Hätten Sie diese Dame erkannt? Das soll Nicole Kidmann sein – sie wie sie aussehen könnte, wenn sie eine “normale” Durchschnittsamerikanerin wäre. Die Serie entstellter Promi-Fotos mag ein wenig schadenfreudig sein – aber auch heilsam, weil sie uns jenseits jeden Perfektions- und Schlankheitswahns vor Augen führt, dass Stars auch nur Menschen sind.

Nicole Kidmann

Stars ohne Perfektheits-Wahn

Kürzlich hat Julia Witt, Leiterin des Berliner Senatoren-Büros für Wirtschaft, mit mir zusammen einen Vortrag zum Thema “Wie kommen wir raus aus der Angelina-Jolie-Falle?” gehalten. Während es mir eher um die psychologische Seite ging, Sprach Julia über den Einfluss der Medien auf unseren Perfektions-Zwang – hier ihr Rückblick.

Zum Beispiel Angelina Jolie, aber auch viele andere Stars: Diese scheinen für uns das Sinnbild des Perfekten Menschen zu sein: Klug, schön, erfolgreich im Job, Kinder, Reisen, Traum-Mann – und immer frisch aus dem Ei gepellt. Und sie erzeugt gerade bei Frauen den Wunsch, diesem Idealbild nachzueifern.

Fette Männer machen Karriere, fette Frauen nicht!

TAZ-Redakteurin Julia Seeliger hat in ihrer Kolumne gerade treffend über die Absurditäten des Schlankheitswahn geschrieben – und dabei auch erklärt, wie sich das Schlankheitsbild auch auf die Karriereaussichten auswirkt:
Und weiterhin gilt: schlank ist schön. Ein fetter Mann kann mit dem Finger auf die fette Frau zeigen, ohne dass ihm das vorgeworfen wird. Ein fetter Mann kann gut Karriere machen, eine fette Frau hat es da schon schwerer

David Beckham in Oklahoma?

Um so begeisternder fand ich die leider nicht mehr existierende Seite PlanetHiltron.com, die offenbar der Frage nachgegangen ist: Was wäre, wenn die gefeierten und glamorösen Stars ganz normale Menschen wären und z.B. in Oklahoma lebten?

Wenn sie keinen Personal-Trainer, Personal-Assistant, Mode-Designer, Zeit für vier Stunden Sport am Tag, Geld für Botox-Spritzen oder Top-Stylisten usw. hätten – vermutlich würden dann viele von ihnen aussehen, wie der ganz normale Durchschnittsamerikaner.

Paparrazi-Fotos bedienen die Schadenfreude

Nun bin ich tendenziell nicht der Freund schadenfreudiger Paparazzi-Fotos, aber so eine Aktion kann doch viel bildlicher als alles Gerede von “Stars sind auch nur Menschen” dazu beitragen, dass wir genau das verstehen: Dass Stars eben auch nur Menschen sind. Vermutlich bedient diese Berufsgruppe auch genau dieses Schadenfreude-Bedürfnis – wobei die Fotos unten ja keine echten Paparazzi-Schüsse sondern satirische Verfremdungen sind.

Die Perfektion, mit der die unten gezeigten Fotos entstellt wurden, lässt erahnen, was heute technisch möglich ist – auch um uns andersherum in Hochglanzmagazinen perfekt aussehend scheinende Menschen zu präsentieren. Nur eines ist mal wieder zu kritisieren, weil es alle Klischees bedient: Dass die Frauen fast alle dicker gemacht wurden.

Übrigens: Da es die Ursprungsseite nicht mehr gibt: Die Fotos habe ich hier gefunden.

berufebilder

Brittney Spears

Cameron Diaz

Cameron Diaz

Sharon Stone

Sharon Stone

Tom Cruise

Tom Cruise

Johny Depp

Johny Depp

Sahra Jessica Parker

Sahra Jessica Parker

Pamela Anderson

Pamela Anderson

John Travolta

John Travolta

Jennifer Aniston

Jennifer Aniston

Gwyn Stefani

Gwyn Stefani

Victoria und David Beckham

Victoria und David Beckham