Mit über 50 gilt man auf dem Arbeitsmarkt als schwer vermittelbar. Die Arbeitsagentur zahlt sogar Prämien, falls es doch klappt. Aber eigentlich kann man sich, so die landläufige Meinung, jenseits der 50 schon auf Hartz IV einstellen. 10 Tipps für Jobsuche und Bewerbung.

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Jobsuche ab 50 – ein Problem?

Bewerbungen von Mitarbeitern über 50 gelten als problematisch. Dabei könnten Unternehmen und Kollegen eigentlich sehr stark vom Erfahrungsschatz der über 50jährigen profitieren. Wäre da nicht das Kompetenzgerangel, unterschiedliche Denkweisen und und kommunikative Missverständnissen, die im täglichen Miteinander zu großen Problemen führen.

Leider sind vielen Arbeitgebern Mitarbeiter ab 50 eher suspekt, denn sie gelten als kritisch und anspruchsvoll – inhaltlich wie auch finananziell. Eine Studie zeigt: Insgesamt 50 Prozent der 45-50jährigen fühlt sich am Arbeitsplatz massiv durch Lärm aller Art belästigt.

Ältere vs. junge Arbeitnehmer

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Das Forschungsinstitut IPSOS befragte für eine Studie mehr als 2400 Arbeitnehmer in Deutschland, Frankreich, Italien, Spanien, Großbritannien und den Niederlanden aus vier Generationen zu ihren Vorlieben und Arbeitsgewohnheiten.

Ergebnis: 61 Prozent der älteren Mitarbeiter um die 60 sind eher Traditionalisten, legen großen Wert auf klare Hierarchien und einen persönlichen, klar abgegrenzten Arbeitsraum.

Die jungen Kollegen bis 35 bevorzugen hingegen eher flache Hierarchien und legen auf den eigenen Arbeitsplatz keinen Wert: Sie arbeiten eher informell und an wechselnden Orten. Lediglich 27 Prozent aus dieser Altersgruppe wünscht sich einen persönlichen Schreibtisch.

Diskrepanzen durch kommunikative Missverständnisse

Neben diesen verschiedenen Einstellungen führen häufig aber auch einfach kommunikative Missverständnisse zu Diskrepanzen: Ältere Kollegen sind zum Beispiel oft weniger überschwänglich als jüngere und werden daher von diesen oft als weniger freundlich wahrgenommen.

Ihnen haftet ein recht vages Image im Sinne von “weniger freundlich bzw. kooperativ” und “weniger ehrgeizig” an. Und sie gelten als autoritär, aber auch als vorbildhaft und erfahren. Sie geben ihr Know-how an die anderen weiter.

Hingegen ist gerade bei den Jüngeren ist das Wettbewerbsdenken stark ausgeprägt: Bei den älteren Kollegen sind sie als ehrgeizig und opportunistisch verschrieen, außerdem verstärkt gerade in Krisenzeiten dieses Verhalten noch die Angst um den Arbeitsplatz.

So entstehen Probleme bei der Jobsuche

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Aufgrund solcher Unterschiede bleibt jede Altersgruppe bei der Pflege sozialer Kontakte gerne unter sich und genau diese Probleme manifestieren sich dann auch in der Jobsuche:

Grundsätzlich sieht sich jede Generation eher zu den jüngeren als zu den älteren Generationen in Konkurrenz, glaubt aber gleichzeitig, von der jungen Generation nichts lernen zu können. Dagegen wird die Altersgruppe bis 45 in den Augen der anderen Altersgruppen als besonders freundlich, kooperativ und effizient wahrgenommen.

Mut fassen und aktiv bleiben

Die älteren Arbeitnehmer sollten daher bei Jobsuche und Bewerbung voll auf ihren Erfahrungsschatz setzen, Mut fassen, aktiv bleiben und sich nicht unterkriegen lassen. Ich denke da an eine ehemalige Nachbarin von mir, die mit 58 Jahren nicht nur den Job, sondern auch den Ort wechselte.

Als sie plötzlich arbeitslos wurde, beschloss sie noch einmal ganz neu anzufangen – in Berlin. Grund: Das reiche Kulturangebot bei vergleichsweise günstigen Preisen.

Ehrenamtliches Engagement und soziale Kontakte

Diesen Mut zu Veränderung hat nicht jeder, vor allem nicht in diesem Alter. Oft verharren Menschen lieber in der unschönen Situation, statt mal etwas Neues zu wagen. Daher mein Respekt vor diesem Mut – der sich übrigens auszahlte:

Die Neu-Berlinerin engagierte sich ehrenamtlich, küpfte Kontakte und fand plötzlich einen neuen Job: Zunächst im Vorzimmer einer bekannten Politikerin, dann als Sekretärin einer Organisation. Die Stelle ist unbefristet.

Raus aus dem alten Trott

Mag sein, dass da Zufall und Glück eine Rolle spielen: Ich finde jedoch, dass sich hier vor allem der Mut zur Veränderung sowie Aktivität und Kontaktfreude auszahlen. Denn ein Ortswechsel, das weiß ich aus eigener Erfahrung, nötigt einem auch immer ab, sich mit einer neuen Situation auseinanderzusetzen und neue Leute kennenzulern.

Dadurch ist man zwangsweise viel kontaktfreudiger und offener, als wenn man immer im gewohnten Trott verharrt. Und dadurch ergeben sich plötzlich viele neue Gelegenheiten, an die man vorher gar nicht gedacht hat.

Diskrepanzen überbrücken

Darüber hinaus sollten ältere Arbeitnehmer bei der Jobsuche ihren Teil dazu beitrage, mögliche Diskrepanzen zu überbrücken: Zum Beispiel in dem sie mit möglichen Problemen offen umgehen und im Konfliktfall mit Chefs und Kollegen sprechen.

Denn häufig sind die Probleme einfach darin begründet, dass man den anderen einfach nicht versteht, bzw. sich nicht in den Kollegen hineinversetzen kann. Wer aber offen über Ängste und Probleme redet, hat die Chance, diese auch zu lösen.

10 Tipps zu Bewerbung und Jobsuche ab 50

Jobsuche und Bewerbung über 50 ist nicht einfach, dazu kommt dass Mitarbeiter aus unterschiedlichen Generationen manchmal Probleme haben, einander zu verstehen. 10 Tipps, worauf es ankommt.

  1. Nicht gleich vorpreschen : Sie haben Erfahrung, sind tatkräftig und ehrgeizig? Schön so! Aber selbst wenn Sie glauben, etwas besser zu wissen: Seien Sie diplomatisch.
  2. Vorsicht mit Kritik: Auch wenn es gut gemeint ist: Seien Sie gerade mit Kritik vorsichtig, äußern Sie diese nie vor anderen. Chefs und auch viele jüngere Mitarbeiter lassen sich ungerne etwas sagen.
  3. Achtung neue Arbeitskultur:  Ältere Mitarbeiter legen wert auf ihren Arbeitsbereich und das höflich-respektvolle “Sie”. Außerdem lieben Sie Routine, das gibt ihnen Sicherheit. Die neue Arbeitskultur gerade in StartUps ist ihnen daher suspekt. Tipp: Gewöhnen Sie sich schrittweise um.
  4. Punkten Sie mit Erfahrung: Etwas, dass Sie vielen jüngeren Mitarbeiterin voraus haben: Ihre Erfahrung. Mit dieser sollten Sie bei Jobsuche und Bewerbung punkten.
  5. Nur keine Arroganz: Manche ältere Mitarbeiter wirken auf jüngere arrogant, weil sie glauben, alle Erfahrung für sich gepachtet zu haben. Prüfen Sie lieber, ob Sie von anderen nicht auch etwas lernen können.
  6. Seien Sie neugierig auf Neues: Statt immer nur darauf zu pochen, was sie schon immer so gemacht haben: Seien Sie bereit, auch mal was neues zu lernen.
  7. Loben Sie! Gerade ältere Generationen tun sich mit Lob oft schwer. Springen Sie doch einfach mal über ihren Schatten und sagen Sie dem jüngeren Mitarbeiter ein paar freundliche Worte. Für die sind solche Gesten nämlich selbstverständlich.
  8. Lernen Sie voneinander: Ältere Mitarbeiter haben mehr Erfahrung, jüngere kennen sich mit den neuesten Entwicklungen besser aus. Profitieren Sie doch voneinander, statt gegeneinander zu arbeiten
  9. Bitten Sie um Hilfe: Zeigen Sie, dass Sie bereit sind, mit dem anderen zu kooperieren und bitten Sie um Hilfe – dadurch zeigen Sie, dass Sie die Kompetenzen Ihres Kollegen schätzen.
  10. Ängste verstehen: Ältere Mitarbeiter haben oft Angst, Jüngere wollten sie ausboten. Jüngere Mitarbeiter ärgern sich über den Kündigungsschutz, den ältere oft genießen. Bei beiden steckt Angst um den Job dahinter. Sprechen Sie Ängste offen aus und vertrauen Sie darauf, dass der andere es genau so macht. Dann haben Sie gute Chancen, Konflikte gemeinsam zu überwinden.


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