Es gib Leute, die im Urlaub immer richtig fit werden wollen – zu Hause und auch im Urlaub, zumal auch Sportreisen ein zunehmend wichtiger Tourismus-Trend sind. Aber es geht nicht nur um Sport: Es geht um Selfness.

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Selfness

Aber Selfness ist nicht nur Optimierung um jeden Preis: Platt gesagt geht es um harte körperliche statt aufgepumpte Muskeln, Triathlon statt Anabolika, Detox statt Botox, Bionade statt Powerade. Zunehmend geht es, auf dem Gesundheitsmarkt wie auch auf dem Schönheitsmarkt, um Prävention: Nicht Krankheiten heilen, sondern die Gesundheit erhalten. Nicht Falten mindern, sondern Falten verhindern.

Die Überzeugung beim Selfness lautet, dass der Körper eigenverantwortlich gemanagt werden kann und muss. Das erinnert mich ein wenig an die Anhänger der QuantifiedSelf-Bewegung die sich unermüdlich selbst tracken, um z.B. ihre sportlichen Leistungen zu verbessern.

Gesundheit Selbstverantwortung und Ganzheitlichkeit

Was also in Zukunft zählt, ist nicht das blinde Nacheifern eines sporadischen Schönheitsideals, sondern Gesundheit, Selbstverantwortung, Sich Wohlfühlen, Pflegen und Aktivität.

Die neuen, körperbewussten Verbraucher wollen etwas tun für ihre Gesundheit – und zwar nicht nur bei Sport, sondern ganzheitlich übergreifend auf alle Bereiche: Ernährung, Fitness, Gesundheit – all das wird immer mehr ineinander übergreifen.

Ein wichtiger Trend ist auch Ganzheitlichkeit: Dem Zusammenspiel von Seele, Geist und Körper wird immer mehr Beachtung geschenkt. Mittel und Therapien, die diese Aspekte berücksichtigen, erhalten derzeit hohen Zulauf.

Neues Körperbewusstsein – auch im Urlaub

Laut einer Umfrage des Zukunftsinstituts assoziieren 45 % der Befragten Körperbewusstsein und Körperkultur in erster Linie mit Gesundheit und Wohlbefinden, fast jeder Dritte (31 Prozent) aber auch mit Sport und Fitness. Nur 4 % denken an Wahrnehmung durch andere. 58 Prozent der Befragten sagen, dass es die Verantwortung des Einzelnen ist, sich um seine Gesundheit zu kümmern.

Und laut einer Auswertung des World Travel Monitors® konnten Sport-Reisen in den vergangenen fünf Jahren bei europäischen Reisenden deutlich zweistellige Zuwachsraten verzeichnen und überholte dabei auch Kreuzfahrten, die vor fünf Jahren im Ranking noch vor dem Sporturlaub lagen. Übrigens: Besonders sportbegeistert zeigen sich dabei die Deutschen.

Wohin reisen die Sportbegeisterten?

Von den insgesamt neun Millionen Sporturlauben, die die Europäer im Ausland verbringen, kommen mit 42 Prozent fast die Hälfte aus Deutschland. Die Niederländer folgen mit 14 Prozent auf dem zweiten Platz. In den anderen europäischen Märkten liegt der Anteil von Sporturlauben bei lediglich sechs Prozent oder weniger.

Das beliebteste Reiseziel der sportaffinen Urlauber ist Österreich. 24 Prozent der Europäer zieht es in die Alpenrepublik, gefolgt von Italien und Deutschland mit jeweils elf Prozent. Auch deutsche Sporturlauber bevorzugen Österreich als Reiseziel zum Auspowern: Die Nachbarrepublik liegt mit 42 Prozent vor Italien (18 Prozent) und der Schweiz (14 Prozent).

Angesagte Trendsportarten

Bei den sportlichen Aktivitäten stehen bei europäischen Sporturlaubern vor allem Wandern mit 38 Prozent sowie Radfahren (23 Prozent) hoch im Kurs. Der Motorsport (Auto, Motorrad, Motorboot) folgt auf dem dritten Platz mit 14 Prozent.

Golfen liegt mit zehn Prozent auf Rang vier der beliebtesten Sport-Aktivitäten. Bei den deutschen Sporturlaubern führen ebenfalls Wandern mit 34 Prozent und Radfahren (25 Prozent) die Top Ten der liebsten Sportaktivitäten an. Golfen möchten neun Prozent der deutschen Sporturlauber auf Reisen.

Zu den verrückteren Sport-Trends, die mir dabei in den letzten Jahren untergekommen sind, gehören Stand up Paddling und Coastering. Ersteres zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es in fast jedem Gewässer betrieben werden kann, weil man nur ein Surfbrett und ein langes Paddel braucht.

Beim Coasteering hingegen braucht man felsige Küsten und Klippen, auf die man aus dem Wasser klettert und dann wieder runterspringt. So wie in Cornwall, wo ich diesen Sport vor zwei Jahren entdeckt habe. Auch wenn man mit Schutzkleidung bewaffnet ist, schaut es doch ziemlich gefährlich aus.

Der Markt ist da

Der Markt für solche ausgefallenen Sport-Trends ist jedenfalls da: Denn auffallend häufig gehören Sporturlauber den oberen Einkommensschichten an. Und die wollen schließlich was Geboten bekommen.

Und wer die Zielgruppe noch genauer eingrenzen mag: Europäische Sporturlauber sind im Durchschnitt 43 Jahre alt und leben mehrheitlich in Haushalten ohne Kinder. Auch sind mehr Männer als Frauen sportlich im Urlaub unterwegs. Mit 45 Jahren sind deutsche Sporturlauber zwar etwas älter als im europäischen Vergleich, unterscheiden sich aber sonst nicht von ihren europäischen Mitbürgern.

Unternehmer müssen sich darauf einstellen

Für Unternehmer, die mit neuen Geschäftsideen auf den Markt treten, bedeutet das, dass Sie sich bei Ihren Angeboten auf dieses neue, ganzheitliche Denken einstellen müssen: Es reicht nicht mehr nur, beispielsweise Schönheits- und Kosmetikprdukte anzubieten, nein, diese sollten auch gesundheitserhaltend sein.

Oder Lebensmittel, die einfach nur gut schmecken: Die Lebensmittel sollen heute sondern als funktionale Lebensmittel zu Gesundheit und Wohlbefinden beitragen. So ist es u.a. zu erklären, dass sich beispielsweise der Anteil von funktionale Trinks wie Energy-Trinks, spezielle Tees oder Eiweiß-Trinks auf dem US-Markt von 2002 bis 2007 fast verdoppelt hat.

Warum Personal Trainer?

Ein Personal Trainer kann Menschen bei alldem unterstützen: Personal Trainer fragen zunächst nach dem Ziel des Trainings, messen Puls, Körperumfang und Fettgehalt. Viele Kunden wollen abnehmen, haben Rückenprobleme oder hohen Blutdruck. Dem Trainingsbeginn sollte ein gesundheitlicher Check beim Arzt vorausgehen.

Für ein sinnvolles Ausdauertraining ist eine Leistungsdiagnostik (Laktattest) empfehlenswert. Danach erarbeiten Personal Trainer dann ihren Trainingsplan, der bei der ersten Trainingseinheit verfeinert wird. Ein guter Trainer kennt seine Grenzen und empfiehlt Fachleute wie Ärzte, Physiotherapeuten, Masseure oder Ernährungsberater zusammenarbeiten.

Voraussetzungen, Aus- und Weiterbildung

Die Berufsbezeichung Personal Trainer ist nicht gesetzlich geschützt. Eigentlich könnten Sie sofort anfangen, als Personal Trainer zu arbeiten. Allerdings sind eine qualifizierte Berufsausbildung im Sportbereich, ein Hochschulstudium oder zumindest entsprechende Trainerscheine nicht nur als Qualifikationsnachweise für Kunden sinnvoll

Sie sollten auch über die entsprechenden Kenntnisse im Trainingsbereich verfügen, um Ihren Kunden das Fachwissen zu vermitteln. Informationen zur Voraussetzunge und Ausbildung bietet die Berufsvereinigung für Fitness- und Aerobiclehrer.

Existenzgründung und Rentenversicherungspflicht

Als Personal Trainer sind Sie freiberuflich tätig. Das bedeutet, Sie benötigen lediglich eine Steuernummer beim Finanzamt. Eine Gewerbanmeldung ist nicht erforderlich.

Die Deutsche Rentenversicherung stuft Ihre Tätigkeit als Personal Trainer allerdings als Lehrtätigkeit eein und geht damit von einer vorrangigen Versicherungspflicht für Lehrer, Erzieher, Pflegepersonen etc. gemäß § 2 SGB VI ein. Dabei ist entscheidend, wie der Beruf ausgeübt wird und nicht wie die Berufsbezeichnung lautet.