Manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht, hat regelrecht ein Brett vorm Kopf – und das ausgerechnet dann, wenn es darauf ankommt. Wie wird man Blackouts, Aussetzer und Denkblockaden schnell wieder los?

Weg mit Blackout & Denkblockaden: 3 X 3 Strategien gegen Burnout!

Hilfe, ein Blackout!

Da war sie mal wieder, die Situation, die ich so sehr hasse: Eine mündliche Prüfung! Bloß nichts falsch machen, ging mir durch den Kopf. Ruhe bewahren und mich konzentrieren. Ich kann das! Wenn schon nicht alles, dann doch das Wesentliche. Ich kann das!

Schon morgens beim Frühstück hatte ich dieses flaue Gefühl im Bauch. Kurz vor der Prüfung kamen Hitzewallungen und Schweißausbrüche dazu. In der Prüfung ging dann gar nichts mehr. Ich konnte mich einfach nicht erinnern. BLACKOUT! Alles war weg. Nicht mehr greifbar. Ich wollte im Boden verschwinden oder einfach nur zur Tür rauslaufen. Weg von hier…

 Mit Logik nicht zu beherrschen?

Was war geschehen? Woher kommt so ein Blackout? Warum habe ich den immer und andere nie? Was läuft hier falsch? Nichts und doch alles! Um es vorweg zu nehmen: ein Blackout ist eine “normale” neurologische Reaktion des Körpers in bestimmten, als (lebens-)bedrohlich interpretierten Situationen.

In uns läuft ein Programm ab, das mit Logik nicht zu beherrschen ist: Im Gehirn ist der Mandelkern, auch Amygdala genannt, ein kleiner Teil unseres limbischen Systems aktiv, der stoisch auf seinen Einsatz beharrt.

Alarm im Mandelkern

In ihm werden alle negativen Ereignisse und Erlebnisse vergangener Zeiten gespeichert und jede neu auftretende Situation auf eventuelle Gefahren hin bewertet. Hat eine momentane Situation eine Ähnlichkeit zu einer gefahrvollen früheren Situation, wird der Mandelkern aktiv, um uns zu warnen, bzw. falls dies zu spät sein sollte, unser Überleben zu sichern.

Blitzschnell wird unbewusst eine Situation bewertet und bei Gefahr ein Reaktionsablauf in Gang gesetzt, der von uns bewusst nicht mehr kontrollierbar ist. Wir kennen dies aus der Tierwelt – wird ein Tier von einem anderen angegriffen, hat es verschiedene Möglichkeiten zu reagieren:

Sinnlose Stress-Hormone

In der Tierwelt macht dies Sinn, aber als Mensch bei Prüfungen? Macht dies auf den ersten Blick keinen Sinn, erklärt sich jedoch, wenn man den Mechanismus dahinter begriffen hat:

Es geht hierbei nicht um die Situation als solche, es geht um die Ausschüttung von Stresshormonen und die Intensität negativer Emotionen, die in einer bestimmten Situation auftreten.

Wird in einer bestimmten Situation eine große Menge an Stresshormonen ausgeschüttet, wird diese – egal worum es sich hier tatsächlich handelt – von unserem Mandelkern als lebensgefährlich betrachtet, gespeichert und als Referenz für folgende Situationen betrachtet, in denen dann immer automatisch reagiert wird, um das eigene Überleben zu sichern.

Die gute Nachricht: Man kann etwas dagegen tun

Das erklärt, warum manch einer keine Reaktion auf negative Erlebnisse hat – diese führen für ihn zu keinem Stress; andere immer ein flaues Gefühl, Magenschmerzen, Kopfweh und dergleichen haben, was mitunter zum Weglaufen führt.

Wieder andere ein Blackout, weil der Stresspegel in einer vorangegangenen Situation so hoch war, dass der interne Selbstschutzautomatismus sofort anspringt, auch wenn die Situation von außen betrachtet relativ harmlos ist.

Ursachen für Blackouts und Denkblockaden

Blackouts und Denkblockaden können auf verschiedene Faktoren zurückzuführen sein:

  1. Stress und Druck: Hoher Druck in einer Situation kann dazu führen, dass unser Gehirn blockiert. Insbesondere bei Prüfungen oder öffentlichen Auftritten kann die Angst vor dem Versagen zu einem Blackout führen.
  2. Mangelnde Vorbereitung: Wenn wir nicht ausreichend vorbereitet sind oder uns unsicher fühlen, können unsere Gedanken blockiert sein, da wir nicht über das nötige Wissen oder die Sicherheit verfügen, um voranzukommen.
  3. Überlastung: Ein Übermaß an Informationen oder Aufgaben kann unser Gehirn überfordern und zu einer Blockade führen, da es Schwierigkeiten hat, sich zu fokussieren oder zu verarbeiten.

3 Wege, Blackouts und Denkblockaden zu überwinden

  1. Atmen und entspannen: Wenn Sie spüren, dass ein Blackout droht, halten Sie inne und atmen Sie tief durch. Entspannungstechniken wie Meditation oder einfache Atemübungen können helfen, den Stress zu reduzieren und das Gehirn zu beruhigen.
  2. Vorbereitung und Übung: Eine gründliche Vorbereitung auf eine bevorstehende Aufgabe kann helfen, Blackouts vorzubeugen. Üben und wiederholen Sie wichtige Informationen oder Präsentationen, um Vertrauen in Ihr Wissen und Ihre Fähigkeiten aufzubauen.
  3. Professionelle Hilfe: In einigen Fällen können Blackouts und Denkblockaden tiefer liegende Probleme signalisieren, wie beispielsweise Angststörungen oder Stressprobleme. In solchen Fällen kann professionelle Unterstützung von Therapeuten oder Coaches helfen, die zugrunde liegenden Ursachen zu identifizieren und zu bewältigen.

3 Wege, Blockaden in konrketen Situationen zu besiegen

  1. Positive Selbstgespräche: Erinnern Sie sich daran, dass es normal ist, mal einen Blackout zu haben. Sprechen Sie sich selbst Mut zu und erinnern sich an vergangene Erfolge, um Ihr Selbstvertrauen zu stärken.
  2. Strukturieren Sie Ihre Gedanken: Wenn Ihr Verstand überladen ist, versuchen Sie, Ihre Gedanken zu ordnen. Schreiben SIe Stichpunkte auf oder erstelle eine Liste, um die Gedanken zu strukturieren und einen klaren Weg zu schaffen.
  3. Pausen und Ablenkung: Manchmal ist es hilfreich, einen Schritt zurückzutreten und sich für einen Moment von der Situation zu entfernen. Eine kurze Pause oder eine Ablenkung, sei es durch Spazierengehen, Musik hören oder etwas Entspannendes zu tun, kann den Geist beruhigen und neue Perspektiven eröffnen.

Fazit: Blackouts und Denkblockaden lassen sich überwinden

Ein “Brett vorm Kopf” zu haben, sei es in Form eines Blackouts oder einer Denkblockade, kann frustrierend sein. Es ist, als ob der Zugang zu unserem Denken plötzlich blockiert ist. Diese Zustände können in verschiedenen Situationen auftreten, sei es während einer Prüfung, einer Rede, bei der Arbeit oder sogar in persönlichen Gesprächen. Sie entstehen oft aus Stress, Angst, Überlastung oder einem Mangel an Klarheit.

Blackouts und Denkblockaden sind normale Reaktionen des Gehirns auf Stress und Überlastung. Sie können jedoch überwunden werden. Indem man Stress reduziert, sich vorbereitet, positive Selbstgespräche führt und Strategien zur Entspannung einsetzt, kann man die Wahrscheinlichkeit von Blackouts verringern und besser darauf reagieren, wenn sie auftreten. Es ist wichtig, sanft mit sich selbst umzugehen und zu erkennen, dass es Wege gibt, um diese Hindernisse zu bewältigen und weiterzumachen.