Frauen und Männer haben im Studium sehr unterschiedliche Vorstellungen davon, was einen guten Arbeitgeber ausmacht – und damit auch, welche Unternehmen für sie attraktiv sind. Das zeigt der jetzt veröffentlichte Universum Student Survey 2018.

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Die Universum-Rankings – nach Geschlecht

Gerade hat Universum die Rankings mit den attraktivsten Arbeitgebern für Studierende verschiedener Geschlechter veröffentlicht. Welche Arbeitgeber in den Wirtschaftswissenschaften und im Ingenieurwesen speziell bei Frauen oder Männern besonders gut abschneiden, können Sie hier erstmals nachlesen.

Die Rankings basieren auf einer Befragung, an der sich zwischen Oktober 2017 und April 2018 insgesamt 34.697 Studierende beteiligten. Aus einer Liste mit bis zu 142 Arbeitgebern wählten die Studierenden diejenigen aus, die grundsätzlich für sie in Betracht kommen. Anschließend nannten sie davon bis zu fünf Unternehmen, für die sie am liebsten arbeiten würden – ihre idealen Arbeitgeber.

Wirtschaftswissenschaften: Lufthansa Group beliebt bei Frauen

Während männliche Studierende der Wirtschaftswissenschaften mit Porsche, Daimler/Mercedes-Benz und BMW Group drei große deutsche Automobilhersteller favorisieren, schafft es bei den Frauen auch die Lufthansa Group aufs Treppchen. Besonders bei der Beurteilung der L’Oréal Group und von Goldman Sachs sind Frauen und Männer sehr unterschiedlicher Meinung. (Müßig zu erwähnen, welches der beiden Unternehmen bei Frauen und welches bei Männern besonders beliebt ist…)

Wirtschaftswissenschaften – Top 3:

Frauen

  1. BMW Group (18,08%)
  2. Lufthansa Group (18,02%)
  3. Daimler/Mercedes-Benz (15,63%)

Männer

  1. Porsche (23,46%)
  2. Daimler/Mercedes-Benz (21,74%)
  3. BMW Group (19,82%)

Ingenieurwesen: 30 Prozent der Männer wollen zu Audi

Im Ingenieurwesen können die Automobilhersteller sowohl bei Frauen als auch bei Männern auf ganzer Linie überzeugen und besetzen die ersten vier Plätze in beiden Ranglisten. Speziell für Studentinnen attraktiv ist die Fraunhofer-Gesellschaft.

Sie ist mit Platz 9 lediglich in den Top Ten der Frauen vertreten. Audi kann dagegen vor allem Männer überzeugen. Zwar schafft es der Automobilhersteller auch bei den Frauen auf Platz 2. Doch während 30 Prozent der männlichen Studierenden Audi als einen ihrer idealen Arbeitgeber auswählten, sind es nur 18 Prozent der weiblichen.

Ingenieurwesen – Top 3:

Frauen

  1. BMW Group (20,90%)
  2. Audi (18,27%)
  3. Porsche (16,93%)

Männer

  1. Audi (29,85%)
  2. Porsche (29,50%)
  3. BMW Group (27,82%)

Was macht einen Arbeitgeber für Frauen (oder Männer) attraktiv?

Einig sind sich Frauen und Männer nur darin, dass ihr erster Arbeitgeber auf jeden Fall ein attraktives Grundgehalt bieten muss. Auf Platz zwei bis fünf der Wunschliste stehen für Männer ein hohes Einkommen in der Zukunft, Führungskräfte, die ihre Entwicklung fördern, attraktive und interessante Produkte oder Dienstleistungen sowie die Anerkennung von Leistung. Für Frauen haben dagegen vielfältige Arbeitsaufgaben, ein freundliches Arbeitsumfeld, eine sichere Anstellung und die Förderung zukünftiger Weiterbildung besonders hohe Priorität.

Am stärksten unterscheiden sich die Ansichten von Frauen und Männern, wenn es um die Bewertung des Faktors Corporate Social Responsibility geht: Während es 38 Prozent der weiblichen Befragten wichtig ist, dass ein Unternehmen soziale Verantwortung übernimmt, finden dies nur 17 Prozent der männlichen Befragten. Eine Arbeitgebereigenschaft, auf die Männer sehr viel mehr Wert legen als Frauen, ist Prestige: Hierauf achten 32 Prozent der Männer, aber nur 15 Prozent der Frauen.

Studentinnen haben deutlich geringere Gehaltserwartungen

Der Universum Student Survey 2018 zeigt, wie hoch die Gehaltserwartungen der Studierenden sind. So rechnen Studierende der Wirtschaftswissenschaften durchschnittlich mit einem Bruttojahresgehalt von 45.083 Euro, Studierende des Ingenieurwesens gar mit 47.410 Euro.

Frauen haben in allen Studienrichtungen deutlich niedrigere Gehaltserwartungen als Männer. So gehen beispielsweise Studentinnen der Wirtschaftswissenschaften von 41.708 Euro aus, ihre männlichen Studienkollegen aber von 48.718 Euro: eine Differenz von 7.010 Euro.

Frauen zeigen weniger Interesse an Führungspositionen

Auch hinsichtlich ihrer langfristigen Karriereziele haben Frauen und Männer unterschiedliche Vorstellungen.

Zwar stehen eine ausgewogene WorkLifeBalance sowie ein sicherer und beständiger Job geschlechterübergreifend hoch im Kurs, doch geben deutlich mehr Männer als Frauen an, eine Führungskraft mit leitender Funktion werden zu wollen.