Wer glaubt, Bergwandern sei anstrengend, der hat noch nie Strandwandern versucht. Dabei ist es gleichzeitig total entschleunigend und anstrengend zugleich. Zum Beispiel auf Usedom.

Destination-Report Usedom: Entschleunigen & entspanntes Tagen an Europas längster Promenade  {Leser-Reise-Tipp}

Strandwandern auf Usedom – Entschleunigung pur

Wie toll und entschleunigend, gleichzeitig aber auch anstrengend ist, konnte ich an Europas längster Strandpromenade auf Usedom selbst ausprobieren. Hier kann man nämlich auf 12 Kilometern vom polnischen Swinemünde bis nach Bansin wandern, direkt am Strand entlang gelangt man sogar bis Koserow.

Ich habe die meiste Zeit den Weg direkt am Strand entlang gewählt: Es gibt einfach kaum eine bessere Möglichkeit, den Kopf wirklich frei zu bekommen, als begleitet vom Wellenrauschen den den Salzwasserduft in der Nase und den Wind in den Haaren zu haben. Allerdings sollte man nicht unterschätzen, wie ermüdend das Gehen auf Sand ist, selbst wenn dieser verhältnismäßig festgetreten ist. Daher bin ich nur Teilabschnitte gelaufen.

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Abstecher in die Kaiserbäder

Vor allem zwischen Ahlbeck und Heringsdorf sowie in Bansin lohnt ein Abstecher auf die Promenade und die Orte: Denn das sind die sogenannten Kaiserbäder mit einzigartigen Villen aus dem 19. Jahrhundert, die zum Teil sogar extra auf Lücke gebaut sind, um ihren Bewohnern auch in der zweiten Reihe den Meerblick zu ermöglichen. Die Bäderarchitektur bietet einen reizvollen Kontrast zur polnische Stadt Swinemünde mit ihren modernen Hotel-Neubauten.

Direkt an der Ahlbecker Promenade vermittelt Uwes Fischerhütte das Flair des Fischermilieus. Hier bietet Fischerfamilie Krüger, Fischer in der 6. Generation, fangfrischen Fisch aus der Ostsee, ofenfrischen Räucherfisch und Fischbrötchen in verschiedenen Variationen an. Sehr gut Essen kann man aber auch im Restaurant Fischkopp, dass sich in Bansin etwa auf halbem Wege zwischen Strand und Bahnhof befindet.

Destination-Report Usedom: Entschleunigen & entspanntes Tagen an Europas längster Promenade  {Leser-Reise-Tipp}
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Berge und Meer an der Steilküste

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Hinter dem Ortsende von Bansin erhebt sich der Lange Berg, die zweithöchste Erhebung an der Küste. Während unten der Strand unter dem Steilufer immer ruhiger und uriger wird, hat man von oben eine phänomenale Aussicht über den gesamten Strand.

Von Bansin wandert man weiter in Richtung Ückeritz. Direkt hinter der Düne verläuft der 4 Kilometer lange Naturcampingplatz „Am Strand“. In Ückeritz lohnt es sich zur Achterwasserseite zu wandern: Das Café Knatter und die Surfschule am Achterwasser in Ückeritz bieten bei Westwind ideale Bedingungen für Surfen und Kiten.

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Sehenswertes Hinterland

Landschaftlich wunderschön ist auch das Loddiner Höft mit seinem Steilufer zum Achterwasser. Das Fisch- und Grillrestaurant Waterblick in Loddin begeistert seine Gäste nicht nur mit dem fantastischen Blick auf das Achterwasser, sondern überzeugt auch mit ausgezeichneten pommerschen Fischspezialitäten wie Fischsülze nach Loddiner Art, Loddiner Edelfischbouletten á la Chef oder Loddiner Bratfischpann.

In Koserow lohnt sich ein Spaziergang auf den Streckelsberg. Er ist die höchste Erhebung an der Küste. Von oben hat man einen schönen Blick auf die Ostsee. In Koserow entsteht gerade eine neue Seebrücke mit drei wellenförmig geschwungenen Elementen. Sie soll 290 Meter lang und dreieinhalb Meter breit und mit einer 400 Quadratmeter großen Plattform am Brückenkopf ausgestattet werden.

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Gutes Essen und viel Ruhe

Idyllische Orte des ursprünglichen, maritimen Usedom sind die denkmalgeschützten Koserower Salzhütten aus dem 19. Jahrhundert. Sie dienten den Fischern während der Heringszeit als Salzlager. In den Koserower Salzhütten kann man sehr gut Fisch bzw. Fischbrötchen essen. Besonders empfehlenswert ist der frisch auf Buchenholz geräucherten Fisch.

Der vielleicht ruhigste Strandabschnitt der Insel liegt allerdings weiter im Norden zwischen Trassenheide und Karlshagen. Der Wald direkt hinter der Düne ist mit seinen extremen Hügeln wirklich bemerkenswert. Hinter Karlshagen endet der Strand und geht allmählich in einen Schilfgürtel über. Das ist durchaus reizvoll. Von dort hat man einen schönen Blick auf die Greifswalder Oie und Rügen.

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Entdeckungsreise durch das Hinterland

Überhaupt bietet Usedom auch landeinwärts viel interessante Wandermöglichkeiten: Im Achterland, der plattdeutsche Ausdruck für Hinterland, liegt z.B. der idyllische Ort Benz mit seiner sehr ursprünglichen Kirche und der Holländer Windmühle.

Gut umwandern oder auf dem Rad umrunden kann man auch den abgelegenen, fast schon idyllisch-verwunschenen Lieper Winkel. Sehenswert sind die kleinen Orte Liepe mit der ältesten Kirche und der kleine Fischerort Warthe am Achterwasser.Im Süden, Richtung Stettiner Haff ist der kleine Ort Stolpe mit dem Schloss Stolpe sehenswert.. Auch hier kann man in der der Remise sehr gut essen.

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Kreative Brauerei im Wasserschloss

Im sehenswerten Wasserschloss Mellenthin mit eigener Brauerei kann man sehr schön Pause machen, Waffeln oder etwas herzhaftes essen und Kaffee oder eben Bier trinken. Neben den Klassikern Hell & Dunkel sind je nach Lust und Laune des Braumeisters weitere Sorten wie Mellenthiner Weizen, Bock, Rauch, Schwarz und Alt oder überraschende Kreationen wie Bier mit Kaffee, Ingwer oder Bernstein im Angebot – so lange der Vorrat reicht!

Auf große Resonanz stößt ein Bier mit Hanf, das Schlossherr Jan Fidora werbewirksam Mellenthiner Cannabis nennt. Auch eine weitere Eigenkreation, der kaltgehopfte Wein „Wine & Hops“, erfreut sich großer Beliebtheit und überzeugt nicht nur Weinliebhaber. Neueste Errungenschaft ist eine hauseigene Destille, in der edle Obstschnäpse und eine spezielle Whiskeysorte gebrannt werden.

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Urige Location für kleine Events mit Aktiv-Programm

Spannend ist in diesem Zusammenhang auch das Cafe Knatter in Ückeritz. Es eignet sich für Seminare, Meetings oder Incentive-Veranstaltungen aller Art, so lange der Rahmen klein bleibt und vor allem, wenn ein sportliches Begleitprogramm gewünscht wird – denn zum Cafe gehört auch eine Surfschule.

Auch wenn das Team Erfahrung im Organisieren von Events hat, ist das Cafe Knatter ist auf den ersten Blick gar keine MICE-Location. Wie mir die Restaurant-Leiterin erklärt, liegt die Business-Zielgruppe nicht zwangsläufig im Focus-des Cafes.

“Wir sind kein Kongress-Hotel”, stellt sie klar. Doch wegen seiner besonderen Lage, des Services und guten Essens sowie der angegliederten Surf-Schule ist das Cafe ist durchaus einen zweiten Blick auch als MICE-Location wert.

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Besondere Lage, guter Service

Das Cafe liegt direkt am Bodden mir herlichem Ausblick auf den See. Es gibt ein Restaurant, eine Terasse und einen als Seminar- oder Meeting-Raum abteilbaren Raum, der Platz für 20 Mann bietet.

Im gesamten Restaurant haben je nach Wetterlage, die die Terassen-Nutzung miterlaubt, ca. 60 Leute Platz. Es gibt 9 modern, originell und mit liebevollen Details eingerichtete Doppelzimmer verschiedener Größe.

Usedom

Pluspunkt Preis-Leistungs-Verhältnis

Pluspunkt ist das Preis-Leistungs-Verhältnis: Eine Übernachtung im einfachsten Zimmer kostet 42 bis 47 Euro pro Person, inklusive Frühstück. Das ist qualitativ hochwertig: Frisch gepressten Orangensaft und frisches Obst findet man auch gehobeneren Hotels nicht zwangsläufig.

Auch Service und Küche sind insgesamt postiv. Die familiäre Atmosphäre, in der auch mal Extrawünsche erfüllt werden, ist hierbei der große Vorteil einer kleinen Pension gegenüber größeren, aber anonymen Häusern.

Surfschule gleich nebenan

Die Surfschule gleich nebenan kann Gruppen bis 15 Teilnehmer gleichzeitig im Surfen oder Segeln unterrichten. Kite-Surfen sei aufgrund der schwierigen Windverhältnisse nicht so ideal.

Bei größeren Gruppen kann die Gruppe geteilt werden, darin hat man Erfahrung z.B. durch Klassenfahrten, wie mir Surf-Schul-Leiter Jörg Arwert erzählt. Als Richtwert kostet eine Schnupperstunde 25 Euro, ein ganzer Kurs umfasst 8 Stunden, die auf drei Tage verteilt werden. Offen ist die Surf-Schule jedoch nur vom 1. Mai bis 30. September.

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Manko Platz- und WLAN-Probleme

Und auch sonst gibt es ein paar Einschränkungen wie z.B. die fehlende Business-Infra-Struktur im Cafe Knatter: Keinen Beamer, keinen Flipchart und auch das WLAN ist noch nie mit 20 Leutel gleichzeitig getestet worden. Chefin Jana Kröber vermutet, dass es das Probleme geben könnte, da das Signal eher schwach ausfällt.

Auch die Unterbringung der Seminar-Teilnehmer könnte scih als schwierig gestalten: Neben dem beschränkten Platzangebot im Cafe Knatter gibt es in Ückeritz kein größeres Hotel: Die Teilnehmer müssten daher auf verschiedene Pensionen verteilt werden.

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 Eine Überlegung wert

Dennoch ist das Cafe Knatter für kleinere Veranstaltungen mit Sport-Angebot eine Überlegung wert. Der Ostseestrand ist übrigens ca. 30 Minuten zu Fuß entfernt, dort gibt es die Möglichkeit, über Usedom Rad günstig Fahrräder auszuleihen und zahlreiche weitere Sport- und Freizeitmöglichkeiten.

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