel wohler fühlen. Und es würde mich gar nicht überraschen, wenn sich plötzlich auch Ihre Performance verbessert. Nur so werden Sie konsequent und systematisch Geld anlegen können. Andernfalls werden Sie immer wieder mit den Börsenstürmen aus der Kurve getragen werden.

Wenn Sie die Selbsterforschung ganz allein einfach nicht schaffen, dann laden Sie mal jemanden zu einem vertraulichen Gespräch ein, der Sie noch gut aus Ihrer Kindergarten oder Grundschulzeit kennt. Damals waren Sie nämlich noch so, wie Sie wirklich sind. Erst danach fing es an, dass Sie »verbogen« wurden.Tja, die Börse ist doch für vieles gut.


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