Immer mehr Kunden möchten daher ihr Finanzschicksal in die eigene Hand nehmen, haben aber selbst keinen Durchblick, welche Angebote es am Markt eigentlich gibt. Sie wünschen sich daher eine kompetente und vor allem unabhängige Beratung. Hier tritt der Finanzberater auf den Plan.

Berufsbild! Finanzberater: Geldanlage-Strategien für Alle

Das Misstrauen gegen Bankberater wächst

Banken und die meisten freien Finanzdienstleister leben von den Provisionen, die sie einmal beim Verkauf der Finanzprodukte und danach als sogenannte Bestandsprovisionen erhalten. Die Verunsicherung unter den Kunden ist daher groß. Wer sich als unabhängiger Finanzberater, der keine Produkte verkauft sondern Kunden kompetent berät, das Vertrauen der Kunden erworben hat, hat gute Chancen auf diesem Markt. Ähnlich wie bei Anwälten oder Unternehmensberatern sind die Mandanten für die Gewissheit, wirklich ihre Finanzen zu optimieren, bereit, einen festen Stundensatz zu zahlen.

Denn immer wieder gibt es diese Geschichten, dass Kunden aufgrund falscher Beratung viel Geld verloren haben, hat es gezeigt: Auf Anlageberater von Banken ist in der Regel kein Verlass, denn sie beraten nicht selten eher so, dass für sie die höheren Provisionen dabei herausspringen. Kein Wunder also, dass sie das Vertrauen der Kunden verloren haben.

Was unabhängige Finanzberater von Bankberatern unterscheidet

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Unabhängige Finanzberater hingegen empfehlen Anlagen zur Vermögensbildung und -sicherung oder stellen das Portfolio nach den Kundenbedürfnissen zusammen. Dabei beraten sie Kunden telefonisch oder persönlich. Sie klären das Anlagenziel ebenso ab wie die Risikobereitschaft des Kunden und erläutern ihm die mit der Anlage verbundenen Risiken wie die Entwicklung des Börsenmarkts. Außerdem gewinnen sie neue Kunden und entwickeln Anlagestrategien.

Dabei ist der Finanzberater sehr artverwandt mit Berufen wie Lohnbuchhalter, Finanzbuchhalter, Buchführungsfachkraft, Controller, Kreditvermittlung, Existengründungsberater, Insolvenzberater, Versicherungsberater, Wirtschaftsprüfer, Finanzplaner, Anlageberater oder BusinessCoach

Hilfe beim Weg in die finanzielle Unabhängigkeit

Best of HR – Berufebilder.de®-Autorin Stefanie Kühn beispielsweise ist Certified Financial Planner und berät seit 1999 mit ihrem Unternehmen Private Finanzplanung Kühn e.K. Mandanten auf Honorarbasis und damit völlig unabhängig von Provisionen der Anbieter. Ihre Beratung ist individuell auf die Bedürfnisse ihrer Kunden zugeschnitten: Es geht weder darum, so reich wie möglich zu werden, noch mit mehr oder weniger geheimen Tricks möglichst schnell die erste Million Euro anzuhäufen. Denn fast jeder Mandant hat seine eigenen Vorstellungen von finanzieller Unabhängigkeit.

Daher zeigt Kühn ihren Kunden, welche individuellen Anlagestrategien zu seinen Vorstellungen passen. Kühne rät Mandanten auch von Anlagen ab, die nicht zu ihnen passen. Und natürlich von solchen, die sie nicht verstehen. Die Kunden nehmen ihre Finanzen schließlich selbst in die Hand. Damit sparen sie trotz Honorar unterm Strich meist viel Geld. Für die führende Fachzeitschrift „Euro Finanzen“ zählt Stefanie Kühn daher zum sechsten Mal in Folge zu den „Finanzberatern des Jahres“, darunter auch zu den „Top 10 Finanzberatern“ in Deutschland. Stefanie Kühn hat mehrere Ratgeber verfasst.

Immer am Puls der Zeit

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Um kompetente Empfehlungen oder Warnungen aussprechen zu können, verfolgen Finanzberater die Entwicklungen auf den Geld- und Kapitalmärkten, insbesondere anhand von Analysen und Fachinformationen. Abgestimmt auf die individuelle Situation des Kunden vermitteln Finanzberater beispielsweise Fonds, Anteilsscheine, Aktien, Schuldverschreibungen, Bausparverträge oder Kapitallebensversicherungen. Daneben erledigen sie ggf. die Kundenkorrespondenz oder übernehmen allgemeine administrative Aufgaben.

Da der Kapitalanlagemarkt laufend in Bewegung ist, müssen sich Finanzberater laufend über aktuelle Entwicklungen informieren – sowohl in der einschlägigen Fachpresse als auch im Internet. Ebenso berücksichtigen sie steuerrechtliche Vorschriften. Da Finanzberater ständig mit Kunden zu tun haben, sind Kommunikationsfähigkeit, Kontaktfreude und gute Umgangsformen in diesem Beruf wichtig. Über Verkaufsgeschick müssen Finanzberaterebenfalls verfügen, um Produkte überzeugend präsentieren zu können.

Neukundengewinnung und Acquise gehören dazu

Im Allgemeinen arbeiten Finanzberater eigenständig auf Basis der Honorare, die ihnen die Kunden bezahlen. Wer auf Provision Produkte von Banken und Versicherungen empfiehlt, macht sich unglaubwürdig. Viel Zeit verbringen Finanzberater am Schreibtisch, wo sie am Computer u.a. individuelle Finanzierungskonzepte entwickeln oder im Intra- und Internet Produkte sowie deren Konditionen und Kosten recherchieren. Auch der Umgang mit Allfinanz- und Kapitalanlagenplanungs- und -verwaltungssoftware ist ihnen vertraut.

Außerdem werben Finanzberater Neukunden und betreuen Privat– oder Firmenkunden. Dazu ist es wichtig, die individuelle wirtschaftliche Situation der Kunden und deren Wünsche zu kennen. Diese in Erfahrung zu bringen erfordert bisweilen Einfühlungsvermögen, doch nur auf diese Weise kann das Produkt optimal auf die Kundenbedürfnisse abgestimmt werden. Zudem sind fundierte Kenntnisse in der Wertpapier- und Fondsanalyse sowie über die Fonds- und Vorsorgeprodukte wichtig, um angemessen beraten zu können

Ethik als Trendthema

Denn auch in der Finanzbranche ist Spezialisierung gefragt: Ethik beispielsweise liegt im Trend. Wirtschaft ist ja gemeinhin im Volksmund die Welt der Unternehmer und Finanzen. Doch genau genommen gehört Wirtschaft für jeden von uns zum Alltag: Wenn wir Geld verdienen, wenn wir Geld wieder ausgeben, dann bewegen wir uns stets in der Wirtschaft. Und jeder kleine Dienstleister, ob der Mann vom Kiosk oder der Selbständige Hausmeister, ist ein Unternehmer. Eine Trennung zwischen Wirtschaft und dem normalen Leben gibt es streng genommen nicht, viel mehr bewegt sich jeder von uns ständig in der Wirtschaft.

Die Welt der (Groß)Unternehmer, des Kapitalismus und der Finanzen hingegen ist in den letzten Jahren heftig in Verruf geraten. Und die ist durch die letzte Wirtschaftskrise kräftig in Verruf geraten: Denn lange Zeit galten die digital beschleunigte Aktienökonomie und die Profitmaximierung der Unternehmen als Maß für den industriellen Kapitalismus. Das Ziel war höher, weiter, schneller, mehr. Eine Denkweise, die uns schließlich 2008 eine weltweite Finanzkrise bescherte, die mit einer tiefen Vertrauenskrise in die Gesetze des Marktes und den Kapitalismus einhergeht.

Der Sinneswandel in Wirtschaft und Gesellschaft

Dadurch wird sich in den kommenden Jahren in Wirtschaft und Gesellschaft ein deutlicher Sinneswandel vollziehen. Menschen verbinden immer häufiger Sinn und einen Identitätswunsch mit ihren Konsumentscheidungen und mit ihrer Arbeit. In Zukunft zählt weniger die Höhe des Gehaltsschecks. Viel wichtiger sind die Verwirklichung eines Projektes und die Umsetzung eigener Ideen. 78 % der weltweit von GfK Roper Consulting Befragten Menschen wollen mit ihrer Arbeit und ihrer Karriere auch eine erfüllende und sinnstiftende Beschäftigung im Leben ausführen. Und die Zufriedenheit aus dieser Sinnerfüllung wird zur entscheidenden Produktivkraft für zukunftsfähige Unternehmen.

Der Landwirtschaftsfonds „Käse statt Zinsen“ etwa wurde zur Erhaltung der Allgäuer Kulturlandschaft geschaffen. Die Geldanlage in den Fonds kommt der heimischen Wirtschaft zugute. Anstelle von Zinsen erhalten die Investoren eine Beteiligung am Ertrag der ökologischen Landbewirtschaftung. Pro gezeichnete 5.112,91 Euro gibt es 7,5 kg besten Alpkäse.

Das Modell Josef Ackermann ist ein Auslaufmodell

Daher werden Manager und Entscheider zukünftig verstärkt moralische Werte gezielt als Produktivfaktor ein. Das Modell Josef Ackermann – in einem Atemzug Rekordgewinne und die Entlassungen von mehreren tausend Mitarbeitern bekannt geben – ist ein Auslaufmodell. Das Entweder-oder-Denken der Unternehmen gehört der Vergangenheit an, die Konvergenz von Business und Moral erreicht wird immer wichtiger.

Eine Befragung des Forschungs- und Beratungsunternehmens „Great Place to Work“ zeigt, welch großes Potenzial hinter dem Produktivfaktor Mensch steckt: Bei der Befragung von 37.000 Beschäftigten in 314 Firmen kam heraus, dass zufriedene und motivierte Mitarbeiter den Unternehmenserfolg um durchschnittlich 30 Prozent steigern können. Und die große Mehrheit der Mitarbeiter (74 %) der Top 100 der besten Arbeitgeber in Deutschland ist zufrieden und fühlt sich als ein wichtiger Teil eines Unternehmens. Zum Vergleich: Im Schnitt aller Unternehmen in Deutschland sind es gerade mal 40 Prozent.

Ethisches Image ist gut fürs Geschäft

Produkte und Dienstleistungen müssen mehr denn je das Gefühl vermitteln können, ethisch-moralisch aufgeladen zu sein. Vertrauen und Transparenz sind die entscheidenden Wirtschaftsfaktoren der Zukunft. Nur wer es schafft, mit seinem Business das Vertrauen wiederherzustellen, gehört in der Ökonomie von morgen zu den Gewinnern und Marktführern.

Weg vom Heuschrecken-Image, hin zu mehr Transparenz, Verantwortung und Vertrauen lautet die Devise der Beteiligungsgesellschaft KKR. Seit der Investor sich 2004 mehrheitlich an der Werkstattkette Auto Teile Unger (ATU) beteiligt hat, ging der Umsatz bei dem deutschen Familienunternehmen rapide bergab. Schlechte Arbeitsbedingungen, fehlende Mitarbeitermotivation und enormer Wachstumsdruck gelten als Hauptgründe dafür. Mit der neuen Expansionsstrategie kehrt KKR dem reinen Renditedenken nun den Rücken – und zurück auf die Erfolgsspur der Sinnmärkte. Die Beschäftigten sollen künftig mehr in Entscheidungsprozesse eingebunden werden und verstärkt an Weiterbildungskursen teilnehmen. Das Budget für Mitarbeiterschulungen wurde um das Doppelte erhöht. Die Strategie für die Zukunft steht fest: Langfristiger Vertrauensgewinn der Kunden durch ehrliche Verkäufe.

Achtung vor Greenwashing im Finanzsektor

Natürlich besteht schnell die Gefahr, dass sich Unternehmen ökologische und ethische Verhaltensweisen nur als Deckmäntelchen umhängen um genau so weiter machen wie zuvor. Die in letzter Zeit intensiv in den Medien diskutierten Bespitzelungsskandale in größeren Unternehmen zeigen, dass es offenbar mit der Moral in vielen Unternehmen nicht weit her ist und das Vertrauen in die Unternehmen nachhaltig erschüttert.

Genau solche öffentlichen Diskussionen haben aber viele Unternehmen aufgerüttelt, was dazu führte, das sich immer mehr Unternehmen ihrer sozialen Verantwortung bewusst werden. Der weltweit größten Corporate Social Responsibility Initiative, dem UN Global Compact, sind seit dem Gründungsjahr 2000 mehr als 3500 Organisationen beigetreten, davon 2500 Wirtschaftsunternehmen.

Finanzberater mit Schwerpunkt Wirtschaftsethik

Während die einen negative Schlagzeilen machen, gibt es zahlreiche mittelständisch Traditionsunternehmen wie etwas der Modelleisenbahnhersteller Fleischmann oder der Fahrradhersteller Kettler, die bewusst in Deutschland produzieren. Die Liste http://www.hergestellt-in.de verzeichnet alle Firmen, den Made in Germany als Marke wichtig ist und die damit ganz bewusst auf Nachhaltigkeit setzen.

Mit Erfolg: Wurden solche Aktivitäten in der Vergangenheit häufig als reine PR-Maßnahmen abgestempelt, zeigt sich neuerdings ein Umdenken in der Bevölkerung. Ein wichtiger Indikator für eine Trendwende: Die heutigen Studenten von VWL und BWL, also die Manager und Finanzexoerten von morgen, entscheiden sich immer öfter bewusst für den Schwerpunkt Wirtschaftsethik.

Voraussetzungen, Aus- und Weiterbildungen und Existenzgründung

Um diese Tätigkeit ausüben zu können, ist üblicherweise eine Aus- oder Weiterbildung im Bereich Finanzdienstleistungen oder ein betriebswirtschaftliches Studium, idealerweise mit Schwerpunktsetzung im Bereich Banken und Finanzdienstleistungen, erforderlich.

Als Finanzberater müssen Sie in der Gemeinde-/Stadtverwaltung, in der Sie Ihr Büro oder Ihre Betriebsstätte haben werden, ein Gewerbe anmelden. Zuständig ist hier das Ordnungsamt, manche Kommunalverwaltungen haben auch ein eigenes Gewerbeamt. Die Anmeldung Ihres Gewerbes kann persönlich oder schriftlich erfolgen. Als Anmeldegebühr ist einmalig ein Betrag von 15 bis 50 Euro zu entrichten (variiert von Gemeinde zu Gemeinde). Gewerbetreibende müssen ab einem Gewinn von 24.500 Euro im Jahr Gewerbesteuer zahlen, ab einem Umsatz von 500.000 Euro im Jahr beziehungsweise 50.000 Euro Gewinn Bilanzen erstellen und sofort Pflichtmitglied der IHK werden. Das Gewerbe- oder Ordnungsamt leitet die Gewerbeanmeldung an andere Stellen wie das Finanzamt, die oder die Industrie- und Handelskammer, das Registergericht und die Berufsgenossenschaft weiter.


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