Die neue, digitale Arbeitswelt führt zu tiefgreifenden Veränderungen für Unternehmen – und lebenslanges Lernen wird immer wichtiger. Ein wichtiges Mittel dazu: Blended Learning. 4 Tipps zur Veränderung der Lernkultur.

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Digitale Qualifizierungsmaßnahmen für eine moderne Zukunft der Arbeit

Die Digitalisierung der Arbeitswelt bedeutet tiefgreifende Veränderungen für Führungskräfte in Unternehmen wie auch ihre Mitarbeiter. Arbeits- und Produktionsprozesse verändern sich, administrative Aufgaben und Verwaltungsabläufe werden webbasiert abgewickelt, Bewerbungsprozesse laufen zunehmend über Social Media Kanäle.

Dementsprechend muss der vorhandene Wissensstand der Mitarbeiter kontinuierlich an die aktuellen Herausforderungen angepasst werden. Das bedeutet einen fortlaufenden Lernprozess, in dem auf die Bedürfnisse der Mitarbeiter zugeschnittene Methoden zur Informationsaufnahme immer wichtiger werden. Das erfordert von Unternehmen die Entwicklung passender Ideen und Angebote und von Angestellten die Bereitschaft, diese auch anzunehmen und zu nutzen.

1. HR-Abteilungen müssen Lotsen werden

Fakt ist: Kein Wissenszuwachs funktioniert ohne Eigeninitiative. Im Zuge der Digitalisierung reicht allein die klassische Ausbildung in Zukunft häufig nicht mehr aus. Aufgaben verändern sich, neue Tools werden gelauncht und Big Data gewinnt rapide an Bedeutung in modernen Unternehmen.

Damit diese Neuerungen im Arbeitsalltag erfolgreich umgesetzt und genutzt werden können, ist eine Digitalstrategie mit Qualifizierungsmaßnahmen für die Mitarbeiter unbedingt notwendig. Hier müssen Unternehmen und ihre HR-Abteilungen zu Lotsen werden, um die Mitarbeiter abzuholen und fit für die Zukunft zu machen.

Das heißt konkret:

2. Eigeniniative fordern und fördern

Jedoch ist nur knapp die Hälfte der Arbeitnehmer in Deutschland laut Randstad Arbeitsbarometer (einer internationalen, vierteljährlich von Randstad durchgeführten Studie zu verschiedenen Aspekten des Arbeitsmarktes) bereit, ihre Fähigkeiten auch in Eigeninitiative auszubauen.

Das zeigt, dass Bedeutung und Dringlichkeit des Themas bei einem großen Teil der Mitarbeiter noch nicht angekommen sind. Hier ist es notwendig, zu fordern, aber gleichzeitig auch zu fördern, um sich in einem gemeinsamen Prozess neue Kenntnisse anzueignen und so die Aufgaben der Zukunft zu lösen. Dementsprechend muss sich auch die Art und Weise des Lernens ändern.

Folgende Punkte sind dabei wichtig:

3. Blended Learning und Co: Neue Formen des Lernens etablieren

Eine Möglichkeit, diese Vorgaben umzusetzen, ist Blended Learning. Dabei handelt es sich um ein integriertes Lernkonzept, bei dem Formen des eLearnings mit klassischen Lernmethoden sinnvoll kombiniert werden, z.B. wird die Wissensvermittlung durch einen Trainer durch Onlinemedien und multimediale Inhalte ergänzt und vertieft.

Das Lernen mithilfe von Videokonferenzen, Chats, Newsgroups und Emails vergrößert die Möglichkeiten der Wissensaufnahme und des Wissensaustausches. Durch den Einsatz von Internet und Intranet kann zudem unabhängig von Ort und Zeit das Lernen, Kommunizieren und Weitergeben von Wissen vereinfacht und verbessert werden. Auch Onlinespiele, Simulationen oder Mikrowelten, in denen imaginär das Handeln und Arbeiten geprobt wird, sind praxisnahe Möglichkeiten, um sich Wissen und Fähigkeiten anzueignen.

Die Randstad Akademie arbeitet z.B. mit einer Auswahl von eLearning Optionen und Videos, um einfach und anschaulich Arbeitsabläufe und Sicherheitsbestimmungen zu zeigen. Gerade bei der Integration von ausländischen Mitarbeitern kann diese Methode in Kombination mit persönlicher Fortbildung sehr erfolgreich sein, da so das Erlernen der Sprache gefördert und Sprachbarrieren leichter überwunden werden. Begleitende Seminare, Webinare oder persönliche Gespräche mit einem Trainer ermöglichen direktes Feedback, eine Begleitung des Lernprozesses und Hilfe bei Fragen oder Problemen.

Vorteile von Blended Learning:

4. Fehler zulassen um Erfolg zu haben

Blended Learning erlaubt Mitarbeitern ein höheres Maß an Freiheit, verlangt gleichzeitig aber auch, sich selbst immer wieder zu motivieren und freiwillige Ziele zu setzen. Unternehmen müssen eine stärkere Flexibilität entwickeln und den Mut haben, neue Methoden auszuprobieren.

Das erfordert auch einen veränderten Umgang mit dem Thema Fehlerkultur, denn nicht jede Veränderung bringt auf Anhieb den gewünschten Erfolg. Dann gilt es, sich mit den Gründen auseinander zu setzen und daraus eine Lösung zu entwickeln, die tragfähig und bedürfnisorientiert ist. So werden Unternehmen und Mitarbeiter fit für die digitale Zukunft.