Viele Unternehmen wollen Top-Arbeitgeber sein, denen die hoch-qualifizierten Bewerber nur so die Tür einrennen. Und doch fällt es vielen alles andere als leicht. Eine LinkedIn-Direktorin erklärt, was die Top-Unternehmen besser machen.

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Employer Branding statt Stellenanzeigen

Dass zur Mitarbeitersuche heutzutage mehr gehört als das Schalten einer Stellenanzeige ist hinlänglich bekannt. Der Arbeitsmarkt ist inzwischen stark bewerberzentriert. Toptalente können sich gegenwärtig die Rosinen herauspicken und aus einer Vielzahl verschiedener Angebote das für sie und ihre Lebenssituation am besten passende wählen.

Nicht wenige Unternehmen klagen daher über einen Mangel an Bewerbungen gut qualifizierter Fachkräfte.  In dieser Situation gelten Recruiter als Hoffnungsträger für die Besetzung von Schlüsselpositionen. Und LinkedIn gilt auch in Deutschland zunehmen als eine nützliche Plattform, um potenzielle Kandidaten für Neubesetzungen ausfindig zu machen und anzusprechen.

So werden Sie Arbeitgebermarke

Außerdem arbeiten Unternehmen an ihrer Marke als Arbeitgeber. Es entsteht ein Wettbieten um begehrte Mitarbeiter, es gilt die direkte Konkurrenz auszustechen. Bei manchen Unternehmen geht dieser Versuch nach hinten los. Andere dagegen schaffen es in der Öffentlichkeit ein Bild zu vermitteln, das im Gedächtnis bleibt.

In diesem Zusammenhang ist es besonders wichtig, wie die Profile der Recruiter nach außen wirken, schließlich wollen sie auf potenzielle Kandidaten einen attraktiven und professionellen Eindruck machen. Allerdings bewirken diese oftmals das genaue Gegenteil, weil sich viele hinter immer wiederkehrenden Schlagworten verstecken und es somit verpassen, ihre eigene Marke zu stärken.

Authentizität bei Personalern gefragt

Das ist schon sehr erstaunlich: HR-Spezialisten sind absolute Profis, wenn es um das Bewerten von Profilen potenzieller neuer Mitarbeiter geht. Aber einige vergessen dabei offenbar, dass ihr eigenes Online-Profil von den Bewerbern und somit potenziellen neuen Mitarbeitern ebenso gründlich betrachtet wird.

Da die Ansprache sich zunehmend auf berufliche Netzwerke wie LinkedIn oder Xing verlagert, ist es umso wichtiger, dort ein authentisches Bild abzugeben. Dieses sollte klar die eigene Persönlichkeit widerspiegeln und sich damit deutlich von den Personalern anderer Unternehmen unterscheiden.

Die Top-10-Schlagwörter in HR-Profilen

LinkedIn hat die zehn Schlagwörter ermittelt, die HR-Profis am häufigsten in ihren Profilen nutzen. In der Liste landet “spezialisiert” auf Platz eins, dahinter folgen “erfahren” und “Führungsqualitäten”. Das sind die zehn am häufigsten verwendeten Schlagwörter in HR-Profilen:

  1. spezialisiert
  2. erfahren
  3. Führungsqualitäten
  4. Expertenwissen
  5. leidenschaftlich
  6. strategisch
  7. qualifiziert
  8. verantwortungsbewusst
  9. motiviert
  10. erfolgreich

Fehler: HR-Profis verstecken ihre Persönlichkeit

Die Auswertung von LinkedIn zeigt, dass HR-Profis es verpassen ihre persönlichen Eigenschaften in den Vordergrund zu rücken. Vielmehr tun sie es anderen Arbeitnehmern gleich, die in ihrem Profil ein Spezialwissen implizieren und sich somit als Experten positionieren möchten. Dabei folgen sie den Entwicklungen des Arbeitsmarktes, dessen Wandel immer genauer definierter Aufgabenprofile vorsieht und somit echte Spezialisten erfordert.

Natürlich möchten auch Recruiter möglichst kompetent wirken und als Experten wahrgenommen werden. Doch im Gegensatz zu anderen Berufsgruppen nehmen sie im Dialog auf LinkedIn eine andere Rolle ein. Sie müssen den Kandidaten nicht ihr Expertenwissen vermitteln, sondern als verlängerter Arm des Unternehmens auftreten und daher bereits einen Teil der Kultur vermitteln. Deshalb sollte das Profil sowohl eine persönliche Note enthalten, als auch mit dem Bild der Arbeitgebermarke übereinstimmen, die sie repräsentieren.

Die 25 Top-Arbeitgeber und was sie besser machen

Doch was machen die Top-Arbeitgeber nun besser? LinkedIn hat Millionen von Daten ausgewertet, um die Arbeitgeber zu finden, die bei ihren Mitgliedern den besten Eindruck hinterlassen haben und die “25 Top Companies” gekrönt.

Dabei hat LinkedIn mit einbezogen, welche Reichweite Unternehmen haben, welches Interesse an Stellenangeboten dort besteht und wie lange Mitarbeiter dort verweilen. Zusätzlich zählt die Interaktion mit den Inhalten, die Unternehmen auf LinkedIn teilen.

Für Deutschland sind das die 25 begehrtesten Unternehmen:

  1. McKinsey
  2. Alphabet
  3. Amazon
  4. Huawei
  5. Boston Consulting Group
  6. Salesforce
  7. HERE Technologies
  8. Merck Group
  9. Deloitte
  10. Zalando
  11. Trivago
  12. Apple
  13. Nestle
  14. Dell
  15. Oracle
  16. Altran
  17. E-ON
  18. BMW
  19. Hugo Boss
  20. Allianz
  21. IBM
  22. L’Oreal
  23. Cisco
  24. Adidas Group
  25. Procter und Gamble

Was machen Top-Arbeitgeber besser?

Die Auswertung zeigt, dass diese Unternehmen einerseits einen spannenden Arbeitsplatz für ihre Mitarbeiter bereitstellen oder anderweitig für deren Wohl sorgen. So hat Nestlé beispielsweise neben einem Fitnessstudio eine eigene Kita und ermöglicht so eine gute Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Andererseits schaffen es die betreffenden Firmen auch, ihre Vorzüge und Unternehmenskultur auf LinkedIn zu kommunizieren und der Öffentlichkeit zugänglich zu machen.

Wenn Sie als Arbeitgeber ebenfalls einen Platz in der Bestenliste verdient haben, empfehle ich Ihnen, die Möglichkeiten zu nutzen, die sich Unternehmen in Social Media bieten. Dazu gehört nicht nur eine sorgfältig ausgefüllte Unternehmensseite, sondern auch die Inhalte, die darüber geteilt werden.

Special-Tipps von der LinkedIn-Direktorin

Zum Schluss noch zwei Special-Tipps, wie Sie sich als Unternehmen authentischer nach außen präsentieren können:

Was macht Sie zum Top-Arbeitgeber?

Welche Eigenschaften und Initiativen machen Ihr Unternehmen zu einer Top Company? Lassen Sie es uns gerne in den Kommentaren wissen.