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Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 03.03.2011 • Zuerst veröffentlicht am 03.03.2011 • Bisher 4823 Leser, 1188 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Während der Siegeszug von Facebook ungebrochen weiter anhält – über 500 Millionen Mitglieder hat man schon – verliert das deutsche Business-Netzwerk Xing deutlich an Boden. Offenbar versucht man nun zu retten, was man kann und will Facebook ähnlicher werden. Doch der Schuss könnte nach hinten losgehen – erste Abmeldungen gibt es schon.
Das Xing gegen Facebook nicht ankommt, zeigen nicht nur die Mitgliedszahlen Zahlen – ein Vergleich von Benutzer-Zahlen aus dem Jahr zeigt z.B., dass Xing weit abgeschlagen auf Platz 9 landete – sondern auch die Strategie von Xing:
Erst wurden einzelne Features wie die Nachrichtenfunktion und die Statusmeldungen auch für Nicht-Premium-Mitglieder benutzbar.
Ein klares Zeichen dafür, dass man Mitglieder um jeden Preis halten will. Jetzt hat Xing noch eine Kommentarfunktion, wie sie von Facebook bekannt ist, eingebaut. Sie soll das eingeschlafene Netzwerk retten. Aber ob das noch hilft?
Mal ehrlich: Ich konnte mit Xing nie wirklich viel anfangen. Klar, man kann Kontakte anhäufen, ich habe sogar eine Gruppe moderiert. Aber wirklich gute Kontakte, spannende Leute, interessante Aufträge konnte ich dort nie finden. Den Sinn von Sozialen Netzwerken habe ich erst mit Facebook und später mit Twitter entdeckt:
“Bist Du bei Facebook?” frage ich heute, wenn ich mit jemandem in Kontakt bleiben will. Und Leute, die mehr mit dem Internet zu tun haben, frage ich “Wie heißt Du denn auf Twitter?” Für beruflich Zwecke finde Twitter viel zweckdienlicher, weil man dort viel schneller und punktgenauer kommunizieren kann als in den behäbigen Xing-Gruppen.
Aber ich bin vielleicht auch einfach nicht die richtige Zielgruppe für Xing. Konservativere Branchen schätzen vermutlich diesen behäbigeren Kommunikationsstil. Und sie schätzen vermutlich vor allem eines: Die übersichtlichere Bedienung und den Datenschutz, der ja bei Facebook durchaus sehr in Frage gestellt werden kann.
Und genau diesen Vorteil könnte Xing jetzt mit der neuen Kommentarfunktion verspielen. Denn offenbar fühlen sich manche User mit der neuen Anzeige überfordert. Einige stören sich vielleicht sogar daran, dass sie nun die Statusmeldungen direkt auf dem Präsentierteller haben, anderen mag aufstoßen, dass Sie sich nun einem ständigen Kommunikationszwang ausgesetzt sehen.
Denn genau die ruhigere Behäbigkeit und der Datenschutz war etwas, das Xing für viele bislang attraktiver machte als Facebook. Und so blieben auch die ersten Beschwerden und Austrittsdrohungen “…ein Grund, endlich meine Premium-Mitgliedschaft zu kündigen” nicht aus.
Die Antihaltung hat mich schon überrascht, zeigt aber einfach nur, warum die Leute auf Xing sind. Andererseits war ich auch selbst ziemlich verwirrt, als ich gestern Xing aufmachte und die neue Funktion entdeckte.
Als ich damals Facebook entdeckte, habe ich mich gefragt, warum es diese geniale Pinnwand-Funktion nicht auch bei Xing gibt. Nun, da es sie bei Xing gibt, finde ich sie schlicht überflüssig. M.E. kommt das Jahre zu spät: Längst haben sich doch Facebook, und für Eingeschworene auch Twitter, als Austauschmedien etabliert.
Xing ist hingegen das ruhige Adressbuch-Backup, bei dem man praktischerweise Kontakte und Termine exportieren kann und das für viele die Nummer-1-Seite ist, wenn man sich über einen Lebenslauf informieren will. Und jetzt das!
Der Versuch, sich jetzt derart verspätet an Facebook anzugleichen, ist nur ein weiterer strategischer Fehler, den Xing macht: Nach dem Börsengang, mit dem sich das Unternehmen frühzeitig selbst im Wachstum gebremst hat. Und nach der missglückten Internationalen Expansion, bei der z.B. in Asien kulturelle Gepflogenheiten schlicht übersehen wurden und bei der man neben Konkurrenz wie LinkedIn einfach alt aussieht. Kein Wunder also, dass Gründerszene Xing zu den Deutschen Unernehmen zählt, die es 2015 in der Form nicht mehr geben wird.
Immerhin, es gibt auch Rückschläge. So gab das Business-Netzwerk sein Feature “Themen” wieder auf. Damit ist auch ein gesellschaftliches Signal verbunden: Die User wollten offenbar nicht noch ein Feature bedienen. Dazu gab es eine bescheidene Nachricht von Xing, das sich selbst als Deutschlands beliebtestes Business- und Recruiting-Portal bezeichnet. Man schrieb kurz und bündig:
Der Bereich XING Themen liegt hier unter unseren Erwartungen, so dass wir uns entschlossen haben, die Beta-Phase von XING Themen zu beenden und diese Funktion nicht mehr anzubieten.
Ich fand Xing-Themen eines der innovativeren neuen Tools der Plattform. Eine Art Blog im Social Netwok mit umfangreicher Tagging-Funktion. Und eine, auf der ich zum ersten mal etwas von echter Interaktivität auch auf Xing merkte, wenn ich mir so die Reaktionen auf meine Postings betrachtete.
Das war aber auch genau das Problem: Ich habe Xing-Themen überhaupt nur benutzt, weil man anfangs noch Blog-Beiträge per RSS-Feed importieren konnte. Eine praktische Autoblogging-Funktion, die mit der automatsierten Tag-Funktion weit über die Möglichkeiten von Facebook hinausging.
Xing wollte aber offenbar nicht, dass seine User ihre Blogbeiträge automatisch einfach nur abluden; es wollte Interaktion, Aktivität und möglichst viele Klicks auf der Seite. Wie alle Sozialen Netzwerke.
Die RSS-Import-Funktion wurde schon bald wieder geschlossen. “Das macht Xing für Blogger nicht attraktiver” unkte damals jemand. Recht sollte er behalten. Offenbar haben die User einfach keine Lust, noch ein Feature zu bedienen.
Somit ist der Abschied von Xing-Themen auch ein Zeichen für eine allgemeine Social-Media-Müdigkeit gerade bei den Business-Netwerken – ein gesellschaftliches Signal sozusagen, dass der Social-Media-Hype gerade kräftig an Fahrwasser verliert.
Zeit, dass das Thema mal in ruhigere Bahnen gelenkt wird statt dass wir uns ständig von einem Gadget zum nächsten jagen lassen, das wir meinen, ausprobieren zu müssen.
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
Guten Tag,
im Bezug zu den prominenten Netzwerken,möchte ich auf das auf Existenzgründer spezialisierte Social Network aufmerksam machen. Das soziale Netzwerk XanXi.de erfeut sich einer stetig wachsenen Beliebtheit und wird inzwischen von vielen Existenzgründern, Unternehmern und Entscheidern genutzt.
[…] ist ja gerade sowieso heftig am experimentieren, und versucht verzweifelt sich irgendwie zum Social Network zu wandeln, überfordert damit aber die […]
RT @simonejanson: Xing macht auf Facebook – mein Kommentar, warum das wenig hilft & die Änderungen viel zu spät kommen
Hallo Herr Salwiczek,
wo ich Ihnen zustimme, ist, dass ich meine eigene Perspektive habe, die sich vermutlich von Ihrer unterscheidet. Mein Blogartikel ist ja auch nur subjektiv.
Allerdings besteht Jobsuche für mich vor allem in Kommunikation – und da sehe ich in Xing den Nachteil der Behäbigkeit. Für mich persönlich hat sich zum Beispiel Twitter als ideale Plattform herausgestellt, um Themen und Interviewpartner zu finden – und so Aufträge zu generieren.
Bei Xing habe ich vergleichbare Erfolge nie gehabt.
Das hängt natürlich auch von der Branche ab, von den Leuten, mit denen man zusammentrifft – und auch von den persönlichen Präferenzen bzw. dem eigenen Charakter.
Ich werde voraussichtlich nächste Woche ein Interview hier mit jemandem veröffentlichen, die 3/4 ihrer Acquise über Twitter abwickelt und erklärt, warum das für sie viel besser funktioniert als Xing. Als Kontrast würde ich mich dann über einen weiteren Erfahrungsbericht freuen.
Viele Grüße
Simone Janson
Hallo Frau Janson,
bewertet man Xing von Ihrem persönlichen Standpunkt aus und vergleicht es als Kommunikationsplattform mit Facebook oder Twitter, so gebe ich Ihnen in Ihrer Kritik recht. Sehen wir Xing jedoch aus der Perspektive eines Arbeitssuchenden oder Wechselwilligen, so erfüllt es meiner Erfahrung nach seinen Zweck. Als ich auf Arbeitssuche war, habe ich mehrere wertvolle Kontakte über Xing generieren können die jeweils eine (mehr oder weniger große) Rolle bei meiner Arbeitsfindung gespielt haben. Die Aktivitäten in Xing-Gruppen, die Besuche von geposteten Events – all diese Funktionen haben Ihr Teil beigetragen.
Die Neuerungen sehe ich aus dieser Perspektive als weiteren Schritt nach vorne, da Sie in vielfacher Hinsicht ein vereinfachtes Empfehlungsmarketing (zwischen Arbeitgebern und Arbeitsuchenden oder Selbständigen und potenziellen Kunden) ermöglichen. Und auch wenn viele zunächst ob der neuen Unübersichtlichkeit schimpfen werden, werden Sie auf Dauer die Vorteile zu schätzen wissen.
RT @simonejanson: Xing macht auf Facebook – mein Kommentar, warum das wenig hilft & die Änderungen viel zu spät kommen
Hallo Frau Janson, da sind z. B. der netzwertig-Blog oder der Blog vom linkedinsider. Ansonsten auch diverse “klassische” Medien, faz.net, standard.at und andere. Das mit der Xing-Facebookpage hielt ich auch für einen Scherz. Die gibt’s sogar schon seit Mai 2009 (!) und ist in der Tat die offizielle Page von Xing. Unglaublich, aber wahr :-)
Hallo Herr Knabenreich,
danke für den Hinweis. Sie haben recht, vermutlich ist es vor allem die Größe, die die User irritiert, man hat ja den Eindruck, es ist die neue Hautptfunktion – und das ist es bei Xing eben nicht, bei Facebook schon.
Im Prinzip finde ich das schon auch gut, kommt aber wirklich zu spät. Vor zwei Jahre wäre es m.E. noch sinnvoll gewesen… Warum kostenpflichtig bei einem FB-Clone bleiben, wenn man auch wechseln kann?
Die Sache mit der Xing-Page bei FB hatte ich gar nicht mitbekommen – das ist wirklich witztig…
Wer hat denn noch darüber gebloggt?
Dieses Thema scheint momentan die gesamt Blogosphäre zu beherrschen und darüber hinaus die Leute zu beschäftigen. Meine Gedanken dazu:
Auch wenn man auf die Facebook-Page von Xing schaut, so sind die Meinungen zur Annäherung an Facebook eher zwiespältig. Abgesehen davon ist das Verhalten von Xing auf Facebook gegenüber den “Fans” auch eher unprofessionell. Denn bisher scheint sich da keiner um die Unmutsäußerungen zu kümmern…
Ob neue Funktionen das Business-Netzwerk retten? Xing macht auf Facebook #Business
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Xing macht auf Facebook – mein Kommentar, warum das wenig hilft & die Änderungen viel zu spät kommen
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