In letzter Zeit gibt es viele Unternehmen, die über Social Media im Sinne sozialer Netzwerke hinaus, aktiv werden möchten: Sie haben für sich das Potenzial dieser Medien erkannt und versuchen die Vorteile strategisch zu nutzen, um den Ertrag zu steigern und den veränderten Marktbedingungen gerecht zu werden. Gleichzeitig muss man jedoch fragen, ob und in welchem Umfang dieser Weg wirklich funktioniert.

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Erfolg hängt von den Mitarbeitern ab

Wer darüber nachdenkt, was eine Medialisierung von Unternehmen wirklich bedeutet, dem fällt zunächst vermutlich die Einführung einer neuen Software ein. In der Tat steckt hinter der Idee des Social Business jedoch mehr als eine neue Anwendung: Das Social Business aus sich heraus prägt einen neuen Führungsstil, der die Beziehungen von Mitarbeitern neu ordnet.

Damit erklärt sich auch das größte Problemfeld: Demographisch betrachtet werden nur wenige Mitarbeiter jubeln, wenn der Chef ein soziales Netzwerk einführt. Dies ist jedoch gleich der erste Präzedenzfall, welcher zeigt, wozu diese Dinge taugen. Die Veränderung der Kommunikation von Informationen trägt zu einem transparenter, authentischeren und nachvollziehbaren Führungsstil bei.

Wer das verstanden hat und seinen Mitarbeitern diese Idee verständlich macht, der hat den Grundstein für eine erfolgreiche Migration seines Unternehmens gelegt.

Software ist erst der dritte Schritt: Zunächst geht es um Beobachten und Verstehen

Viele Unternehmen fragen sich erst, wie sie etwas umsetzen, bevor sie dazu kommen, warum sie etwas tun. Der Einsatz von Facebook zeugt in vielen Unternehmen bis zum heutigen Tag von dieser Einstellung. Es wird als Absatz- und Werbemedium verstanden. Dialoge werden dort – so wirkt es für Außenstehende – öfter gemieden als geführt.

Im Sinne des Social Business muss dies anders sein: Wer sein Unternehmen auf den veränderten Markt einstellen möchte, wird nicht darum umhin kommen, zunächst seine Mitarbeiter und deren Arbeitsweise zu verstehen, bevor er sich nur einen Gedanken zu möglichen Lösungen macht.

Eine Software, die Arbeit erleichtert, gibt es nicht von der Stange, sondern die genaue Kenntnis tatsächlicher Prozesse und Arbeitsabläufe gibt zunächst die Grundlage auf der aufgesetzt werden kann. Denkbar und möglich erscheint indes die Umstrukturierung von Arbeitsfeldern: Weg von Aufgabenbereichen, hin zu konkreten Tätigkeiten.

Es ist ein langer Weg, den alle Unternehmen gehen wollen

So mutet es fast ironisch an, dass viele Unternehmen diesen Weg nicht nur anstreben, sondern forcieren. Dabei steht zwar die Frage, wie man Mitarbeiter zur Nutzung anregen könne, im Vordergrund, aber man muss deutlich einschränken, dass die eigentliche Frage lautet, wieso Mitarbeiter dies nicht nutzen sollten.

In aller Regel ergibt es sich durch den falschen Ansatz zu Beginn: Erst die Software, dann die Human Ressources. Deshalb wird es in Zukunft für das Erlebnis eines segenreichen digitalisierten Unternehmens stärker darauf ankommen, die Menschen zu sehen, ihre Arbeit zu bewerten und diese dann in eine Software zu übertragen.

Es liegen noch viele Jahre des Wandels vor uns.