Viele Unternehmen klagen über Fachkräftemangel. Flexible Arbeitszeiten, Vertrauensarbeitszeit ohne Kontrolle, wie sie Unternehmen von Microsoft bis zu Coca Cola bereits eingeführt haben, sollen Arbeitgeber nun interessanter machen. Doch das Thema Homeoffice ist längst auch ein großes PR-Thema.

Homeoffice – PR gegen Fachkräftemangel

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Das Arbeiten von zu Hause hat zahlreiche Vorteile: Homeoffice ermöglicht Mitarbeitenden eine flexible Zeitgestaltung, sie können Zeit sparen und an Lebensqualität gewinnen. Dank weniger Pendlerverkehr wird zudem der CO?-Verbrauch reduziert und die Umwelt geschont. Unternehmen wiederum profitieren von zufriedeneren und produktiveren Mitarbeitenden.

Auch Unternehmen entdecken das Thema zunehmen für sich. Doch leider stecken oft Sparmaßnahmen oder PR-Interessen dahinter. Doch auch als Instrument gegen Fachkräftemangel wir das Home-Office zunehmend beliebt.

Vorzeige-Mama demontiert hippes Tech-StartUp

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Als Yahoo-Chefin Marissa Mayer in einem internen Memo verkündete, dass ihre Mitarbeiter nicht mehr im Homeoffice arbeiten dürften, brach ein Sturm der Entrüstung aus. Denn Mayer hatte gleich zwei Tabus gebrochen: Sie sprach sich
als frischgebackene Mutter gegen
familienfreundliche Arbeitsbedingungen
aus.

Und sie demontierte
ein Stück weit das hippe Start-up-
Image US-amerikanischer IT-Unternehmen,
die eine Vorreiterrolle
beim Wandel hin zu einer flexibleren
Arbeitskultur einnehmen.

Homeoffice als Recruiting-Thema

Kein Wunder also, dass das Thema
auch beim Recruiting wichtig ist:
Studien wie die “Recruiting Trends” und “Bewerbungspraxis”, die vom Center of Human
Resources Information Systems
(CHRIS) der Universitäten Bamberg
und Frankfurt gemeinsam mit dem
Karriereportal Monster jährlich durchgeführt
werden, zeigen immer wieder:

Von den Befragten
1000 Unternehmen halten
83,8 Prozent flexible Arbeitszeitmodelle für eine wichtige Maßnahme gegen den Fachkräftemangel,
gleichzeitig bewerten von 10 000 befragten Bewerbern
85,9 Prozent das Homeoffice grundsätzlich positiv.
Flexibilität als Grundbedürfnis der Generation Y

Flexibles Arbeiten als Normalfall?

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Bei Coca-Cola Deutschland ist flexibles Arbeiten schon seit 2012
der Normalfall: “Wir haben uns mit Studien und den Bedürfnissen
der Generation Y auseinandergesetzt”, begründet
Personaldirektorin Nadine Ziese. Schon zuvor habe es
Regelungen für familienfreundliches Arbeiten gegeben,
allerdings weniger flexibel: “Alle Mitarbeiter können nun
selbst bestimmen, wann und wo sie arbeiten wollen, vorausgesetzt,
die betrieblichen Prioritäten lassen es zu. Die
Arbeitszeiterfassung erfolgt freiwillig. Das stärkt die Eigenverantwortung”,
ist sie überzeugt.

Doch gibt es Einschränkungen,
wie Ziese verdeutlicht: “Nicht für jeden ist die
Arbeit von zu Hause das Richtige: Zur Arbeit in einem Unternehmen
gehört zum Beispiel auch der persönliche Austausch
untereinander. Man muss von Fall zu Fall entscheiden,
ob eine Aufgabe zu Hause erledigt werden kann oder
ob Absprachen die Anwesenheit im Büro erfordern.”

Mittelständler tun sich schwer mit dem Thema

Deutlich schwerer als große Konzerne tun sich mittelständische
Betriebe mit dem Thema, wie Steffen Schoch,
Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Nordschwarzwald,
feststellt: “Die wenigsten haben Homeoffice-Regelungen,
oder wenn doch, äußern sie sich nicht dazu”, sagt
Schoch und ergänzt:

“Gerade in inhabergeführten Firmen
herrscht ein besonderes Vertrauen zwischen Chef und
Mitarbeitern, das, so die Befürchtung, durch die räumliche Distanz leiden könnte.” Zwar könnten, so Schoch, flexible, familienfreundliche Arbeitszeiten gerade in ländlichen
Regionen ein enormer Wettbewerbsvorteil für Arbeitgeber
sein, die für junge Talente attraktiv sein wollen. “Aber noch
haben viele Unternehmen nicht erkannt, davon profitieren
zu können.”

Flexible Arbeitszeiten von jungen Mitarbeitern gefordert

Fachkräftesicherung war auch für den Mittelständler Hansgrohe
das ausschlaggebende Argument bei der Flexibilisierung
der Arbeitszeiten: “Unser Standort Schiltach hat
andere Vorzüge als eine Großstadt.

Arbeitszeitflexibilität
wurde immer wieder von jungen Bewerbern, vor allem aber
von unseren Mitarbeiterinnen nachgefragt, die aus dem
Mutterschutz zurückkehren”, erklärt Personalleiter Thomas
Egenter. Daher gibt es heute vertraglich fest vereinbarte
Telearbeitsplätze sowie flexible Homeoffice-Lösungen in
allen Abteilungen außer in der Produktion – allerdings nur
an zwei Tagen in der Woche.

Nicht in jeder Branche angesagt

Nicht nur manches Unternehmen, auch die Bewerber sind
skeptisch in puncto Homeoffice. Wie die CHRIS-Studie
zeigt, fürchten 55,6 Prozent fehlenden Informationsaustausch,
28,6 Prozent sinkende Produktivität im Team und
16,5 Prozent Mehrarbeit.

Und die Beratungsagentur
Universum Communications ermittelte nach einer Befragung
von knapp 5000 jungen berufstätigen Akademikern:
Von den ITlern wünschten sich 39 Prozent flexible Arbeitszeiten,
aber nur 29 Prozent der Ingenieure.

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Homeoffice als PR-Instrument

Wie sehr das Thema übrigens längst ein PR-Thema ist, zeigt indes der jährliche Home-Office-Day in der Schweiz. Er will zeigen, dass das heimatliche Büro Zeit und auch CO2-Emission spart – und damit ein Zeichen setzen gegen Präsentismus und für zufriedenere Mitarbeiter. Mehr als 40.000 Unternehmen, Mitarbeitende und Selbständigerwerbende machen jährlich mit und arbeiten an besagtem Tag zu Hause.

Doch muss man wissen: Hinter der an sich coolen Idee steckt eine PR-Aktion – keine gesellschaftliche Initiative. Die Idee wurde 2010 von Microsoft und Swisscom initiiert. Da ist etwas Aufmerksamkeit ist angebracht. Denn auf der offiziellen Website des Home-Office-Day  muss man daher auch leider ein wenig suchen, bis man herausfindet, wer dahinter steckt. Denn das diverse Politiker die Idee unterstützen, lässt die Seite eher wie eine offizielle schweizer Veranstaltung wirken, was sie aber gar nicht ist!

908 Tage mehr für die Arbeit im Jahr

Dennoch sind die Zahlen beeindruckend: Sowohl Arbeitszeit also auch CO2-Reduktion wurde addiert, um ein Zeichen zu setzen. Und das ist dabei herausgekommen: Aufgrund der wegfallenden Pendlerzeiten wurden 908 Tage gewonnen.

Diese Zeit wird laut Umfrage hauptsächlich zum Arbeiten eingesetzt, was zu einer deutlichen Stressreduktion beiträgt und gleichzeitig die Lebensqualität erhöht. Hochgerechnet auf ein Jahr, tragen die Mitarbeitenden, die zu Hause gearbeitet haben, mit einem Tag Homeoffice pro Woche zu einer CO2-Reduktion von insgesamt 9.198 Tonnen bei.

Mehrheit arbeitet schon zum Teil im Homeoffice

Eine Online-Umfrage zum Thema zeigt: 67,3% der Befragten arbeiten im Durchschnitt einmal pro Woche zu Hause. 6,3% nutzen ihr Homeoffice einmal monatlich und 3,9% zweimal die Woche. 22,5% der befragten Personen hat die Initiative motiviert, zum ersten Mal zu Hause zu arbeiten.

69,1% der teilnehmenden Personen sind überzeugt, dass sich Homeoffice positiv auf ihre Lebensqualität auswirke, 30,8% nehmen keine
Auswirkungen wahr, und lediglich 0,1% sind der Meinung, dass Homeoffice mit negativen Auswirkungen verbunden sei.

Gewonnene Zeit sinnvoll für mehr Produktivität nutzen

Die Zahlen und Fakten sprechen auch durchaus für sich: Die aufgrund der wegfallenden Pendlerwege gewonnene Zeit nutzen 47,2% der Befragten für eine flexiblere Tageseinteilung, 14,3% für Familie, Freunde sowie allgemeine Freizeitaktivitäten und 3,5%, um mehr zu schlafen.

24,9% schätzen, dass sie mehr Zeit für die Arbeit haben, was bei ihnen zu einer Stressreduktion führt, und 10,1% gaben an, die gewonnene Zeit insgesamt für die Arbeit zu nutzen.


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