Das Betahaus in Berlin-Kreuzberg gehört zu den bekanntesten Coworking-Spaces überhaupt. Zeit für einen ausführlicheren Text über Arbeitsatmosphäre und Arbeitstauglichkeit – und natürlich ein paar Bilder.

Betahaus

Das Betahaus: Der erste Eindruck

Die Anregung von Kommentator Nachtauge12 auf den Artikel von ZEIT ONLINE hin habe ich gerne aufgenommen: Er wünschte sich mehr Bilder. Und ich liefere noch einen Text dazu. Diesmal zum Betahaus, dem ersten der drei von mir getesteten Coworkingort.

Der erste Eindruck ist durchweg positiv: Viele nette, junge Leute, freundliche Angestellte, schickes Design: Weiß, schlicht, hipp, aber nicht aufdringlich. Ein schönes Cafe mit angenehmer Atmosphäre lädt zu verweilen ein. Lustig ist der alte, verappelte Lastenaufzug, um nach oben in den dritten Stock zu kommen.

Auch die Atmosphäre in den großen Arbeitsräumen Hallen ist angenehm: Ruhig, freundlich, hell. Längst sind nicht alle Tische besetzt. Was ich postiv finde: Es dominieren klare, helle Farben, Weiß, Erd- und Pastelltöne. Dennoch wirken die Räume nicht kalt, sondern gemütlich, was wohl an den liebevoll ausgesuchten Accessoirs wie Vorhängen und Lampen liegt.

Betahaus
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Die Arbeitsplätze

Dennoch finde ich persönlich die Arbeitsplätze zu kahl: Ich denke an meine Papierberge im Büro und vermisse Ablageflächen direkt am Schreibtisch Offenbar arbeiten hier vor allem Leute, die mit Internet zu tun haben und kein gedrucktes Material zur Recherche brauchen. Bei mir ist das leider anders.

Mit zur Ausstattung gehört ein Schreibtisch, Internet und Drucker, an dem jeder frei Drucken kann, aber es nicht übertreiben sollte – das sogenannte Fairuse-Prinzip. Wenn ich allerdings, so wie ich mir das vorgestellt hatte, nur ab und an tageweise vorbeikomme, habe ich außer einem Stuhl und einem Schreibtisch, den ich abends wieder räumen muss, keinerlei Rechte und auch keinen Schrank oder Regal. Außerdem muss ich zu Bürozeiten gehen.

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Abhängig vom Tarif

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Immerhin: Meine “Rechte” hängen davon ab, welchen Tarif ich wähle. Zwischen 12 Euro am Tag bis 229 Euro im Monat kostet ein Arbeitsplatz hier.  Wenn ich ab und zu, aber öfter kommen will, kann ich mir eine 12er-Karte im Flex-Tarif kaufen: Damit kann ich dann an 12 Tagen meiner Wahl kommen, wann ich will, kriege aber einen Büroschlüssel und einen Schrank.

Meine Sachen liegenlassen kann ich aber nur, wenn ich einen festen Tisch nehme. Das haben hier manche, die teilweise ihre komplette Computerausrüstung aufgebaut haben – zur Absicherung gibt es Schlösser. Für Wertsachen kann man außerdem ein Schließfach mieten – das mich in Punkto Sicherheit nicht wirklich überzeugt. Angeblich sei noch nichts weggekommen.

Telefonieren verboten!

Was mir auffällt: Es gibt keine Telefone! Nein, ist die Antwort, man will nicht, dass telefoniert wird. Eigentlich logisch, denn alle anderen sollen nicht gestört werden. Man kann zum telefonieren auch in einen speziellen Raum gehen, wo man etwas privater ist. Dort kann man übrigens auch hingehen, wenn man zwischen der Arbeit mal kurz alleine entspannen will – immerhin…

Allerdings: Nicht den ganzen Tag! Und das genau ist mein Problem, denn als Journalistin telefoniere ich zu Recherchezwecken ziemlich viel (wenn auch nicht so viel wie die Online-Marketeerin, die jetzt auf vielfältige Beschwerden ihr Feld räumen muss…). Das fehlende Telefon ist mein No-Go-Kriterium.

Betahaus
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Ergonomie – was ist das?

Und auch die Ergonomie ist eines: Mag das Büro auch noch so stylisch aussehen – bei meinen 1,80 m Größe bin ich darauf angewiesen, Tische und Stühle individuell verstellen zu können. Die Stühle sind jedoch einfachste Holzstühle, die mir zum langen Sitzen alles andere als bequem vorkommen.

Fazit: Zum effizient Arbeiten ungeeignet!

Mein persönliches Fazit zum Betahaus: Die Grundidee, mit verschiedenen Menschen aus unterschiedlichen Branchen flexibel zusammenarbeiten zu können und sich kreativ auszutauschen, ist wirklich gut. Als langjährige Freiberuflerin kenne ich das Problem, das einem, wenn man viel alleine Arbeitet, auch mal die Decke auf den Kopf fällt.

Dennoch: Effizient arbeiten kann ich hier nicht. Zwar ist es ruhiger, als ich es erwartet hätte, aber mir fehlen wesentliche Punkte wir Ergonomie und Telefon. Würde es mir hingegen darauf ankommen, andere Leute zu treffen, würde ich doch mal eher im Cafe arbeiten, das sich sogar einen eigenen Koch leistet: Da ist das WLAN gratis und der Networking-Effekt auch da.

Allerdings hat man mich schon gewarnt: Das Cafe ist bewusst laut gehalten – die Leute sollen zu Arbeiten eben Büroräume mieten!


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