Die Idee klang verlockend: Gleichgesinnte treffen, Coworking im Garten – und das mitten im November. Das Ergebnis hat mich nicht ganz so überzeugt: Eine nette Marketing-Idee, nette Atmosphäre, zum produktiven Arbeiten leider eher ungeeignet.

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Der ideale Arbeitsplatz – ein Ort der Produktivität und vieles mehr

Der Arbeitsplatz ist ein Ort der Produktivität. Ein Ort, an dem Menschen arbeiten, um Geld zu verdienen, ihre Karriere aufzubauen und sich selbst zu versorgen. Der richtige Arbeitsplatz kann sogar darüber entscheiden, ob man erfolgreich ist oder gerade so über die Runden kommt.

Daher erstaunt es nicht, dass nicht alle Büros gleich aussehen. Einige sind wunderschön gestaltet, mit natürlichem Licht und luftigen Farben, während andere schrecklich gestaltet sind und keine Fenster haben. Infolgedessen können die Mitarbeiter alle möglichen Probleme haben, von Stress bis hin zu Depressionen.

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Arbeiten im Garten – und das mitten im Winter!

Das zeigt: Ein guter Arbeitsplatz kann so viel mehr sein als nur ein Platz zum Arbeiten. Er kann der Ort sein, an dem Sie am besten denken, an dem Sie Ihre Gedanken und Ideen ordnen oder an dem Sie sich nach einem anstrengenden Tag entspannen können.

Genau aus diesem Grund fand ich die Idee hervorragend, quasi mitten im Winter in einer Art Garten, also inmitten von Pflanzen, zu arbeiten. Das Theater HAU 1 in Berlin Kreuzberg hat genau das möglich gemacht, und das im November, nicht nur in Berlin einer der grausten Monate des Jahres.

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Die Idee: produktives Arbeiten mit Gleichgesinnten

Im HAU 1 hatte man im Rahmen des Festivals “Zellen” Mitten im November den Prinzessinengarten zu Gast – und die Pflanzen von dort. Während der gesamten Festivaldauer luden diverse Berliner Coworking-Spaces ein zum Coworking im Garten. Die Idee dabei:

Als produktives Arbeiten mit Gleichgesinnten in kreativer Atmosphäre im halböffentlichen Raum zwischen Großraumbüro, Home-Office und Café fördert Coworking eine neue Kultur des Zusammenarbeitens in selbstorganisierten Arbeitsformen. Dabei geht es nicht in erster Linie darum, an denselben Sachen zu arbeiten. Im Fokus steht das Schaffen einer Arbeitsumgebung, in der man selbstbestimmt gerne arbeitet und einfach soziale Kontakte mit anderen, ähnlich arbeitenden Menschen herstellen kann. Im Netz erprobte digitale Formen für gemeinsames Arbeiten werden hier wieder im analogen Raum genutzt, um Offenheit, Transparenz, Zugänglichkeit und gemeinschaftliche Arbeitsformen im lokalen Umfeld umzusetzen.

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Wer, was, wann

Veranstalter der Aktion waren das Hallenprojekt und die Berliner Coworking Spaces Studio 70, Co.up, tanterenate, Yorck52, Glas+Bild, Club Office und das Betahaus. Jeden Tag von 16 bis 18.30 Uhr konnte man hier kostenfrei Arbeiten, WLAN inklusive.

Was mir gefallen hat: Den Geruch der Pflanzen in der Nase zu haben beim Arbeiten hat was – selbst wenn es drinnen stattfindet. Und anschließend konnte man noch kostenlos an einem der Garten-Seminare teilnehmen.

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Warum arbeiten im Garten nicht ideal ist

Das aber war auch ein Nachteil: Sie fanden teilweise gleichzeitig zum Coworking statt – an produktives Arbeiten war nicht zu denken. An gemütlich mit den Sitznachbarn quatschen aber auch nicht, denn das hätte die Seminare gestört.

Auch die Arbeitspläte selbst – Biertische und Bierbänke – waren alles andere als bequeme Arbeitspläte. Am meisten aber hat mich das fehlende Tageslicht, ja die eher dämmrige Beleuchtung gestört. Gut arbeiten geht leider anders, auch wenn ich sehr viel Sympathie für diese Idee habe.