Kleider machen Leute, sagt man. Und über Kleidung wird der berufliche Status ausgedrückt. Längst nicht mehr so streng wie früher, doch über die richtigen Schuhe für jeden Anlass sind die Meinungen nach wie vor Gespalten. Was zieht man z.B. zu einem Event mit dem Ex-US-Präsidenten an?

Best of HR – Berufebilder.de®

Die richtigen Business-Schuhe für jeden Anlass: Kein triviales Thema

Als ich kürzlich das Gründer-Festival Bits & Pretzels mit Barack Obama als Eröffnungsredner besuchte, brauchte ich das perfekte Paar Schuhe: Die Bits & Pretzels findet zum Teil im Oktober-Fest-Zelt statt, einige Gäste und auch Organisatoren kommen im Dirndel bzw. Lederhosen. Außerdem war ich den ganzen Tag auf den Füßen: Schühchen oder gar High-Heels kamen also nicht in Frage.

Viel mehr brauchte ich ein robustes Paar Schuhe, bequem, gesund – und trotzdem schön. Natürlich gibt es viele Schuhe, die für Füße auch gesund und bequem sind – aber leider sehen Gesundheitsschuhe oder orthopädische Schuhe oft auch entsprechend aus. Das Thema Business-Schuhe ist eben alles andere als trivial, sondern ziemlich komplex.

Kleider machen Leute

Aber der Reihe nach: In vielen Berufen, z.B. bei Sekretärinnen, ist Dresscode nach wie vor Pflicht. Im Sommer geht es auch etwas legerer – Jeans und T-Shirt sind erlaubt. Experten empfehlen sogar, sich dem Status entsprechend zu kleiden, den man gerne haben möchte. Denn: Es gibt keine Zweite Chance für den ersten Eindruck.

Kein Wunder also, dass man immer wieder solche Meldungen liest wie die Online-Umfrage des Personaldienstleisters Secretary Plus: Die fragten: “Sommer im Büro: Wie sieht der Dresscode in Ihrem Unternehmen aus?” Einen Monat lang konnte darüber im Internet abgestimmt werden. Mehr als die Hälfte der Befragten gaben an, während der Sommermonate im Casual-Dress am Arbeitsplatz erscheinen zu dürfen. Hurra!

Wie leger darf es sein?

Was aber heißt das genau? Jedenfalls nicht, dass die Damen im Minirock zum Meeting gehen oder mit Flip-Flops am Schreibtisch. Oder die Herren Tunika und luftige Röcke tragen, Aber immerhin: Kostüm, Krawatte und Co. aber haben in den Büros vielerorts auch  Sommerpause, wie das Abstimmungsergebnis verrät.

Nur 7 Prozent müssen auch im Sommer mit Schlips, Strümpfen und geschlossenen Schuhen arbeiten, während bei jedem Dritten (34 Prozent) legeres Business-Outfit – also Anzug, Kleid und Jacke – erwartet wird. Weit über die Hälfte der Sekretärinnen (59 Prozent) dagegen dürfen im Casual Dress an ihren Arbeitsplatz. Jeans oder T-Shirt sind erlaubt.

Die Ironie der Absatzschuhe

Ein gepflegter, schicker und formeller Dress ist im Büro in vielen Berufen einfach immer noch Pflicht – zu jeder Jahreszeit. Und dazu gehören eben auch die richtigen Schuhe, die nicht nur geschlossen sein sollten, sondern bei Frauen auch irgendwie schick und weiblich.

Dabei sind ironischerweise Absatzschuhe eigentlich Männerschuhe: Ursprünglich dienten Absätze in Persien dazu, Soldaten im Krieg Halt in ihren Steigbügeln zu geben. Und so sind sie auch alles andere als Gesund: Die nach unten gerichtete Spitze des Fußes ermöglicht keine ausreichende Stoßdämpfung, was dazu führt, dass Hüften und Knie stärker belastet werden. Ja, viele normale Schuhe führen auf diese Weise sogar zu Fußfehlbildungen.

Stabilität und Standfestigkeit im Job gefragt

Stabilität und Standfestigkeit, die für beruflichen Erfolg so wichtig sind, sehen anders aus. Bequemlichkeit und Gesundheit sowieso. Schließlich sollten Schuhe, die man den ganzen Tag trägt, weder die Zehen einquetschen noch Blasen verursachen. Das gilt übrigens gerade dann, wenn man bei Vorträgen exponiert im Mittelpunkt steht

Meine persönliche Devise: Die Schuhe sollen bequem sein. Denn so ein Vortrag kann ja locker mal eine Stunde dauern. Gleichzeitig dürfen die Schuhe aber nicht zu plump sein, um sie z.B. auch unter Röcken oder Hosenanzügen tragen zu können. Und da beginnt das Problem, denn viele Schuhe haben einen Haken: Sie laufen vorne spitz zu und entsprechen so nicht der natürlichen Fußform.

Best of HR – Berufebilder.de®

Bessere Laune und mehr Erfolg durch bequeme Schuhe

Daher bin ich froh, dass ich die Schuh-Marken Think! entdeckt habe. Denn Think! verfolgt nicht nur in der Herstellung seiner Produkte einen nachhaltigen Ansatz, sondern liefert seine Schuhe vor allem auch in einer breiten, fußgerechten und dennoch chicen Passform aus. Martin Koller,  Sohn einer traditionsreichen österreichischen Schuhmacherfamilie, gründete Think! Ende der 80er Jahre mit dem Ziel individuelle, bequeme, nachhaltige und handwerklich gut gemachte Schuhe herzustellen. Er entwickelte neue Leistenformen und weiche Sohlen und kombinierte diese mit chicen Formen und Farben.

Da hat jemand verstanden, dass bequeme, schöne Schuhe am Ende auch für bessere Laune bei Ihren Trägern sorgen. Und im Business bedeutet das somit auch: Bessere Keynotes, bessere Umsätze, bessere Abschlüsse – und für den Hersteller auch mehr Verkäufe.

7 ideale Schuhtypen fürs Büro

Denn mal ehrlich: Jeans sind bei 35 Hitze ebenso wenig angenehm wie High Heels zur Messe. Doch es gibt ja noch viele andere Varianten von schick – die Kunst besteht nur darin, die richtige zu wählen. Welche Schuhe sollten Frauen also im Business tragen, um gesund und bequem durch einen stressigen Tag zu kommen, aber möglichst ohne auf ihren persönlichen Stil zu verzichten?

  1. Klassische schwarze Pumps: Dies sind zeitlose Büroschuhe für Frauen. Mit der richtigen Polsterung können sie tatsächlich sehr bequem für einen Tag auf den Füßen sein.
  2. Flats: Flache Slipper und Schuhe sehen vor allem zu schicken Hosen gut aus und sind die bequemere Variante von Pumps.
  3. Ballerinas: Ballerinas haben einen ähnlichen Effekt, können jedoch schnell mädchenhaft wirken.
  4. Pumps im Nudelook: Mit diesen klassischen Büroschuhen wirken Ihre Beine länger, während Sie es gleichzeitig schaffen, fast jedes Bürooutfit zu kombinieren.
  5. Männerschuhe: Boots oder auch Halbschuhe die aussehen wie Männerschueh, sind zwar auf den ersten Blick recht derb, aber genau das macht ihre Rafinesse aus. Sie sind bequem an den Füßen und gut für Knie, Hüfte und Wirbelsäule. Und sie künden von einer lässigen Einstellung der Trägerin.
  6. Elegante Turnschuhe: Ziehen Sie Sneakers an und machen Sie sich auf den Weg zu einer sehr angenehmen Arbeitsumgebung. Man kann diese Büroschuhe natürlich nicht immer tragen, aber sie sind perfekt, um sie schnell gegen ein paar Stilettos auszutauschen, wenn Sie unterwegs sind.
  7. Sommer Espadrilles: Hohe Schnürung und weiche Riemchen sorgen für einen Look, der sich je nach Anlass anpassen lässt. Espadrilles sind perfekte Arbeitsschuhe für heiße Tage – und man muss, anders als bei Sandalen, nicht extra zur Pediküre.

Wahre Kompetenz braucht keinen Dresscode

Die Frage bleibt jedoch: Wie wichtig ist heute noch Dresscode, auch oder gerade bei den Schuhen?Natürlich sollte man nicht nackt oder im Bikini bei der Arbeit erscheinen – aber was spricht denn bitte gegen Flip-Flops am Arbeitsplatz, gepflegte Füße vorausgesetzt?

Zumal dann, wenn keine Kundengespräche anstehen, bei denen ich die Etikette ja noch verstehen könnte…Könnte wohlgemerkt, denn wahre Kompetzenz sollte es nicht nötig haben, über die Klamotte Macht zu demonstrieren. Ich erinnere mich an UN-Konferenzen, wo die Delegierten in Flip-Flops und weiten Tunikas erschienen. Und ein Pressegespräch bei Google (unbestritten eines der erfolgreichsten Unternehmen der letzten Jahre), bei dem der Sprecher seinen Vortrag mit der Bierflasche in der Hand hielt.

Macht Euch locker!

Die Wahrheit ist doch: Was viele Chefs heute schon für liberal halten, ist in Wirklichkeit allenfalls pseudo-liberal. Wirklich erfolgreiche Unternehmen zeigen, dass es auch richtig leger geht – die andern kegeln sich ins Aus! Denn ich glaube, dass es Unternehmen, die auf althergebrachten Kleidervorschriften setzen, es schwer haben werden, junge, innovative Fachrkräfte an sich zu binden – gerade in der IT-Branche.

Denn wenn ich zum Beispiel anschaue, mit welchem Verve in Berlin ein alternativer Kleidungsstil gerade auch bei der Arbeit gepflegt wird, kann ich nur sagen: Macht Euch mal bitte locker – und damit konkurrenzfähig. Und schließlich wäre auch Barack Obama um ein Haar in Lederhosen auf der Bühne erschienen.

Business-Schuhe: Gesund oder Chic?

Lange habe ich nach einem Paar geeignete Schuhe gesucht, in denen man auch gut Vorträge halten und Events und Messen besuchen kann. Denn solche Business-Veranstaltungen bedeuten manchmal stundelanges stehen oder herumlaufen und dabei ist es mehr als hilfreich, bequeme Schuhe anzuhaben.

Ich erinnere mich gut an ein Event letzten Winter, auf man den Hostessen Plastik-Schuhe für 5 Euro vorgegeben hatte – die waren so unbequem, dass ich eine junge Frau dazu beglückwünschte, die Schuhe ausgezogen zu haben.

Best of HR – Berufebilder.de®

Mode und Dresscode immer wichtiger

Das Thema Kleidung wird auch gerade in der etwas altmodischen HR-Branche immer wichtiger: Gerade vergangene Woche habe Robrindro Ullah, Ex-Recruiting-Leiter bei der Deutschen Bahn und heute u.a. Herausgeber des HR-Life-Magazins, zu Mode und Stilfragen auf Business-Events interviewt. Seine Meinung zu diesem Thema:

So existieren bereits heute sehr elegante Alternativen zu den klassischen Highheels, die ohne weiteres auch zur schicken Abendgarderobe getragen werden können. Die Hersteller reagieren hier bereits auf den Trend.

Und zum Thema Bequemlichkeit sagt er ganz einfach: “Vergessen Sie den Spruch ‘Wer schön sein will muss leiden’. “ Recht hat er! Und die Kleidungs- und Schuhindustrie hat hier wirklich noch viele Schritte hin zu einem besseren Produktion zu gehen.