Die digitale Transformation schreitet voran und bietet großes Lernpotenzial für Unternehmen. Allerdings ist sie nur machbar mit einer Transformation des Mindsets bei Führungskräften und Mitarbeitern. Mithilfe der W.I.R.-Formel kann das funktionieren.

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W wie Werte

Die technische Anpassung im Bereich Individuen, Geschäft, Gesellschaften und ganzer Nationen bietet eine Fülle neuer Chancen.

Vorausgesetzt das zum Teil veraltete Wertesystem entwickelt sich bei Menschen und Unternehmen parallel zum Wissenszeitalter. Nicht umsonst steht mit dem “W” der erste Teil der W.I.R- Formel für “Werte”. Weg vom Konkurrenzdenken lautet die Devise.

Viel zu lernen

Die digitale Transformation hat eine verstärkte Vernetzung von Menschen, Daten und Organisationen zur Folge und bietet sowohl neue Kommunikationsformen als auch mehr Möglichkeiten zu sozialer Interaktion.

Dies führt wiederum zu erhöhter Verbundenheit. Das stellt uns aber nicht nur vor den offensichtlichen technischen Lernprozess, sondern vor allem vor einen persönlichen.

Image essentiell bei Wissenschaftlern

Dr. Ijad Madisch, ein in Harvard ausgebildeter Virologe, gewinnt früh den Eindruck, dass der Ego-Gedanke bei Wissenschaftlern besonders stark verbreitet ist.

Wenn er bei seinen Experimenten stecken bleibt und seine Kollegen deswegen um Hilfe bittet, wird er kritisiert. Spitzenforscher geben sich keine Blöße, indem sie um Hilfe bitten, heißt es. Es wäre wichtig, ein Image überlegener Kompetenz zu pflegen.

ResearchGate als soziales Netzwerk für Wissenschaftler

Madisch jedoch findet, dass die Wissenschaft eine globale Gemeinschaft braucht, in der Fortschritte wichtiger sind als Egos. Im Jahr 2008 gründet er ResearchGate, ein soziales Netzwerk für Wissenschaftler, das dazu dienen soll, die besten Köpfe des Planeten zusammenzubringen.

Heute wird es von rund 12 Millionen Wissenschaftlern in 200 Ländern genutzt, wöchentlich kommen 10.000 Mitglieder hinzu und monatlich werden 2,5 Millionen Publikationen hochgeladen. Wissen wird somit als teilbares Gut geschätzt. Es gibt natürlich noch mehr Möglichkeiten, Wertschätzung zu maximieren – beispielsweise mit folgenden drei Tipps:

  1. Ego-Gedanke reduzieren: Um mit Erfolg arbeiten und Fortschritte erzielen zu können, muss die eigene Arroganz zurückgestellt werden. Das Beispiel zeigt: Ignoriert man die Sorge ums eigene Image und lässt sich auf Tipps, Hilfestellungen oder Ratschläge ein oder gibt gar selbst welche, kann das die Produktivität des Unternehmens und die Zufriedenheit der Mitarbeiter erhöhen.
  2. Grundsätze überdenken: Sowohl unsere Erziehung als auch unsere Geschäftswelt basieren auf dem Grundsatz: “So viel Konkurrenz wie möglich. So wenig Kooperation wie nötig.” Ebenso wenig, wie den Dinosauriern ihre Größe das Überleben gesichert hat, wird dieses Wertesystem Menschen und Unternehmen im Wissenszeitalter noch zum Erfolg führen. Es heißt also, Grundsätze zu überdenken und zu ändern. Der neue Leitsatz lautet: “So viel Kooperation wie möglich. So wenig Konkurrenz wie nötig.”
  3. Wissen nicht isolieren: Wer im Elfenbeinturm seiner Verantwortungsgrenzen Wissen isoliert, hegt und pflegt, kann in der digitalen Transformation schnell abgehängt werden oder komplexe Zusammenhänge übersehen. Erst die Fähigkeit, das Wissen mit anderen Disziplinen oder Perspektiven zu verknüpfen, erzeugt Wertschöpfung.