Mehr Erfolgserlebnisse?
Shop & Newsletter bieten sie Ihnen:
Für Ihren beruflichen wie persönlichen Erfolg Informationen, die Sie wirklich brauchen: Staatlich geförderter Verlag, beteiligt an geförderten EU-Programmen, engagiert für Klimaschutz und nachhaltige Wohnformen, ausgezeichnet mit dem Global Business Award als Publisher of the Year: Bücher, Magazine, Daten-Analyse. Print- und Onlinepublikationen sowie neuste Technik gehen dabei Hand in Hand – mit über 20 Jahren Erfahrung, Partnern wie dem Bundesbildungsministerium, Kunden wie Samsung, DELL, Telekom oder Hochschulen. Dahinter steht Simone Janson, referenziert in ARD, FAZ, ZEIT, WELT, Wikipedia.
Offenlegung & Urheberrechte: Bildrechte bei Birger Meierjohann sowie Simone Janson mit einer Systemkamera unseres Sponsors Olympus.. Außerdem Die Fluglinie Condor ist unser regemäßiger Kooperationspartner für diverse Recherche-Reisen. Bildmaterial selbst erstellt von Verlag Best of HR – Berufebilder.de®. Das Kenian Tourist Board hat die Kosten für Unterkunft und Verpflegung bei einer Recherchereise nach Kenia übernommen. Sie finden bei uns Statements & Interviews von und mit Prominenten & wichtigen Persönlichkeiten – darunter Hollywoodstars, Ex-Regierungschefs & Manager. Das Bildmaterial wurde vom jeweiligen Meinungsgeber zur Verfügung gestellt.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 13.09.2023 • Zuerst veröffentlicht am 28.05.2013 • Bisher 5856 Leser, 1421 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Der mittelständische Unternehmer Severin Schulte berichtet im Interview über den Sinn von nachhaltigem Tourismus und die Schwierigkeiten ein Unternehmen in Afrika zu führen.
Angespornt von den abenteuerlichen Erzählungen belgischer Jagdfreunde unternahm der Unternehmer Rudolf Schulte sen., Chef der SEVERIN Elektrogeräte GmbH mit seiner Familie 1968 die erste Großwild-Safari nach Kenia. 1972 eröffnete er die Severin Sea Lodge bei Mombasa. Doch schon nach ein paar Jahren droht das Investment zum Abschreibungsobjekt zu werden. Ein Hotelprofi riet entweder zum Verkauf oder zum Ausbau. Gemeinsam mit seinen Partnern kauft Rudolf Schulte sen. das Nachbargrundstück und baut die Lodge zu einer wirtschaftlich sinnvollen Hotelgröße mit 200 Zimmern aus. 1979 wurde die SeRudo Reise GmbH gegründet, die später in Severin Touristik GmbH umbenannt wurde. Severin und sein Bruder Rudolf Schulte jun. sind zudem zwei von sechs Gründungsgesellschaftern der deutschen Air Berlin GmbH und Co. Luftverkehrs KG. 2001 eröffnete Severin Schulte im Tsavo West Nationalpark das Severin Safari Camp – unweit des Hauses Denys Finch Hatton, dem Geliebten von Karen Blixen, den sie in Out of Africa verewigte.
So gut wie nichts. Die Ur-Firma Severin wurde 1892 von dem Schmied Anton Severin gegründet. 1972 kam dann der Tourismus-Zweig hinzu, ursprünglich noch als Tochter-Unternehmen, bald jedoch als eigenständige Firma.
Als mein Vater 1980 starb, habe ich den Tourismus-Zweig übernommen und mein Bruder Rudolf die Elektro-Geräte-Firma. Die beiden haben nur noch den Namen gemeinsam und sind zwei völlig unabhängige Unternehmen.
Schuld ist der Bazillus Africanus: Entweder man hat ihn – oder nicht. Als mein Vater die Severin Sea Lodge eröffnete, war ich 18 und fand die Unberührtheit des Landes sehr spannend. Nach dem Abitur bin ich sogar vier Monate mit dem Auto durch Kenia gefahren. Mich hat der Bazillus erwischt.
Natürlich haben uns in Deutschland einige Leute für verrückt erklärt. Aber mein Vater war ein Mann der Tat, er konnte noch nichtmal englisch, sondern hat einfach gemacht.
Und natürlich gibt es einige große kulturelle Unterschiede, die muss man mögen: Ich pendle ja 4-5 mal im Jahr zwischen den Kulturen hin und her und finde das Improvisieren hier immer sehr erfrischend.
Wir waren einer der ersten deutschen Investoren. Da, wo heute die Sea-Lodge umringt von anderen Hotels steht, gab es damals kaum andere Hotels.
Dann hat der Tourismus in Kenia Fuß gefasst: Condor flog nach Kenia, immer mehr Investoren bauten Hotels. Das hat natürlich vieles vereinfacht, aber die Entwicklung war aber nicht nur positiv…
Weil das Low-Cost-Veranstalter anzog. Die wollten nur schnellen Profit machen: Niedrige Qualität, billige Arbeitskräfte – und Investitionen, die sich aufgrund der instabilen politischen Lage immer bis zur nächsten Wahl auszahlen sollten.
Kenia ist nun gut 50 Jahre unabhängig und sein Weg in die Demokratie war steinig. Da blieb das eine oder andere Investment auf der Strecke. Wir allerdings sind hier geblieben. Ich bin grundsätzlich Optimist: Es geht weiter trotz Unsicherheiten.
Hartnäckig dranbleiben. Manchmal war es schon hart: Mühselige Behördegänge, Lizenzen für alles mögliche vom Likör bis zur Eiscreme. Wir haben uns allerdings von Anfang an gegen Korruption ausgesprochen. Wenn man ein paar mal Nein sagt, merken die Leute sich das auch. Man darf nicht aufgeben!
Wir setzen auf langfristige Entwicklungen und Qualität. Unsere Amaturen beispielsweise sind deutsche Wertarbeit. Außerdem haben wir Nachhaltigkeit schon sehr früh als wichtiges Thema erkannt und durch entsprechende Maßnahmen umgesetzt, denn wir wollen die Zerstörungen durch Tourismus so gering wie möglich halten.
Wir verwenden z.B. nur Baumaterialien, die in die Natur hineinpassen. Außerdem haben wir Kläranlagen und Photovoltaikanlagen gebaut sowie Mülltrennung eingeführt. Dafür gab es noch nicht einmal Gesetze.
Heute wird kein Hotel mehr ohne Klärananlage gebaut. Auf diese Pionierleistungen sind wir stolz. Kenia ist quasi dabei, das Atomzeitalter zu überspringen und direkt zu den regenerativen Energien überzugehen.
Wir haben natürlich viel Umweltpreise erhalten und es ist sicher gut fürs Image. Auch wenn wir lieber für ökologische Standards sorgen, als 150 Betten mehr zu bauen: Man kann nicht mehr Geld verlangen, nur weil man etwas für die Umwelt tut. Viel mehr spüren die Gäste das Engagement.
Das Obst, das wir servieren, bauen wir beispielsweise auf unserer eigenen Farm biologisch an. Und die Gäste im Safari-Camp sollen sich ganz nah an der Natur fühlen, daher ist das Camp noch nichtmal eingezäunt. Wir haben viele Stammgäste – nicht mehr nur aus Deutschland, sondern aus der kenianischen Mittelschicht.
Severin-Travel ist noch ein relativ neues Produkt. Doch auch hier legen wir bei der Auswahl unserer Incoming Agenturen und Hotelpartner großen Wert auf Qualität und auch auf Nachhaltigkeit.
Wir nehmen deshalb keine Billig All Inclusive Hotels mit in unser Programm auf, die mit “Kampfpreisen” auf den Markt drängen und nur über einen günstigen Preis neue Gäste gewinnen. Das passt nicht zu unserem Konzept. Den Großteil der Unterkünfte wie das Satao Camp kennen wir persönlich und wir sind in engem und regelmäßigem Austausch mit unseren Partnern.
Quasi ausschließlich aus Kenia. Viele sind schon seit Jahrzehnten bei uns. Als Ausländer ist es in Kenia sehr schwierig, eine Arbeitserlaubnis zu bekommen. Sogar Jürgen, der Leiter unseres Safari-Camps, der eigentlich aus Sachsen kommt, will jetzt Kenianer werden.
Die Mitarbeiter müssen auf jeden Fall bei unserer kenianischen Tochterfirma angestellt und über Kenia versichert werden. Für diese Kosten kommen wir auf. Will aber ein Mitarbeiter auch noch eine deutsche private Krankenversicherung, so muss er das selbst zahlen.
Gut ausgebildete Hotel-Fachkräfte vor Ort zu finden, ist tatsächlich schwierig, da es in Kenia keine duale Berufsausbildung nach deutschen Standards gibt.
Wir sind daher dabei, auf dem Gelände der Severin-Sea-Lodge in Zusammenarbeit mit dem Berufsbildungs-Zentrum Arnsberg eine Berufsbildungsschule zu bauen, in der junge Afrikaner in fünf handwerklichen und gastronomischen Berufen ausgebildet werden.
Dabei werden die praktischen Lerneinheiten in Zusammenarbeit mit der Severin Sea Lodge sowie direkt an der ebenfalls geplanten Wasseraufbereitungsanlage durchgeführt. Ziel ist es, die lokale Bevölkerung weiter zu qualifizieren, um am Arbeitsmarkt besser eine Beschäftigung zu finden.
Doch, natürlich, die besten Absolventen werden wir selbst einstellen.
In Kenia ist die Wasser-Situation sehr schwierig. Zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) wird eine eigene Wasseraufbereitungsanlage erbaut, die primär mit Solarenergie betrieben wird.
Dadurch kann der Frischwasserbedarf für das eigene Hotel nachhaltig sichergestellt werden. Unser Ziel ist, dass die Hotels ihr eigenes Wasser und eigene Energie in einem geschlossenen Kreislauf produzieren und nicht noch dazu kaufen müssen.
Zusätzlich profitieren von der Wasseraufbereitung auch die Einwohner von Mombasa. Sie haben mit einer Art “Water Kiosk” die Möglichkeit, ihr täglich benötigtes Trinkwasser kostengünstig zu erwerben.
Wie kooperieren in Form einer Public Private Partnership: Jeden Euro, den ich das Projekt hineinstecke, stecht auch die Bundesregierung hinein.
Der Architekt hat den Plan bereits entworfen, wir würden gerne dieses Jahr noch anfangen, zu bauen. Allerdings sind die Kredite sehr hoch und die Fördermittel der KfW und der Deutschen Entwicklungsgesellschaft recht recht niedrig, so dass wir zur Zeit noch nach weiteren Fördermitteln suchen.
Diesen Text als PDF erwerben (nur zur eigenen Nutzung ohne Weitergabe gemäß AGB): Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de, wir schicken das PDF dann umgehend zu. Sie können auch Text-Reihen erwerben.
4,99€Kaufen
Sie haben Fragen rund zu Karriere, Recruiting, persönliche Entwicklung oder Reichweitensteigerung? Unser KI-Berater hilft Ihnen für 5 Euro im Monat – für Buchkäufer kostenlos. Für weitere Themen bieten wir spezielle IT-Services
5,00€ / pro Monat Buchen
Bis zu 30 Lektionen mit je 4 Lernaufgaben + Abschlusslektion als PDF-Download. Bitte schicken Sie uns nach dem Kauf eine eMail mit gewünschten Titel an support@berufebilder.de. Alternativ stellen wir gerne Ihren Kurs für Sie zusammen oder bieten Ihnen einen persönlichen regelmäßigen eMail-Kurs – alle weiteren Informationen!
29,99€Kaufen
Falls unser Shop Ihnen nicht Ihr Wunschthema bietet: Wir stellen gerne ein Buch nach Ihren Wünschen zusammen und liefern in einem Format Ihrer Wahl. Bitte schreiben Sie uns nach dem Kauf unter support@berufebilder.de
79,99€Kaufen
Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Wenn alle Blogger ähnlich gute Inhalte ins Netz stellen würden, wäre das Internet viel nützlicher.
Ich bin ganz und gar nicht Ihrer Meinung, was für ein saublöder, irreführender Beitrag.
Schreiben Sie einen Kommentar