Gerade in dieser Woche kochten die Emotionen zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen mal wieder hoch: Grund war ein vermeintliches Zitat von Bundesarbeitsministerin Andre Nahles. Dabei ist das Thema aktueller denn je.

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Arbeitsministerin im Shitstorm

Am Dienstag, den 09.05.2017 sprach Andrea Nahles auf der Re:publica in Berlin auch zum Thema bedingungsloses Grundeinkommen – und löste damit einen Shitstorm aus. Genau genommen löste nicht ihre Rede einen Shitstorm aus, sondern das, was der Deutschlandfunk daraus machte.

Der Griff nämlich folgendes Zitat aus der Rede und damit aus seinem Kontext heraus und postete folgenden Beitrag auf seiner Website:

“Das Grundeinkommen führt dazu, dass keiner mehr schlecht oder niedrig entlohnte Arbeit macht.”

Was hat Andrea Nahles wirklich gesagt?

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Kein Wunder, dass sich dannach die Kommentare bei Facebook häuften: Fasst 4.000 Mal wurde der Beitrag mittlerweile geteilt, der Shitstorm auch von anderen Medien wie der Berliner Morgenpost aufgegriffen.

Dabei stellte Andrea Nahles genau diese Argumentation, die von Gegnern wie Befürwortern des Grundeinkommens gerne ins Felde geführt wird, in Frage. Das herausgegriffene Zitat im Kontext:

“Das Grundeinkommen führt dazu, dass keiner mehr schlecht oder niedrig entlohnte Arbeit macht. Leute, wenn das stimmen würde, dann käme ich ins Schwanken.”

Die konservative Sichtweise: Arbeit als Wert

Erst im weiteren Verlauf des Vortrags wird klar, was Nahles damit meint: Das Grundeinkommen könne, so ihre Meinung, schlecht bezahlte Jobs nicht verhindern. Im Gegenteil, gerade weil Menschen dann nur noch hinzuverdienen müssen, sei die Entlohnung eher noch schlechter – und wohl auch das Ansehen geringer.

Das ist für mich der eigentlich Knackpunkt in Nahles’ Argumentation: Arbeit wird in unserer Gesellschaft als Wert an sich betrachtet. Die Arbeitsministerin hat keine Lust auf das Grundeinkommen, weil sie lieber unabhängig bleiben möchte. Und die eigene Arbeit ist das Mittel zur Unabhängigkeit, wer aktiv ist, wird auch belohnt.

Nun ist diese Sichtweise in der Geschichte der Menschheit erst einige hundert Jahre alt, in der Antike etwa galt Müßiggang als schick. Die Aussage von Frau Nahles zeigt eben auch, wie sehr uns diese Denkweise mittlerweile in Fleisch und Blut übergegangen ist.

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Die Zukunft: Wir arbeiten nicht mehr für Geld?

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Wenn man hingegen den Prognosen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB), Richard David Precht oder Hirnforscher Professor Dr. Gerald Hüther glauben darf, so wird es in Zukunft gar keine andere Lösung mehr geben als ein bedingungsloses Grundeinkommen.

Grund ist die Digitalisierung und auch der Wandel gerade der Automobilindustrie: So sagte Precht in einem Interview mit dem Deutschlandfunk:

“Arbeiten werden die Menschen auch in Zukunft”, räumt er ein. “Aber sie werden es vielleicht nicht mehr für Geld tun, und sie werden es vielleicht nicht mehr für eine Firma tun und sie werden es nicht mehr in einem Angestelltenverhältnis tun.”

Und der Hirnforscher Professor Dr. Gerald Hüther wird in der Epoch Times zitiert:

“In 20 Jahren wird nur noch derjenige arbeiten und etwas für die Gesellschaft leisten, der es wirklich will”

Experimente zum Grundeinkommen

Spannend ist daher, dass es bereits erste erfolgreiche Feldversuche mit dem bedingungslosen Grundeinkommen gibt:

Etwa gemeinnützige Verein “Mein Grundeinkommen” aus Berlin. Sein Ziel ist es, herauszufinden was Bedingungsloses Grundeinkommen (BGE) mit Menschen macht. Seit September 2014 finanziert “Mein Grundeinkommen” BGEs per Crowdfunding. Sobald 12.000 Euro vorhanden sind, werden diese an eine Person verlost, die daraufhin ein Jahr lang bedingungslos 1.000 Euro pro Monat erhält. Erst kürzlich hat der Verein gleich 15 Grundeinkommen für ein Jahr verlost.


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