Seit zehn Jahren befragt das Beratungsunternehmen Gallup  deutsche Arbeitnehme zu ihrer Zufriedenheit und ihrem Engagement im Job und zu ihrer Identifikation mit dem Unternehmen. Der Gallup Engagement Index für 2010 wurden am 9. Februar veröffentlicht. Mit (mal wieder) erschreckenden Ergebnissen: Jeder fünfte Arbeitnehmer hat innerlich gekündigt. Doch was sollen Personaler und Chefs damit anfangen?

Fluktuation

Aufhorchen!

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Vor allem sollte die Veröffentlichung einer derartigen Studie Führungskräfte und HR-Profis allerorten gespannt innehalten oder zumindest aufhorchen lassen. Denn die Zahlen, die die da von der Presse mit schöner Regelmäßigkeit zitiert werden, sind nicht einfach nur leer Statistiken.

Schaut man sie sich genauer an, wird immer wieder deutlich, wie sehr der direkte Vorgesetzte zu Gedeih oder Verderb einer loyalen Arbeitsbeziehung beiträgt. Daher: Fragen Sie sich immer nur, was Ihre Mitarbeiter für Sie tun können, oder fragen Sie sich auch, was Sie für Ihre Mitarbeiter tun können?

Läuft es wie geschmiert?

Solange keine akuten Probleme auftauchen, ist man schnell versucht zu denken die Maschinerie laufe wie geschmiert. Wissen Sie jedoch, was hinter den Kulissen vorgeht? Laut Studienergebnis fühlen sich nur 13 Prozent der Befragten wirklich eng mit ihrer Firma verbunden, und mehr als die Hälfte macht zwar ihren Job, ist aber mit dem Herzen gar nicht und mit dem Kopf nur soweit wie unbedingt nötig dabei.

Wer schnell heim will ist oft krank!

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Dass hier große Potenziale verschwendet werden, liegt auf der Hand. Nicht nur, dass demotivierte Angestellte weniger bereit sind, sich für einen Arbeitgeber über das notwendige Minimum hinaus zu engagieren und ihnen schon gar nicht daran gelegen ist, sich weiterführende Gedanken zu machen, beispielsweise über Innovationen oder Prozessoptimierung in ihrer Firma.

Ein Arbeitsklima, in dem jeder nur darauf wartet, die Bürotür von außen hinter sich zuzumachen, bedingt darüber hinaus einen höheren Krankenstand und längere Fehlzeiten.

Auf die Zeichen achten

Klar: wer mit seiner Situation zufrieden ist, sich also wohlfühlt in seiner Haut, ist in der Regel weniger anfällig für Krankheiten; wer seinen Job mag, ist nicht so schnell versucht, bei kleineren Wehwehchen gleich zu Hause zu bleiben.

Sie können nicht immer wissen, was Ihre Mitarbeiter umtreibt. Machen Sie sich jedoch bewusst, dass Sie auch nicht automatisch davon ausgehen können, alles sei bestens, solange Sie keine Klagen hören. So wie Arbeitsabläufe stets kritisch hinterfragt werden sollten, sollten Sie auch auf die Menschen achten, die diese Prozesse umsetzen und mittragen. Nur wer präsent ist, auf seine Kollegen zugeht und ernsthaftes Interesse an ihren Belangen und ihrem Arbeitsalltag zeigt, kann Motivation und Einsatz erwarten.

Fluktuation – nicht innovativ, sondern Zeichen schlechter Führung

Die Anforderungen an die Arbeitnehmer steigen stetig. Von ihnen wird immer größerer Einsatz verlangt und automatisch erwartet, ein unerschütterliches Pflichtgefühl gegenüber ihrem Brötchengeber an den Tag zu legen. Gleichzeitig fragen sich immer mehr Angestellte, warum dies nur einseitig funktionieren sollte:

Verbiegen – für was denn?

Warum sollten sie sich für ein Unternehmen verbiegen, das ihnen in ihren Belangen nicht entgegenkommt? Und wieso sollten sie einer Firma treu sein, die sich im Zweifel nicht loyal ihnen gegenüber zeigen würde?

Gerade in der Wirtschaftskrise mussten viele erleben, dass ihnen oder ihren Freunden, Bekannten oder Geschäftspartnern von den Führungsetagen nichts geschenkt wurde. Wer also anderswo bessere Möglichkeiten wittert, dem wird es nicht schwerfallen, zu gehen. Wieder andere arrangieren sich mit ihrer unbefriedigenden Situation und kippen die WorkLifeBalance zugunsten ihres Lebens außerhalb des Arbeitsplatzes.

Fluktuation = schlechtes Management

Fluktuation ist kein Zeichen von Erneuerung und Innovation, sondern von Fehlern in der Personalführung. Wenn gute Leute gehen, ist das immer ein Verlust. Auch wenn noch so viele Bewerber auf dem Markt auf eine Chance warten: Jedes große Talent will gesucht und gefunden, eingearbeitet und angelernt werden.

Das kostet Zeit und Geld. Investieren Sie lieber in das Potenzial, das Ihre Mitarbeiter bieten. Sie versuchen ja wahrscheinlich auch, bestehende Kunden zu binden, anstatt ständig neue zu akquirieren.

Wer geizig ist, bremst sich selbst aus!

Durch das Vergeuden von Talenten werden nicht nur in vielen Unternehmen große Chancen vertan, es entsteht sogar ein realer Schaden für die Wirtschaft – die Gallup-Studie schätzt die Verluste auf fünf Milliarden jährlich. Dabei kann Mitarbeitermotivation so einfach sein – und muss nicht viel kosten, wie in einem Spiegel OnlineArtikel vom August 2010 erläutert wird.

Vielen Chefs fallen als Motivation zuerst oder ausschließlich höhere Gehälter ein, diese sind laut der auf SPON zitierten Experten jedoch nicht ausschlaggebend. Vielmehr geht es den meisten Arbeitnehmern darum, von Vorgesetzten konstruktiv geführt zu werden und für gute Arbeit Anerkennung zu erhalten, und sei es auch “nur” in Form eines persönlich ausgesprochenen Lobes.

Loben – alles, nur nicht selbstverständlich!

Sollten diese Führungstechniken nicht eigentlich selbstverständlich sein? In den meisten Fällen anscheinend nicht, denn seit mehreren Jahren bereits verzeichnet Gallup einen Negativtrend, sowohl was die Zufriedenheit als auch die daraus resultierende Bindung an den Arbeitgeber betrifft.

Das Wichtigste ist und bleibt für jeden Vorgesetzten, ein Ohr und ein Auge für die Bedürfnisse seiner Mitarbeiter zu haben. Zu wissen, wer sie sind und was sie eigentlich tun. Da zu sein, auch bevor sich Probleme abzeichnen; ja sogar insbesondere dann, wenn es gut läuft.

Das kostet Zeit und Mühe und mag manchmal lästig erscheinen. Nicht in die Motivation seiner Angestellten zu investieren, kostet ein Unternehmen auf Dauer aber noch viel mehr.


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