Wie Mitarbeiter private Endgeräte Ihrer Arbeitnehmer rechtssicher im Betrieb einsetzen ist ein Thema, das immer noch viele Fragen aufwirft – gerade für Personalabteilungen.

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Was ist Consumerization?

Dabei klingt der aktuelle Trend “Bring your own Device”, kurz BYOD, so einfach und logisch: Mitarbeiter bekommen kein Diensthandy mehr, sondern nutzen Ihre eigenen Smartphones, Notebooks und Tablets auch bei der Arbeit.

Die haben sie ja ohnehin dabei, ohne dass Arbeitgeber es verhindern können. Consumerization wird BYOD daher auch genannt.

Laut einer Umfrage des ITUnternehmens Citrix Systems haben bereits 31 Prozent der befragten Firmen weltweit Bring-your-own-Device-Richtlinien, mit denen sie regeln, wie Mitarbeiter eigene Endgeräte auch beruflich nutzen können. Weitere 37 Prozent planen eine Umsetzung in den nächsten zwei Jahren.

Glücklichere und produktivere Mitarbeiter?

Das ist nicht nur für die Unternehmen auf den ersten Blick billiger, auch die Mitarbeiter freuen sich – und sollen angeblich sogar besser arbeiten.

Eine mehrjährige Studie, die TNS Global Research im Auftrag von Dell und Intel durchführte zeigt, dass Wahlfreiheit bei der Technologie die Produktivität der Mitarbeiter erhöht, weil die Mitarbeiter sich bewusster, freier und flexibler auf ihre Bedürfnisse angepasst für ein Endgerät entscheiden.

Was bringen BYOD-Richtlinien?

Doch Vorsicht ist geboten, Consumerisation wirft eine Reihe von technischen und rechtlichen Fragen auf: Vor allem muss auf den Endgeräten Beruf und Privates strikt getrennt werden.

Werden etwa berufliche Daten mit privaten Kontakten, Kalendern oder Clouddiensten synchronisiert,sind die Firmen-Daten in Gefahr, umgekehrt stellen privat genutzte Anwendungen ein erhebliches Sicherheitsrisiko für das IT-System des Unternehmens dar. Für dieses Problem bieten sich verschiedene technische Lösungen an:

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Sicherheit für das Unternehmen

So kann man auf den Geräten eine Anwendung installieren, die einen verschlüsselten Datencontainer mit allen dienstlichen Daten und Zugängen verwaltet. Das Frauenhofer Institut hat mit BizzTrust eine solche Software entwickelt. Eine andere Möglichkeit besteht darin, die Firmendaten auch bei der

Verarbeitung auf den Servern des Unternehmens zu lassen. Allerdings ist dann immer eine funktionierende Internetverbindung notwendig, die in ländlichen Gebieten oder im Ausland nicht garantiert werden kann. Sicher ist es, unterschiedliche virtuelle Maschinen zu installieren.

Ein zukunftsweisender Trend

Das erfordert jedoch tiefe Eingriffe in das Betriebssystem, die die Herstellergarantie erlöschen lassen und spezielle Treiber erfordern, die nicht für alle Geräte verfügbar sind. Neuere Smartphones schließlich haben die Lösung bereit an Bord: Hier kann man einfach zwischen verschiedenen Nutzerprofilen wechseln.

Kein Zweifel, Consumerisation ist ein zukunftsweisender Trend, den Unternehmen beachten sollten. Ein Fehler wäre es allerdings, ihn als reine Kostensparmaßnahme zu sehen: Arbeitgeber, die BYOD-Richtlinien einführen wollen, sollten sich ausführlich auch mit den Nachteilen befassen und unterschiedliche technische Lösungen prüfen. Denn Datenverlust kann teuer werden.

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