Managen ist wie Autofahren. Zuerst macht man alles so, wie der Fahrlehrer sagt. Es dauert etwas, bis man im Dschungel von Ampeln, Schildern und Verkehrsregeln den eigenen Stil entwickelt hat. Genau darauf aber kommt es für einen Spitzenmanager an.

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Spitze statt Durchschnitt lautet das Ziel

Denn jederzeit schnell, aber auch sicher von A nach B zu kommen, ist eine Mixtur aus Fahrtechnik, Sozialkompetenz, Charakterstärke und persönlichen Vorlieben. Im Management dauert es ebenso eine Weile, bis man den “Fahrlehrer” loslassen kann. Meist sind es sogar mehrere: ein MBA-Dozent, an dessen Lippen man hängt, ein Standardwerk übers Managen, das man verschlingt oder ein Mentor im Unternehmen, der einen beeindruckt. Das Gute daran: Was man so lernt, lässt einen meistens unfallfrei, wenn auch nicht immer schnell zum Ziel kommen.

Wer allerdings immer so fährt, wie es die Fahrschule lehrt, bleibt Zeit seines Lebens ein durchschnittlicher Autofahrer. Wer immer so managt, wie es Lehrbücher, Professoren und ältere Vorbilder propagieren, wird ein durchschnittlicher Manager, hat eine Karriere, die okay ist, und wird als zuverlässiger Lastesel geschätzt. Das Gute an goldenen Regeln ist, dass sie ein Level ermöglichen, auf dem man prima funktionieren kann.

Gas geben statt Bremse treten

Wer aber als Manager auch ein Leader, ein echter Anführer sein will, muss bereit sein, Regeln zu brechen und muss wissen, wie er das anstellen muss, um maximalen Erfolg daraus zu ziehen. Auch das ist wie auf der Straße: In der Fahrschule lernt man, rechtzeitig zu bremsen, aber nicht, wann es besser ist, beherzt Gas zu geben und das Hindernis elegant und flott zu umkurven.

Wenn exzellentes Management bedeutet, Vorhaben hoch effizient (Sprit sparend) mit maximaler Geschwindigkeit (schnell) und in hervorragender Qualität (sicher und umsichtig) umzusetzen, werden viele goldene Regeln zu gut gemeinten Ratschlägen, von denen sich Spitzenmanager emanzipieren müssen. Dazu braucht es vor allem Mut. Weil goldene Regeln nämlich nie ganz falsch sind, bedienen sie ein Sicherheitsbedürfnis, das man überwinden muss, um sein ganzes Leadership-Potenzial abzurufen.

5 goldene Regeln, die Spitzenmanager brechen müssen

Mit den folgenden 5 Regeln zeigen wir Ihnen, wie Spitzenmanager durch gezielten Regelbruch zum Erfolg kommen.

Regel 1: Machen Sie Betroffene zu Beteiligten!:

Regel 2: Geben Sie feste Ziele vor!

Regel 3: Geben Sie jedem Meeting eine Agenda!

Regel 4: Treffen Sie Entscheidungen im Konsens!

Regel 5: Planen Sie alle Projekte durch!

5 Regeln von vielen

Diese Fünf Regeln sind natürlich nur Beispiele für viele andere. Ein bekanntes Schachzitat lautet: “Ein guter Spieler kennt die Regeln, ein Meister die Ausnahmen!” Es gehört einige Erfahrung und viel Selbstvertrauen dazu, goldene Regeln im Management zu entzaubern und durch bessere zu ersetzen. Für Manager, die über den Durchschnitt hinauswachsen wollen, ist dieser Entwicklungsschritt ohne Alternative.

Denken Sie immer daran: Als Leader steuern Sie Ihr Unternehmen, und richtig Autofahren lernt man erst nach der Fahrschule.