Wer schweigt, ist einsam, wer redet, manchmal auch – zumindest im Nachhinein. Dennoch sind die Kommunikation mit anderen, die Präsentation, die Rede und der Vortrag mit Aussage und Wirkung heutzutage der Karrierefaktor schlechthin.

warmduscher

Schlechte Performance entlarvt mangelnde Kenntnis

Und doch sieht man in Reden und Vorträgen einen umfassenden Dilettantismus als hätte es diese Ermahnung von vor weit über 100 Jahren nicht gegeben:

  1. Unternehmer und Manager drehen sich zu ihrer Leinwand-PowerPoint um, lesen vor und wenden dabei den Zuhörern den Rücken zu
  2. Sie haben ihre PowerPoint als Handout-Lese-PPT aufgebaut und nicht als Ergänzung zum Redner
  3. Sie starten mit einem Satzgefüge voller Ähs, einem untrüglichen Zeichen, dass sie ihren Anfang niemals bedacht, geprobt oder gar auswendig gelernt haben
  4. Sie kneten ihre Hände oder haben diese in den Hosentaschen. Manche spielen auch mit Mikrofon, Kugelschreiber oder Schlüsselbund – damit der Zuhörer als Zuseher auch die unterschwellige Aufregung offensichtlich sieht
  5. Sie sprechen nicht selten zu schnell – und korrigieren sich nicht, will die
  6. Selbstbeobachtung während der Rede fehlt
  7. Sie überfordern den Zuhörer mit einem Konvolut an abstrakten Daten, die dieser bei der Nennung schon wieder vergisst
  8. Redner arbeiten die Rede-Zeit ab, nicht für den Rede-Erfolg

Die Angst, vor anderen zu sprechen

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“Das Reden” fällt vielen nicht ganz so schwer. So ist man aufgewachsen, im Gespräch im kleinen Kreis. Man kann sich in die Augen schauen, bekommt sprachlich Feed back und wenn man nicht weiterkommt übernimmt einer der Gesprächspartner die Kommunikation sehr gerne. Übung seit Sprachbeginn, räumliche Nähe, kleiner Personenkreis und die Wechselseitigkeit des Austausches machen uns einigermaßen sicher.

Doch sobald die Runde größer wird und das in “die Rede” münden muss, weil es zwangsläufig zum scheinbaren Monolog führt, stolpern viele auf dem Pfad der Unsicherheit oder halber Verweigerung um her. Blamabel.

Warum Menschen lieber vor dem eigenen Hund sprechen

Vielleicht halten die meisten daher lieber eine Rede vor dem eigenen Hund als vor dem Nachbarn, den Kollegen oder dem Kunden. Das stellen sich folgende Fragen:

Keine Warmduscher aus Politik und den USA

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Wer führen will und muss, muss Vertrauen signalisieren. Die Mehrheit der Zuhörer hat ein großes Misstrauen zu corporate word, Management-Sprech, Durchhalteparolen oder amerikanischen comedy-haften Reden. Geert Hofstede ist niederländischer Soziologe und entwickelte ein Model der interkulturellen Kommunikation.

Er widerlegte, dass Management weltweit einheitlich praktiziert werden kann. Kulturelle Differenzen führen öfter zu Konflikten als zu Synergien. Amerikanische Managementtheorien sind nur begrenzt auf andere Kulturen übertragbar, wie amerikanisierte Reden nicht nur hilfreich sind. Wer Rede-Techniken kopieren will muss sich eher europäische Vorbilder suchen.

Das Misstrauen gegen Worthülsen

Sicherlich. Menschen wollen immer Offenheit und Ehrlichkeit auch bei schwierigen Botschaften. Sie wollen nicht belogen werden, auch nicht durch Verschleierung der Wahrheit. John J. Mearsheimer ist Professor der Politikwissenschaft an der University of Chicago. Innerhalb internationaler Beziehungen befasst er sich mit dem Wert der Unwahrheit.

Während es zwischen Staaten viele politische Lügen gibt, wird bei dem “Unternehmen” Militär “größter Wert auf Ehrlichkeit innerhalb der eigenen Reigen gelegt, weil sie entscheidend für den Kampferfolg ist”. Redner sollten also nicht die politische Rede kopieren, sondern an den internen kooperativen Erfolg denken. Wer dieses alles nicht beherzigt, spricht als Irgendwie-Redner. Für die Latrine.

Fang irgendwo an: Bei der Selbstvorstellung

Doch irgendwo muss man ja auch anfangen, sich vorwärts zu bewegen. Am besten mit einer Selbstvorstellung So beginnt ja letztendlich jede kleine Redeperformance. Jeder Beruf wird im Leben damit konfrontiert. Auf Seminaren, in Meetings, mit der Vorstellung im Kollegenkreis, wenn man einen Job neu beginnt oder bei Kunden.

“Übrigens, ich heiße Reiner Runkel”, “Hallo ich bin die Helga-Irmgard, Ihr könnte mich Irmi nennen”, “Was soll ich jetzt sagen?” – Wer einmal eine Runde mit Selbstvorstellungen erlebt hat – zum Beispiel zu Beginn eines Seminars oder bei der Erstvorstellung im Unternehmen – staunt meist nicht schlecht über die Art der Präsentationen. Dabei ist diese Rede ja einfach vorzubereiten, denn man kennt sich ja besser, als so manch anderes Thema, über das man referieren muss.


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