Employer Branding galt noch vor einigen Jahren als der neueste Trend aus den USA. Längst ist das Thema in Deutschland aber mehr als ein modernes Schlagwort. Was hat es mit Arbeitgeberbewertungen zu tun?

Employer Branding

Markenbildung zur Mitarbeiterbindung

Frei ins Deutsche übersetzt bedeutet Employer Branding so viel wie Arbeitgebermarkenbildung. Eine Markenbildung insofern, um ein Unternehmen insgesamt als attraktiven Arbeitgeber darzustellen und von anderen Wettbewerbern im Arbeitsmarkt positiv abzuheben. Mittlerweile beschäftigen sich auch in Deutschland ganze Abteilungen in den Personalbereichen großer und mittelgroßer Konzerne mit dessen Umsetzung.

Ziel dieser Markenbildung ist es letztendlich, auf der einen Seite die Zeit zur Personalrekrutierung zu beschleunigen sowie die Qualität der Bewerber zu verbessern, und auf der anderen Seite die Mitarbeiterbindung und Unternehmenskultur des Arbeitgebers zu stärken. Ein perfektes Mittel also, das in Zeiten des Fachkräftemangels die passenden Lösungsansätze bietet.

Maßnahmen zur Mitarbeiterbindung

Zur erfolgreichen Umsetzung dieser Markenstrategie gibt es etliche unterschiedliche Maßnahmen. Sie reichen von recht einfachen Methoden, wie beispielsweise die Einrichtung einer Karriereseite, eines Facebook-Auftritts oder eines Twitter Accounts, können aber auch neben umfangreichen internen und externen Werbekampagnen sogar strukturelle Maßnahmen innerhalb der Personalführung und des Managements umfassen.

Im Folgenden soll lediglich auf eine der grundsätzlich schnell und einfach umsetzbaren Maßnahmen eingegangen werden, da sie zum einen recht erfolgversprechend ist und auch von kleineren Unternehmen genutzt werden kann, und sie zum anderen bislang noch nicht umfassend von allen Konzernen in Deutschland genutzt wird, obwohl die Möglichkeit dazu bereits seit nunmehr zehn Jahren besteht.

Employer Branding auf Bewertungsportalen

Gemeint sind die Employer Branding Serviceleistungen auf Bewertungsportalen für Arbeitgeber wie beispielsweise kununu, jobvoting und meinchef. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl weiterer solcher deutschsprachiger Internetportale, die den Platzhirschen aus den Anfangsjahren 2006/07 Konkurrenz machen. Jüngst ist auch das bekannte Arbeitgeberbewertungsportal glassdoor aus den USA mit einem deutschen Ableger hierzulande präsent.

Unternehmen können auf diesen Portalen verschiedene Servicepakete erwerben, mit denen sie sich als Arbeitgeber den Besuchern der Webseite mittels Image-Fotos, Videos vom Arbeitsplatz, Stellenanzeigen, Firmenpräsentation etc. präsentieren können. Das Bewertungsportal stellt dabei sicher, dass der Arbeitgeber aus der Masse der anderen Wettbewerber hervorgehoben wird und sich so der nötigen Aufmerksamkeit sicher sein kann, um sich und seine Marke in gewünschter Weise darzustellen.

Was kostet ein Profil?

Die Preise für diese Services können von Portal zu Portal schwanken. Im oberen Preissegment können für die Erstellung eines Firmenprofils mehrere hundert Euro anfallen. Hinzu gebucht werden können neben dem Stellenprofil auch Stellenanzeigen und Imagevideos, was bereits einen kleinen vierstelligen Kostenbeitrag mit sich bringt.

Im unteren Preissegment erfolgt die Einbindung eines Stellenprofils und von Stellenanzeigen im Rahmen eines Basispakets für 30,- EUR im Monat, das Premiumpaket wird mit 50 EUR angeboten. Ein Vergleich der Internetportale lohnt sich also.

Wie erfolgversprechend sind Arbeitgeberportale

Dass die Nutzung solcher Angebote durchaus erfolgversprechend ist, davon kann man zumindest aufgrund der vor zwei Jahren veröffentlichten BITKOM Studie zum Thema Arbeitgeberbewertungen überzeugt sein. Demnach gibt jeder vierte Internetnutzer an, sich im Internet schon einmal über Bewertungen von Firmen als Arbeitgeber informiert zu haben.

Mehr als zwei Drittel von denen, die dabei tatsächlich die Absicht hatten, den Job zu wechseln, haben sich durch diese Bewertung in ihrer Entscheidung beeinflussen lassen. Dieses Ergebnis spricht dafür, dass solche Portale über einen Besucherstamm verfügen, der für Employer Branding Maßnahmen geradezu prädestiniert erscheint. Die Seitenbesucher sind auf Arbeitssuche und wollen sich aktiv eine Meinung über den jeweiligen Arbeitgeber bilden, um anhand dieses Entscheidungskriteriums ihren künftigen Arbeitsplatz auszuwählen.