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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 30.08.2023 • Zuerst veröffentlicht am 03.04.2020 • Bisher 7798 Leser, 2083 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Deutschland erhält Aufschwung im Bereich eLearning und virtuelles Lernen. Die Entwicklung ist zukunftsweisend: Werden Schule und Weiterbildung eigenständiger und digitaler?
Wer hat schon gerne in der Schule gelernt? Ich jedenfalls nicht: Stundenlanges Sitzen im Klassenzimmer, stures Auswendiglernen, Frontalunterricht und ausgesprochen unmotivierte Lehrer konnten einem den Spaß am Lernen gründlich vermiesen. Ich war und bin auch heute noch eher der Autodidakt, der sich gerne alles selbst beibringt.
Wenn man genauer hinschaut, geht es vielen Mensch ähnlich: Zwar sind die meisten starre Lernabläufe gewohnt, doch E-Learning, digitale Seminare oder Webinare erfreuen sich schon seit längerem immer größerer Beliebtheit. Viele Menschen nutzen diese digitalen Lernangebote verstärkt, um sich beruflich weiterzubilden. Und das muss gar nicht einsam und alleine im stillen Kämmerlein passieren. So kann man zum Beispiel gemeinsam mit Kollegen digitale Lerngruppen bilden, in denen man sich regelmäßig live oder virtuell trifft und sich auch die Aufgaben teilt.
Für Studierende wie auch Dozenten ergeben sich hier ungeahnte Möglichkeiten der lernerischen Interaktion: Zum Beispiel kann man seinen Direktunterricht auf YouTube stellen. Der Dozent präsentiert den ganzen Stoff und filmt sich dabei. Vorteil dabei, die eLearner könnten sich das Video immer wieder und zu jeder Tages- und Nachtzeit anschauen.
Die flexible Zeiteinteilung hat dabei viele Vorteile: Zum Beispiel kann man lernen, wenn die Kinder im Bett sind oder man die andere Arbeit erledigt hat. Doch nicht nur das verbessert die Lernleistung erheblich: Ein anderer Vorteil ist, dass man zwischen den Lerneinheiten auch schlafen kann. Das mutet auf den ersten Blick absurd an, doch Schlafen unterstützt tatsächlich das Lernen erheblich. Das deklarative Gedächtnis (Wissensgedächtnis) erinnert sich an Fakten und Ereignisse und kann in episodisches Gedächtnis (Ereignisse) und semantisches Gedächtnis (Fakten) unterteilt werden. Wir alle brauchen beide Arten – in dem wir uns zum Beispiel erinnern, wo wir geparkt haben (Ereignis) oder wir merken uns, wie ein Kollege genannt werden will.
Was hat das nun mit Schlafen zu tun? Die Psychologin Jessica Payne und ihre Kollegen von der University of Notre Dame in Indiana beobachteten für ihre Studie 207 Studenten, die durchschnittlich sechs Stunden pro Nacht schliefen. Die Studienteilnehmer schauten sich jeweils um 9 Uhr morgens oder 9 Uhr abends semantisch verwandte oder unverwandte Wortpaare an. Abwechselnd wurden sie 30 Minuten später, 12 oder 24 Stunden danach zu den Wortpaaren befragt. Während des 12 Stunden-Tests wurde deutlich, dass das Erinnerungsvermögen nach sechs Stunden Schlaf viel ausgeprägter war, als wenn die Probanden 12 Stunden wach waren. Dies bezieht sich jedoch nur auf unverwandte Wortpaare.
Bei den verwandten Wortpaaren war zwischen Tag und Nacht kein Unterschied auszumachen. 24 Stunden nach dem Lernen zeigte sich, dass diejenigen, die sich kurz nach dem Lernen schlafen legten, bei der Befragung viel besser abschnitten als diejenigen, die danach noch mehrere Stunden aufblieben und sich mit anderen Dingen beschäftigten. Daraus folgerte Payne, dass Schlafen direkt nach dem Lernen das Erinnern begünstigt. Schlafen hilft auf diesen Weisen den beiden Arten unseres Gedächtnisses – je früher man sich nach dem Lernen schlafen legt, desto eher können wir uns am nächsten Morgen an Ereignisse und Informationen erinnern. Es ist also ein großer Vorteil, nach den verschiedenen Lerneinheiten zu schlafen.
Viele Hochschulen haben bereits eLearning Kanäle eingerichtet, die Studierenden wie auch anderen Weiterbildungswilligen eine einfach Teilnahme ermöglichen. An solch virtuellen Veranstaltungen, auch Massive Open Online Courses (MOOCs genannt) könnten tausende von Interessierten teilnehmen. Unter Umständen haben Studierende sogar die Möglichkeit, Lektionen nicht nur digital zu besuchen, sondern auch Studienarbeiten zu schreiben, als wären sie physisch dabei, und dafür sogar benotet zu werden.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche private Anbieter, die unterschiedliche Weiterbildungsformen anbieten. Eine besonders innovative Lernform hat die 2016 in London gegründete digitale Lernplattform und Online-Bibliothek Perlego entwickelt: Die beiden Belgier Gauthier Van Malderen und Matthew Davis wollten eine erschwingliche Alternative zu den hohen Kosten für den Kauf von Universitätslehrbüchern bieten und gleichzeitig den Verlagen helfen, durch Piraterie verlorene Marktanteile zurückzugewinnen. So konzentrierten Sie sich auf die Bereitstellung von akademischen, professionellen und Sachbüchern, die in einem abonnementbasierten Dienst angeboten werden, der Benutzern für die Dauer ihres Abonnements uneingeschränkten Zugriff auf diese Texte bietet
Grundsätzlich kann man festhalten: eLearning hat viele Vorteile – aber auch einige Nachteile. Es bietet großes Maß an Flexibilität, da Teilnehmer orts- und zeitunabhängig lernen können. Außerdem stehen eine Vielzahl von Angeboten zur Verfügung. Aber digitale Lernformen erfordern auch viel Selbstdisziplin und Eigenverantwortung von den Teilnehmern, damit ein solches Training zum Erfolg führt und nicht vorzeitig abgebrochen wird, sollten Teilnehmer einige grundlegende Dinge beachten. Die TÜV SÜD Akademie die wichtigsten Tipps für effektives eLearning zusammengestellt:
Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
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