Von Employer Branding und der Candidate Experience wird viel geredet, erschreckend oft aber an den Kandidaten vorbei. 3 Bücher zeigen, wie es besser geht und worauf Personaler wirklich achten.

Mehr als nur Zitate

Die Bücher zum Thema

Tipp: Unsere Buch-Rezensenten besprechen für Sie regelmäßig die die Besten Bücher zum Thema Business & Karriere, die Sie auch bei Amazon finden.

“Och nee” denkt man sich, wenn man es zum ersten Mal in den Händen hält: “Eine Zitate-Sammlung.” Normalerweise ist sowas wenig inspirierend.

Zudem scheint die Einleitung auch ein wenig zu lang geraten, bevor es endlich losgeht. Und so sollten die Spitzen-Ideen aussehen, die Top-Leute in Unternehmen anzieht?

Wirklich innovative Ideen

Aber dann liest man Ideen wie diese:

“Bei gutem Wetter will ich draußen arbeiten. Bieten Sie flexible Arbeitsplätze an, die auch mehrmals am Tag gewechselt werden können! Mal im Stehen arbeiten, mal im Sitzen, mal auf dem Boden, wenn es besonders kreativ sein muss!”

“Spezielle Büros für junge Mütter – mit Kinderspielecken – wo junge Mütter stundenweise arbeiten können und dabei die Kinder nahe im Umfeld der Mutter sein können.”

Kreatives Crowdsourcing

Und denkt: Vermutlich ist dieses Buch mit den 365 Ideen-Zitaten von ganz unterschiedlichen Menschen kreativer und innovativer als wenn ein Autor seinen Schuh durchgezogen und/oder dem ganzen einen Rahmen gegeben hätte.

Einige Ideen sind schlicht genial und außergewöhnlich innovativ. Andere schlicht banal, profilneurotisch (“Bewerber sollten vom Chaufeur abgeholt werden”) oder sogar kleingeistig “Etwa: Karriereseiten von Unternehmen sollten eine.job-Domain haben. Who cares?

Employer Branding: Mehr als Lippenbekenntnisse

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Allerdings wird schnell eines klar: So vielfältig wie die Ideen, sind auch die Menschen, die dahinterstecken.

Und wenn Unternehmen zukünftig Top-Leute ansprechen wollen, tun sie gut daran, sich mit der Individualität ihrer Mitarbeiter zu beschäftigen. Auf Lippenbekenntnisse können die nämlich verzichten. Oder um es mit dem Kabarettisten Erwin Pelzig zu sagen:

“Ein Image ist das, was man bräuchte, dass die anderen denken, dass man so ist, wie man gerne wäre.”

12 Köpfe, 12 Meinungen

Denn wie der Macher des Buches, Axel Haitzer, so treffend schreibt: Bei der Auswahl, welche der über 1200 eingereichten Ideen es am Ende ins Buch schaffen würden, gab es keine, zu der das zwölköpfige Auswahl-Gremium einhelliger Meinung war.

Und genauso individuell geht es auch mit Unternehmen, Mitarbeitern und der Bewerberauswahl zu. Schema F funktioniert da schlicht nicht.

Wie funktioniert Open Innovation?

Genau deshalb sollte man auch keine der Ideen, sollte sie auf den ersten Blick auch noch so undurchführbar sein, gleich verwerfen, sondern ein zweites mal überdenken: Vielleicht liegt ja genau in dieser Innovation die Stärke, die das eigene von anderen Unternehmen abhebt?

Die außergewöhnliche Stärke dieses Buches liegt dabei in seiner Entstehung – durch Open Innovation, auch Crowdsourcing genannt. Die Ideen wurden dabei in einer Ideenlounge auf brainfloor.com gesammelt, die besten 365 ausgewählt und in diesem Buch versammelt. 842 weitere stehen auf zum Download bereit – das Passwort wird im Buch verraten!

Die geheimen K.O-.-Kriterien der Personaler?

“Es gibt keine zweite Chance für den ersten Eindruck”, heißt es. Das gilt gerade auch für Vorstellungsgespräche, vor denen viele Leute zittern – und das, obwohl es ungezählte Ratgeber dazu auf dem Markt gibt.

Ein neues Buch zweier Wirtschaftsjournalisten verspricht nun, die geheimen K.O-.-Kriterien der Personaler aufzudecken. Und Sie können drei Exemplare des Buches gewinnen und hier mit den Autoren diskutieren!

Alle Register gezogen, dennoch nur Absagen?

Tatsächlich sind viele Bewerber auf ihr Jobinterview perfekt vorbereitet, kennen die häufigsten Fragen und wissen, wie sie ihre Stärken optimal präsentieren. Dennoch geht kaum jemand ohne Angst in ein Vorstellungs­gespräch.

Kein Wunder, schließlich hängt vom Ergebnis die weitere Lebensplanung ab. Man kann fachlich noch so gut vorbereitet sein – die direkte Begegnung mit dem Personaler und seine Vorgehensweise sind für Bewerber schwer einzuschätzen. Und selbst wenn die Bewerbung allen Regeln der Kunst und man im Gespräch alle Register gezogen hat, ist das noch lange kein Garant für eine Zusage. Warum?

Geheime Tricks oder Kalter Kaffee?

In  “Das Jobinterviewknackerbuch. Cool bleiben – Kompetenz zeigen – K.O.-Kriterien kennen. Was Personaler nie verraten würden” wollen Anne Jacoby und Florian Vollmers die geheimen Gesetze eines Bewebungsgesprächs aufdecken, die Codes der wichtigsten Fragen entschlüsseln und zeigen, wie Personaler wirklich ticken.

Man darf gespannt sein, ob das Buch wirklich so viel Neues enthält:  Denn Autorin Anne Jacoby, Jahrgang 1969, ist freie Wirtschaftsjournalistin, Buchautorin und Ghostwriterin. Co-Autor Florian Vollmers ist ebenfalls freier Wirtschaftsjournalist in Bremen. Beide schreiben zwar seit Jahren über  Bewerbung, Berufseinstieg, Management usw.

Was Personaler im Interview sagen

Eigene Erfahrung aus der Praxis als Personaler bringen Sie aber nicht mit – gleich wohl würde man sich die als Hintergrund für ein Insider-Buch wünschen. Immerhin haben Jacoby und Vollmers Personaler befragt und Interviewsituationen in den unterschiedlichsten Branchen analysiert.

Und daraus ein Fazit gezogen: Ob Bewerber im Gespräch punkten, hängt oft von heimlichen K.O.-Kriterien ab. Mit der richtigen Vorbereitung können, verspricht das Buch, lässt sich dieser Code entschlüsseln und auch tückische Gespräche knacken.

Micro Learning: Bewerbung to go

Wer heute noch eine Bewerbung per Post schickt, der hat schon fast verloren. Und gehört der Familienstand eigentlich noch in den Lebenslauf? Wie funktioniert ein Bewerbungsschreiben, das modern und spritzig, aber immer noch seriös klingt?

Sandra Gehde liefert mit ihrem Bewerbungsratgeber in Micro-Learning-Methode Antworten auf die wichtigsten Fragen.

Hier kommt die Bewerbung 2.0

Wer sein Bewerbungsanschreiben mit „Hiermit bewerbe ich mich um die Stelle …“ eröffnet und seine Unterlagen in einem Schnellhefter verschickt, der gibt sich als Traditionalist zu erkennen – und die braucht keiner mehr. Unternehmen und Betriebe brauchen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auf der Höhe der Zeit. Das sind zum einen Menschen, die beispielsweise im Medien- und Informationsbereich arbeiten und die in einer Bewerbung zeigen, dass sie souverän und zeitgemäß kommunizieren können und die gängigen Tools beherrschen.

Das sind zum anderen aber auch Menschen, die zwar top in ihrem Beruf sind, sich beim Schreiben von Bewerbungen jedoch quälen, weil es einfach nicht zu ihren Schlüsselqualifikationen gehört. „Warum soll ein Mathematiker literarisch glänzen und wozu muss ein Kfz-Mechatroniker ein Anschreiben in epischer Breite vorweisen können?“, fragt Personalmanagerin Sandra Gehde. Heute sollte jeder seine Bewerbung in seinem eigenen Stil schreiben dürfen. Wie das geht, zeigt die Autorin in ihrem Ratgeber.

Mit Micro Learning zur interessanten Bewerbung

Gehde erklärt, wie Stellenangebote im digitalen Zeitalter recherchiert werden und wie eine Bewerbung ansprechend gestaltet wird. Das Besondere ist ihre Herangehensweise, denn sie nutzt die Micro-Learning-Methode. Die einzelnen Kapitel sind kurz gehalten und in kleine Einheiten unterteilt. Visuelle Elemente lockern den Text auf und zeigen Beispiele. Diese Methode, Inhalte in „mikro“-kleine Einheiten zu unterteilen, kommt aus dem digitalen Bildungsbereich.

Da wir uns nicht lange auf Inhalte konzentrieren und immer nur eine begrenzte Menge an Wissen abspeichern können, werden Kapitel kurz und möglichst praktisch gestaltet. Das ist bei einem Bewerbungsratgeber besonders hilfreich, da sich jede Leserin und jeder Leser die wichtigsten Fragen bereits beim Querlesen beantworten und eigene Leseschwerpunkte setzen kann. Ein kurzweiliger und praxisorientierter Bewerbungsratgeber, der zeigt, wie in weniger als 15 Minuten individuelle, ansprechende und interesseweckende Bewerbungen entstehen.

500 Fragen für das Jobinterview

Jobinterviews haben einen entscheidenden Anteil bei der Rekrutierung von Bewerbern. Dementsprechend wichtig ist es, Bewerbern im Vorstellungsgespräch die richtigen Fragen zu stellen. Arthur Schneider hilft mit seinem Buch weiter.

Schneider hat mit seinem Werk “Mit den besten Interviewfragen die besten Mitarbeiter gewinnen” ein praktisches Kompendium für Personaler geliefert: Die über 500 Fragen dieses Buches sind so ausformuliert, dass sie in Interviews direkt eingesetzt werden können.

Überzeugend finde ich die grosse Auswahl, die klare Struktur, das breite Spektrum der Fragen und einige wirklich neue und interessante Ansätze von Fragetechniken und Fragearten. Ein eigenes Kapitel nur mit Fragen an Führungskräfte geht in die Tiefe und bietet vor allem auch zu Sozialkompetenzen und Führungsqualifikationen interessante Informationen.

Kommentare zu jeder Frage helfen weiter

Hilfreich sind auch die konkreten Interpretationen in Form von Kommentaren zu jeder Frage, die helfen, mögliche Antworten korrekt zu deuten und zu erkennen, was sie verraten und auch indirekt aussagen – über die Persönlichkeit, die Qualifikation und den Werdegang einerseits und den Wahrheitsgehalt, die Qualitäten und die Glaubwürdigkeit des Kandidaten andererseits.

Diese Kommentare verraten Psychologisches, verraten Hintergründe zu Sinn und Zweck von Fragen oder präzisieren, in welchen Situationen bei wem die Anwendung einer Frage besonders empfehlenswert ist.

Erfolgserprobte Interviewtechniken

Hinzu kommt erfolgserprobtes Praxiswissen zu Interviewtechniken, Verhaltensweisen von Kandidaten, Tipps zum Umgang mit schwierigen Kandidaten und mehr.

Eine Übersicht über unterschiedliche Fragearten sind eine weitere Hilfe, den mit dem Wissen dieser aufschlussreichen Techniken können auch eigene Fragen mit mehr Sicherheit gestellt und formuliert werden.

Die CD-ROM mit allen Fragen und Formularen zur individuellen Selektion gestattet das einfache Erstellen einer Frageliste zum Einsatz im Interview und bietet einen nutzenstiftenden Mehrwert.

So erstellen Sie individuelle Fragen

So kann man ein firmenspezifisches Formular erstellen, kürzen, anpassen und mit eigenen Fragen versehen, das ganz auf die individuellen Bedürfnisse zugeschnitten ist. Störend sind einige Fragen, die in sehr ähnlicher Form an mehreren Stellen enthalten sind.

Das Buch eignet sich sowohl für Führungskräfte wie auch für Recruiter. Die ausgzeichneten Bewertungen des Buches bei Amazon und die Tatsache, dass es bereits in der 7. Auflage erschienen ist, sprechen eine klare Sprache.

Das Detail, das oft vergessen wird

Gute Manieren und Höflichkeit sind out? Von wegen. Nur leider werden sie bei der Karriereplanung oft vergessen. Worauf man dennoch achten sollte, zeigt ein neues Buch.

Viele planen ihren Berufseinstieg und die darauf folgende Karriere bis ins Detail. Welche Berufserfahrungen habe ich? Welche Zusatzkenntnisse wären gut? Welche Hobbies soll ich im Lebenslauf lieber nicht aufführen… Bei aller Zielstrebigkeit wird jedoch häufig ein Aspekt übersehen: die Bedeutung guter Umgangsformen für den eigenen Aufstieg.

Wie wir uns kleiden, wie wir uns benehmen, welchen ersten Eindruck wir hinterlassen hat einen großen Einfluss darauf, was uns zugetraut wird und für welche Positionen wir geeignet erscheinen. Deshalb ist im Vorteil, wer die im Beruf geltenden Benimmregeln kennt – und souverän umsetzt.

Der Business-Knigge für Sakko- und Handtasche

Clever, dass Carolin Lüdemann ihr lesenswertes Buch “Der kleine Business-Knigge” im Pocket-Format herausgebracht hat. So passt der kleine Ratgeber in die Innentasche des Sakkos und in die Handtasche natürlich auch.

Mitnehmen sollten Sie das Büchlein auf dem Weg zum Vorstellungsgespräch, zum Geschäftsessen und vielleicht sogar zum ersten Date. Im Bus oder der U-Bahn einfach die wichtigsten Regeln für einen seriösen, freundlichen Auftritt nachlesen und im Anschluss durch Souveränität punkten. Das ist das Versprechen des Mini-Ratgebers.

Anstand ist ein Karrierefaktor

Lüdemann fasst die typischen Fettnäpfchen-Situationen zusammen, die den Weg im Business-Alltag pflastern. Bewerbungsgespräche, Kleiderordnung im Büro und korrektes Begrüßen stehen beispielsweise auf dem Programm.

Langweilig ist das nicht und antiquiert erst recht nicht. Denn die “Duz-Mentalität” in deutschen Büros setzt nicht automatisch grundlegende Anstandsregeln außer Kraft. Die junge Kollegin anflirten, zu spät zum Kundengespräch, im WM-Trikot zum Meeting: Wer die Liste seiner sozialen Defizite zu schnell füttert, darf sich nicht über ein Karriere-Stopp beklagen.

Stilsicher durchs Vorstellungsgespräch

Besonders wertvoll ist das Büchlein für Bewerber, die sogar fachliche Mängel ausgleichen können, wenn sie sich stilsicher im Personalgespräch behaupten. Wer hätte das gedacht.

Fazit: “Der kleine Business-Knigge” ist für Berufseinsteiger ein wertvoller Stil-Guide. Wer die Karriereleiter Sprosse für Sprosse emporklettern möchte, muss das 1×1 guten Benehmens beherrschen.


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