Toronto ist die kanadische Businessmetropole mit 2,5 Millionen Einwohnern und hat die sechstgrößte Börse der Welt. Kein Wunder also, dass sich hier auch eine ganze Reihe von Coworking-Spaces finden: Gleich zwei habe ich daher diesmal unter die Lupe genommen: Einen „traditionellen“ und eine Künstlergemeinschaft.

Coworking Toronto

Zweckdienlichkeit statt Ambiente#

Die Camaraderie ist ein typisches Coworking-Space: Zentrale Lage unweit des Hauptbahnhofs und des Eaton-Centers östlich der Young Street, die Torontos Zentrum in in einen Ost- und Westteil scheidet, in einem denkmalgeschützen Gebäude. Die Treppe nach oben ist eng, steil und mit grünem Teppichboden belegt, zum Coworkingspace selbst führt eine Seitentür.

Auch die Büros selbst überzeugt eher durch Zweckdienlichkeit als durch besonderes Ambiente, aber mir ist das sehr sympathisch. 15 Schreibtischplätze auf zwei Stockwerken bietet die Camaraderie und zusätlich nochmal vier abgetrennte Büros, zusätliche einen Meetingraum. Als Ablege stehen kleine Regale zur Verfügung.

Es gibt Wlan und Ethernet, einen Farbdrucker und wer ein Telefon braucht, kann sich einiges mitbringen. Mit einer ruhigen Konversation hat man hier kein Problem, nur wer z.B. länger und lauter oder auch privat telefonieren möchte, wird gebeten z.B. in den Druckerraum zu gehen.

Flexibilität wird groß geschrieben

Was mir hier gut gefällt, ist die Flexibilität, mit der man die Arbeitsplätze nutzen kann. Beispiel die Stühle: „Einige bevorzugen harte Stühle, andere ergonomische Bürostühle – wir bieten etwas für jeden Bedarf“ erklärt mir Gründerin Rachel Young.

Die abgetrennten Büros sind hingegen zum Teil von ganzen Unternehmen angemietet worden, die ihre eigenen Möbel nutzen, sich aber nicht um die Infrastruktur wie Toilettenpapier oder den Druckertoner kümmern wollen, die aber zum Teil Ihren eigenen WLAN-Router mitbringen.

Felxibles Preismodell

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Flexibel ist auch das Preismodell: Für einen Tag zahlt man 25 kanadische Dollar pro Tag, wer teilzeit, also 10 Tage im Monat kommen will, zahlt 200 Dollar. Vollzeit, für den ganzen Monat zahlt man 325 Dollar.

Wer seine Sachen im Büro lassen und in Schreibtischunterschränken abschließen möchte, zahlt für einen dauerhaften Vollzeit-Arbeitsplatz 347 Dollar im Monat. Im Preis inklusive sind jeweils Kaffee, die Benutzung des Druckers, WLAN und die Benutzung des Meetingraums für eine Stunde am Tag. Dafür gibt es ein Online-Buchungs-System.

Das Coworking-Space ist von Montags bis Freitags 9-18 Uhr geöffnet. Wer außerhalb dieser Öffnungszeiten kommen möchte kann eines Schlüssel bekommen, für den er nur das Deposit bezahlt.

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Wer arbeitet hier?

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Im Durchschnitt arbeiten hier 28 Leute, meist in Vollzeit, Teilzeit oder in den Seperate Offices. Und im Schnitt bleiben die Leute drei Monate – sagt Rachel. Die Kunden sind typische Coworking-Arbeiter:

Vor allem Leute aus dem IT-Bereich, Web-Entwickler, PR-Leute, Eventplaner, Lektoren, Journalisten, Marktforscher oder NGO’s. Aber auch die kanadische Dependance eines größeren französischen Unternehmen befindet sich hier.

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International und Multikulti

Das ist auch das passende Stichwort: Insgesamt scheint das Coworking-Space ein gutes Stück internationaler als viele Büros, die ich bisher besucht habe. Das ist typisch für das multikulturelle Kanada: Hier arbeiten Leute aus England, Frankreich, Schweden, Indien – und natürlich aus Kanada.

Multikulti ist auch der Name: Camaraderie steht sowohl im Englischen als auch im Französischen für Gemeinschaft und Kameradschaft. Rachel und ihr Mitgründer Wayne Lee wollten damit klar machen, dass es hier nicht nur ums Arbeiten sondern auch um ein Gruppengefühl geht und gleichzeitig einen Namen, der in beiden kanadischen Landessprachen funktioniert.

coworking international

Gründung aus dem Bedürfnis heraus

Die beiden selbst sind aber nur englischsprachig. Die Idee kam den beiden Freelancern, weil sie es nach 10 Jahren satt hatten, zu Hause oder im Kaffee zu arbeiten: „Zu Hause ist uns einfach die Decke auf den Kopf gefallen, im Kaffee ist man zu sehr abglenkt,“ Sagt gründerin Rachel, hier auf dem Foto an ihrem Arbeitsplatz in der Camaraderie. Also musste eine andere Lösung her.

Wayne, der hier früher schon in einem Coworking-Space gearbeitet hatte, entdeckte dann die Räumlichkeiten der Camaraderie. Als das alte Coworking-Space geschlossen wurde, beschlossen die beiden, es selbst fortzuführen.

Coworking

Erst die Community, dann die Gründung

Sie sparten über ein Jahr lang Geld und bauten eine Community auf. In sogenannten Town-Hall-Meetings, die sie in Caffees und Restaurants abhielten, sprachen sie mit den Leuten persönlich darüber, was diese suchten: In der Regel günstige Arbeitsplätze und gemeinschaftliches Arbeiten.

Außerdem nutzten sie Twitter und Facebook zur Verbreitung und launchten früh die Website und ein eigenes Blog. Auf klassische Werbung haben die beiden hingegen bewusst verzichtet.

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Expansion folgt

Im Februar 2010 eröffneten die beiden mit einem Stockwerk, konnten aufgrund des Erfolgs jedoch bald ein weiteres dazu mieten. Die Mindestmietdauer von ursprünglich zwei Monaten für die Vollzeitmiete konnten sie bald auf einen Monat verkürzen.

Coworking

Doch natürlich gibt es auch Konkurrenz. Im vergangenen Jahr haben in Toronto fünf weitere Coworking-Spaces aufgemacht – zu einigen haben die beiden Kontakt, zu anderen nicht. Insgesamt hält Rachel die Community aber für einen wichtigen Aspekt beim Coworking:

Internationaler Austausch

So gehört Camaraderie auch zum Globaly Coworking Visa Programm, zu dem etwa 200 Coworking-Spaces weltweit gehören. Wer in einem dieser Büros dauerhaft arbeitet, kann jederzeit auf Reisen in einem der anderen Coworking-Spaces kostenlos arbeiten.

toronto

Noch arbeiten die beiden Gründer auch in ihren alten Jobs: Rachel ist Eventplanerin, Wayne ist App-Entwickler. Das könnte sich aber bald ändern, „wenn es weiterhin so gut läuft“ sagt Rachel.


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