Wer Karriere machen will, orientiert sich oft an den Lebensläufen bereits erfolgreicher Unternehmer. Dabei entsteht nicht selten der Eindruck, dass hier alles genau durchgetaktet, perfekt geplant war und jeder Schritt eine Kalkulation hin zum Karriereziel sein musste. In der Realität sieht das anders aus.

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Karriereplanung: Besser individuell und flexibel

Doch dieser Eindruck trügt in der Regel. Selbst wenn sich keine offensichtlichen, berüchtigten „Lücken“ im Karriereverlauf erkennen lassen, ist davon auszugehen, dass diese dennoch, in welcher Form auch immer, vorhanden waren. Denn ähnlich komplex wie unsere Wirtschaft ist auch die Umsetzung eines detailverliebten Karriereplans.

Wir empfehlen: Lieber individuell clever, statt zu starr planen und dem Gang der Dinge manchmal seinen Lauf lassen. Denn positive Ereignisse lassen sich auch in der Karriere nicht immer kalkulieren. Und: Nicht jeder Schritt auf der Karrieretreppe lässt sich planen. Sie sollten auch spontan sein können und sich auf Gelegenheiten einlassen.

Unübersichtliche Arbeitsmarktstrukturen und die Flexibilität

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Der Arbeitsmarkt befindet sich seit einiger Zeit in einem drastischen Wandel. Die digitale Revolution ist in vollem Gange und es finden unverkennbare Umwälzungen statt. Im Zuge der Digitalisierung spielen Phänomene, wie die Industrie 4.0, das Internet of Things, Mobilität, Homeoffice, Coworking usw. eine entscheidende Rolle für immer mehr Unternehmen. Selbst, wenn sie sich für Sie zunächst nach inflationären Schlagwörtern anhören mögen. Die Prozesse, die sie auslösen, dringen in jedes noch so kleine Büro und in den Berufsalltag bereits Werktätiger sowie in zukünftiger Berufsanfänger vor.

War die Diversität eine Zeit lang nur eine Art Schriftzug, den sich Unternehmen auf die Fahne schrieben, um für junge Arbeitnehmer attraktiver zu gelten, ist sie inzwischen als feste Größe in der Arbeitswelt angekommen. Gerade Start-Ups, mit denen innerhalb weniger Jahre oder gar Monate eine ordentliche Karriere hingelegt werden kann, predigen Weltoffenheit, Internationalität und Vielfältigkeit.

Begehrte Arbeitgeber: Treiber von Innovation und Kreativität

Unternehmen, in deren Kosmos diese Dinge tatsächlich eine entscheidende Rolle spielen, sind begehrt und können heute als Magnet für junge Arbeitnehmer betrachtet werden. Denn Diversität ist nun einmal ein Treiber für Innovation und Kreativität. Zwei Werte, die in der modernen Arbeitswelt ganz entscheidend sind.

Wollen Sie als Karriereanfänger für heutige und zukünftige Unternehmen attraktiv bleiben, ist Flexibilität und Diversität gefragt. In der modernen Karrierelandschaft kommen immer neue Anforderungen oder Herausforderungen hinzu, für deren Umsetzung Ihre Spontaneität gefragt ist. Strenge Karrierepläne, die keine Freiheiten gewähren, sind fehl am Platz. Wenn auch natürlich eine gute Selbstorganisation und gewisse Pläne in Maßen wichtig sind.

Organisation und Pläne: In Maßen wichtig

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In jedem schlummert der Wunsch, irgendetwas zu tun. In irgendeinem Bereich beruflich tätig zu werden, irgendeine Form der Karriere zu starten. Es bedarf daher einer Berufsplanung, die in der Regel mit dem ersten Praktikum schon in der Schule beginnt. Hier wird die Richtung vorgegeben und es kann erprobt werden, ob eine bestimmte Vorstellung mit der Realität übereinstimmt.

Schon eine fundierte Ausbildung kann dann eine gute Grundlage für beruflichen Erfolg darstellen. Gleichzeitig nicht zu starr sein, um Ihnen noch Freiheiten zu gewähren. Duale Studiengänge und Ausbildungen haben sich beispielsweise als solide Abschlüsse etabliert. Nicht nur bringt die Berufserfahrung, die hier gleichzeitig zur theoretischen Ausbildung gesammelt wird, einen Vorteil gegenüber anderen Studierenden. Dual Ausgebildete müssen sich auch besser selbst organisieren, um Studium und Praxis unter einen Hut zu bekommen. Hier können sie sich selbst beibringen und erproben, wie viel Organisation nötig ist, um Erfolge zu verzeichnen und wann es zu viel wird und Spontaneität gefragt ist.

Wo und wie wollen Sie arbeiten?

Überlegungen und „Pläne“ in gezielten Punkten sind also natürlich wichtig. Für Vorstellungsgespräche, wichtige Termine usw. muss sich selbstverständlich organisiert und vorbereitet werden. Doch auch entscheidende Gedanken zählen zum wichtigen Part jeder Karriereplanung: In welcher Branche möchten Sie arbeiten? Wollen Sie in einem Großkonzern oder eher in einem mittelständischen Unternehmen arbeiten?

Fällt die Wahl auf den Mittelstand, lohnt es sich, viele Praktika zu absolvieren. Hat man vorher immer mit dem Gedanken gespielt, unbedingt ins Ausland zu gehen, um dort Erfahrungen zu sammeln, muss nun die Bereitschaft da sein, flexibel zu sein. Für einen Großkonzern wäre das wichtig; im Mittelstand aber zählen nun einmal Praktika. Neben dem Beruf sollten Sie eben auch die gesamten Lebenspläne bedenken:

Vollzeit oder Teilzeit?

Nicht immer kalkulierbare Dinge, wie das Entstehen einer jungen Familie erfordern beispielsweise mitunter die Wahl einer Teilzeitausbildung. Das Berufsbildungsgesetz ermöglicht diese Wahl, bei der der betriebliche Teil der Ausbildung verkürzt ist. Wer aber starre Karrierepläne hat, lässt sich eventuell nicht auf derlei Möglichkeiten ein und zweifelt am Erfolg mit einer solchen Ausbildung. Dass solche Entscheidungen an wichtigen Weichenpunkten des Lebensweges später eventuell bereut werden, davon will man nichts wissen.

Machen Sie sich Gedanken dazu, wo genau und warum Sie Karriere machen möchten und auf was Sie dadurch eventuell verzichten müssen. Wichtig ist dabei, dass Sie immer ehrlich zu sich selbst sind.

Sicherheit durch langes Vorausplanen?

Unterschiedliche Menschen haben unterschiedliche Sicherheitsbedürfnisse. Haben Sie in diversen Lebensbereichen schon immer großen Wert auf Sicherheit gelegt, kann es sich lohnen, sich eher nach einem festen Job in einer konservativeren Branche umzuschauen. Andererseits kann es gerade dann auch hilfreich für die Entfaltung einer kreativen Ader oder eines Innovationsgeistes sein, häufiger mit Veränderungen umgehen zu müssen, bzw. können. In diesem Falle wären Sie in einem flexiblen Job richtig und sollten vielleicht sogar darüber nachdenken, freiberuflich zu arbeiten. Sie sollten sich diese Frage früh genug stellen und versuchen, ehrlich zu beantworten.

Wirkliche Sicherheit gibt es natürlich nie, sie lässt sich aber eben von Karriere zu Karriere, bzw. Beruf zu Beruf steigern. Das Gefühl von Sicherheit mag allerdings für viele Menschen gerade auch durch langes Vorausplanen entstehen. Dabei ist, was die heutige, dynamische und sich im Wandel befindliche Berufswelt angeht, ein Vorausplanen von mehr als zehn oder maximal fünfzehn Jahren eigentlich gar nicht möglich.

Altersvorsorge nicht vergessen

Sinnvoll ist natürlich hingegen, das Alter nicht zu vergessen, also die Zeit nach der Karriere. Hier zahlt sich langes Vorausplanen aus und verleiht Ihnen faktische Sicherheit. Die anhand einer Studie erwiesene Tatsache, dass bis zum Jahr 2036 jeder fünfte deutsche Rentner von Altersarmut bedroht sein wird, unterstreicht den Wert der Vorsorge. Überlegungen, ob die betriebliche Rente oder eine private Anlage fürs Alter sich besser eignen, fließen also in jeden noch so lockeren Karriereplan mit ein.

Für konkretere, aber flexibel bleibende Planungen der nächsten drei bis fünf Jahre lohnen sich beispielsweise Berufsplanungs-Tagebücher. Hier können Sie sich richtige Projektpläne aufzeichnen und erstellen. Als Ziel sollte ein Job, bzw. eine Position, die Sie einmal erreichen möchten, gesetzt werden. Setzen Sie sich außerdem Zwischenziele für den Weg dorthin, wie Karrierestufen, die Sie in den nächsten Jahren erreichen möchten. Konkreter muss es aber auch nicht werden.

Es hilft schon, alle paar Wochen in dieses Buch zu schauen. Das motiviert Sie und hilft Ihnen dabei, Ihr Ziel (sowie Ihre Zwischenziele) nicht aus den Augen zu verlieren. Notieren Sie sich auch Ereignisse, mit denen Sie nicht gerechnet hatten, die sich aber positiv auf Ihre Karriere ausgewirkt haben. Das hilft Ihnen dabei, den Wert dieser „Zufälle“ immer mehr Wert zu schätzen. Übersichten in Form von Planungstagebüchern oder Übersichtstafeln mit Notizen sind nützlich, wenn es darum geht, die Ziele im Auge zu behalten und spontane Ereignisse Wert zu schätzen.

Clever und individuell, statt starr planen

Starre Karriereplaner beschließen oft schon lange vor dem Berufseinstieg, was genau sie wo und wie machen möchten. Doch die Arbeitsmarktsituation bleibt zu einem gewissen Teil immer ein Risiko. Natürlich lässt sich etwa durch Studien herausfinden, ob es sich heute lohnt, ein Studium im IT-Bereich anzufangen und ob in drei oder sechs Jahren ITler noch immer so gefragt sein werden, wie derzeit. Allerdings lassen sich Arbeitsmarktkrisen einfach nicht zu einhundert Prozent voraussagen. Es ist daher immer sinnvoll, sich voll und ganz nach den eigenen Neigungen zu richten und sich nicht an Trends zu klammern, die eine schnelle und „sichere“ Karriere versprechen. Stehen Sie hinter ihrer Ausbildung oder ihrem Studium und haben Sie Spaß in der Materie, stehen die Chancen auch nicht schlecht, einen Job zu finden.

Im Job selbst wiederum gilt es, je nach Bereich und Branche, ebenfalls clever und individuell zu planen. Konservativere Jobs, wie im Controlling, verlangen, dass Sie länger in einer Abteilung bleiben. Sie können hier als Richtwert mit fünf bis sechs Jahren rechnen und somit planen. Wer in dieser Branche schneller wechselt, wirkt mitunter sprunghaft und unzuverlässig.

Ganz anders sieht es natürlich im Marketing aus. Hier geht es viel agilerer zu und es wird erwartet, dass die Mitarbeiter deutlich flexibler sind. Arbeiten Sie im Marketing, sollten Sie bereit sein, vor allem auch zu Beginn Ihrer Karriere alle zwei bis drei Jahre die Position zu wechseln. Möchten Sie außerdem Fachkarriere machen, bedarf es natürlich der Bereitschaft, länger eine Position zu halten. Nur so können Sie sich in der Regel genügend Wissen aneignen. Streben Sie aber eine Managementkarriere an, empfiehlt sich für den schnellen Aufstieg ein häufiger Wechsel der beruflichen Position.

Fazit

Grundsätzlich kann gesagt werden: Sie sollten bei aller genauer Vorstellung für Ihre Zukunft bei der Karriereplanung versuchen, keine falschen Vorstellungen von Ihrer Leistungsfähigkeit und Ihren Eigenschaften zu haben. Starre Ziele, die attraktiv scheinen, für die Sie aber eigentlich nicht die Qualifikation und das Interesse mitbringen, behindern Ihre eigene Entwicklung. Halten Sie sich etwa für besonders organisiert und streben Sie eine Führungsposition an, sind aber in der Praxis eher chaotisch, könnte das Vorhaben daneben gehen und die Karriere scheitern. Scheuen Sie sich hier auch nicht, Ihr Umfeld mit einzubeziehen und Freunde, Familie und Bekannte zu fragen, wie diese Sie einschätzen. Lassen Sie sich von der Meinung anderer aber auch nicht zu sehr in eine bestimmte Richtung drängen und stellen Sie sich immer wieder die Frage: Stehe ich hinter dem, was ich tue?

Und vor allem: Überschätzen Sie Ehrgeiz und Begabung nicht und denken Sie stattdessen mehr daran, auch Zufälle, günstige Gelegenheiten und Glück Wert zu schätzen und sich mit ihnen anzufreunden. Finden Sie einen zielführenden Kompromiss, indem Sie eher ein grobes Raster für die berufliche Zukunft entwerfen. Sie haben ihre individuellen Ziele und Wunschvorstellungen vom Leben und Beruf und Sie haben eigene finanzielle Ansprüche. Es reicht oftmals schon, Minimalkriterien zu formulieren, um einen Rahmen zu schaffen, in dem auch Gelegenheiten genügend Raum vorfinden.


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