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Betriebliche Angebote wie Vorsorgeuntersuchungen, Beratungen oder Bewegungsprogramme stehen bei immer mehr Arbeitgebern auf der Agenda und sind heute oft Teil des Employer Branding. Was jedoch fehlt, ist qualifizierter Mediziner-Nachwuchs, der sich diesen Aufgabenfeldern widmet. Ein Erfahrungsbericht.

Betriebsmedizin: Nicht die erste Wahl

Zunächst die gute Nachricht an alle Mediziner, die einen Job suchen: Offene Stellen für Betriebsmediziner sind nur schwer zu besetzen und 53 Prozent aller Arbeitsmediziner sind älter als 60 Jahre.

Ich hingegen gehöre zu den restlichen 47 Prozent. Ich bin fachlicher Leiter Arbeitsmedizin und verantwortlich für den Bereich betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) beim Institut für Arbeitssicherheit, Arbeitsmedizin und Prävention der ASAM praevent GmbH.

Der Blick aufs Ganze

Seit fast zwölf Jahren bin ich als Betriebsarzt tätig. Allerdings war das nicht die erste Wahl in meiner beruflichen Laufbahn. Nach meinem Medizin-Studium arbeitete ich in einem Akutkrankenhaus in der Abteilung für Innere Medizin und in der Notaufnahme. Dort therapierten wir Menschen, bei denen eine Krankheit oft schon weit vorangeschritten war.

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Teilweise lagen sogar mehrere Krankheitsbilder vor. In den jeweiligen Abteilungen wurde der Fokus jedoch überwiegend auf einzelne davon gelegt. Der Blick aufs Ganze und für alle möglichen Risikofaktoren trat durch die Spezialisierung oft in den Hintergrund.

Gute Therapie, nur wenig Prävention

Hinzu kam, dass die Patienten im Krankenhaus zwar gut therapiert wurden, nach der Entlassung aber oft nichts an ihren Gewohnheiten änderten. Und so waren viele nach ein paar Monaten an dem gleichen Punkt wie vor der Behandlung.

Dasselbe Prinzip beobachtete ich auch in meiner anschließenden Anstellung in einer Praxis für Innere Medizin – gute Therapie der Krankheit, aber nur wenig Prävention. Ich wollte jedoch eingreifen, bevor jemand krank wird und den Menschen langfristig gesund halten.

Spezialisierung auf präventive Arbeitsmedizin

2001 bewarb ich mich im Bereich der Arbeitsmedizin, um mich auf präventives Arbeiten zu spezialisieren. Zunächst habe ich eine Weiterbildung zum Facharzt für Arbeitsmedizin bei TÜV SÜD absolviert. Anfangs betreute ich mehrere kleine Unternehmen, später kamen große Unternehmen hinzu.

Die Tätigkeitsgebiete waren dabei sehr vielseitig. Neben präventiven Maßnahmen konnte es auch zu akuten Notfällen oder Rettungseinsätzen kommen, beispielsweise durch Arbeitsunfälle an Maschinen.

Tätigkeitsfelder in der Betriebsmedizin

Bei Betrieben, deren Mitarbeiter geschäftlich ins Ausland reisen, waren zudem entsprechende reisemedizinische Vorkehrungen wie Impfungen zu treffen. Durch meine Tätigkeit bekam ich Einblicke in unterschiedlichste Branchen und arbeitete mit verschiedensten Menschen zusammen. Ich hatte großen Spaß daran, mich um Mitarbeiter und ihre Belange zu kümmern und sie für eine gesunde Lebens- und Arbeitsweise zu sensibilisieren.

Neben gesundheitlicher Beratung und Bewegungs- sowie Ernährungsprogrammen führte ich unter anderem auch Vorsorgeuntersuchungen durch. Meine Aufgaben als Betriebsarzt drehten sich somit immer um das Thema Prävention. Damit ersetzte ich aber keinesfalls den Hausarzt der Mitarbeiter, ich ergänzte ihn nur.

Aufstiegsmöglichkeiten

Vor zwei Jahren wurde ich Fachlicher Leiter Arbeitsmedizin bei TÜV SÜD. Eine neue Aufgabe, die zwar administrativer angelegt ist, aber keineswegs nur Schreibtischarbeit bedeutet.

Nach wie vor betreue ich als Betriebsarzt Unternehmen vor Ort. Diese Tätigkeit macht rund 50 Prozent meiner Arbeit aus und erfordert neben medizinischen Kenntnissen auch ein gewisses Maß an Kreativität bei der Erstellung passender Programme.

Beraten und etwas bewegen

Die andere Hälfte der Zeit halte ich als Fachlicher Leiter interne Präsentationen, berate andere Betriebsärzte oder bewerte gesetzliche Verordnungen und gebe dazu Empfehlungen. Neben der Vielfältigkeit der Tätigkeit, reizt mich vor allem die richtungsweisende Arbeit.

Auch in meinem jetzigen Aufgabenfeld bin ich noch sehr nah an den Mitarbeitern und kann mir ausreichend Zeit nehmen, um auf sie einzugehen. Die hohe Nachfrage zeigt, wie wichtig derartige Angebote sind und mir wird immer wieder bewusst, dass man als Betriebsarzt etwas bewegen kann.


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