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Offenlegung & Urheberrechte: Bildmaterial erstellt im Rahmen einer kostenlosen Kooperation mit Shutterstock.
Von Simone Janson (Mehr) • Zuletzt aktualisiert am 06.01.2023 • Zuerst veröffentlicht am 20.10.2011 • Bisher 5106 Leser, 1842 Social-Media-Shares Likes & Reviews (5/5) • Kommentare lesen & schreiben
Ist unser Hochschulausbildung noch zeitgemäß? Oder muss sie völlig neu gedacht werden? Und was hat das mit dem Fachkräftemangel zu tun?
Die Welt und mit ihr neue Technologien verändern sich immer schneller und so sterben wahrscheinlich auch klassische Traditionsberufe wie Banker oder sogar Mediziner demnächst aus – wenn man Gunther Dueck folgt – auch wenn man sich das noch gar nicht recht vorstellen kann.
Und die Technik entwickelt sichschneller als die Ausbildungsberufe nachkommen, siehe Fachkräftemangel in der IT. Selbst Professoren in einschlägigen Studiengängen fragen mittlerweile verzweifelt, was sie ihren Studenten beibringen sollen. Daher wäre etwas Flexibilität und Durchlässigkeit bei Berufen sinnvoll.
Vor einiger Zeit unterhielt ich mich dazu auf einer Veranstaltung mit einem Professor einer Hamburger Hochschule, der dort für die Ausbildung in medienwissenschaftlichen Studiengängen zuständig ist. Und der erzählte mir von einem ernsten Problem: Dass man nämlich gar nicht wisse, wie man die jungen Leute vernünftig ausbilden solle, weil man keine Ahnung habe, was morgen überhaupt auf dem Arbeitsmark gefragt sei.
Zur Zeit lernten die angehenden Medienleute Apps zu programmieren, weil das eben Momentan der Renner bei den Verlagen sei. In der nahen Zukunft aber, so war sich mein Gesprächspartner sicher, würde wieder etwas ganz anderes gefragt sein. Und er sollte damit recht behalten.
Das ist aber nur ein Beispiel, das sich auch auf viele andere Bereiche übertragen lässt: Ausbildungsinhalte veralten heute zu schnell. Dementsprechend war dieser Professor ein Mann in Nöten – und bezeichnend für unser deutsches Ausbildungssystem. Denn auch wenn die moderne Technik die Anforderungen auf dem Ausbildungsmarkt rasanter verändert als die Hochschulen ausbilden können (in diesem Fall dauert ein Ausbildungsgang 3 Jahre):
In den Köpfen sitzt offenbar noch ziemlich tief, dass eben nur eine gescheite Berufsausbildung im Fach X dazu befähigt, eben just diesen Beruf X auch auszuüben. Und zwar bei den Professoren, aber dummerweise auch bei den jungen Leuten, die sich so selbst unnötig einengen.Das Thema habe ich hier auch schon behandelt.
Und das gilt ja längst nicht nur für die Journalisten, da ist der Zugang ja noch vergleichsweise offen, sondern vor allem auch für technische Berufe. Kein Wunder, dass da gerne „Hilfe, Fachkräftemangel“ gerufen wird: Wenn Unternehmen praktisch schon fertig ausgebildete Fachleute suchen, denen sie nichts mehr beibringen müssen, dann ist die Auswahl tatsächlich ziemlich beschränkt.
Dabei ist es längst ein offenes Geheimnis, dass man in der Regel sein Können am besten im Job erlernt: Learning bei Doing. Aber diese Weisheit scheint vielen nicht so recht zu schmecken:
Eigenverantwortung sieht anders aus. Genau die sollte aber das Ziel einer Ausbildung sein: Dass man sich später eigenverantwortlich weiterbilden kann (das vielzitierte, aber oftmals hohlphrasige Lebenslange Lernen) und sich Flexibel neuen Herausforderungen stellen kann.
Dafür bräuchte es aber dann auch einen Arbeitsmarkt, der solche Fähigkeiten und solche Einsatzfreude belohnt, keine Arbeitgeber die händeringend nach Spezialisten suchen, die sie sich eigentlich selbst erst noch heranzüchten müssen. Und der Generalisten lieber links liegen lässt, statt ihnen Chancen zu ermöglichen.
Spannend finde ich zum Thema lebenslanges eine Aussage von Recruiting-Experte Henrik Zaborowski:
Das ganze Gefasel vom „lebenslangen Lernen“, das aber nie wirklich ernst gemeint war, muss jetzt langsam wahr werden. Einfach weil es in Zukunft Berufe / tätigkeiten gibt, die heute noch kaum jemand kann. Wenn ich im Job lernen dürfte, könnte ich alle 5 Jahren meinen Tätigkeitsschwerpunkt ändern, wenn ich das will und das Zeug dazu habe. Und so herausfinden, was ich wirklich kann und will.
Auch Joachim Diercks, CEO des HR-Dienstleisters Cyquest, glaubt nicht, dass sich das Berufswahl– und Ausbildungssystem grundsätzlich verändern werden:
Wir haben ein ständisches Ausbildungssystem, zumindest in der Dualen Berufsausbildung, das sich erstens durchaus als Erfolgsmodell bewährt hat (zumindest für die Volkswirtschaft, für den Einzelnen gibt es Luft nach oben…) und das sich zweitens tief in das kollektive kulturelle Bewusstsein eingebrannt hat.
Und beide haben irgendwie recht: Ich finde auch, dass diese Haltung „eine Ausbildung ein Leben lang“ ein wenig veraltet ist und nur unglücklich machen kann, weil sich die eigenen Wünsche und Bedürfnisse ja ständig ändern. Und schließlich muss Ausbildung auch interaktiver und spontaner werden.
Wie sieht denn nun die Traumausbildung der Zukunft aus? Wir brauchen Permanente Kommunikation z.B. mit Unternehmen statt festgefügte, starre Lehrplan-Korsetts. Sowas ist mit dem heutigen Bildungssystem ja fast nicht zu schaffen: Vielleicht müssen wir Ausbildung einfach mal radikal neu denken, weg von Institutionen und Lehrplänen, hin zu mehr Interaktivität?
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Simone Janson ist Verlegerin, Beraterin und eine der 10 wichtigsten deutschen Bloggerinnen laut Blogger-Relevanz-Index. Sie ist außerdem Leiterin des Instituts Berufebilder Yourweb, mit dem sie Geld für nachhaltige Projekte stiftet. Laut ZEIT gehört ihr als Marke eingetragenes Blog Best of HR – Berufebilder.de® zu den wichtigsten Blogs für Karriere, Berufs- und Arbeitswelt. Mehr zu ihr im Werdegang. Alle Texte von Simone Janson.
[…] die Hochschulen schuld an dem Dilemma, unser Bildungssystem, die Professoren, die nicht wissen, was sie den Studierenden beibringen sollen? Vielleicht gibt es auch historische Gründe wie unser Bildungsideal, das trotz Umstellung auf den […]
Eigenverantwortung sieht anders aus. Genau die sollte aber das Ziel einer Ausbildung sein. Offenes Geheimnis,…
dass man in der Regel sein Können am besten im Job erlernt: Learning bei Doing. Diese Weisheit schmeckt vielen nicht
@Zorem:
>Ich habe Thilo Baum, die GSA und auch andere Trainer oft aufgefordert, eine Schule zu gründen
Wann und wo haben Sie das denn getan?
Unbedingte Unterstützung für Frau Janson. Sowohl Schulen als auch Hochschulen bilden junge Leute an der Realität vorbei aus – mit Ausnahmen natürlich, beispielsweise vermutlich manches Ingenieurstudiengangs. Ich bin sicher, die Sache mit der Theorie und den unfähigen Praktikern gilt durchaus auf dem Bau. Wenn es um Photovoltaik geht, Energieeffizienz, Baumarketing, bestimmt. Aber das ist eben nur eine von vielen Dimensionen.
Statt sich mit Debatten über die Form aufzuhalten (Abi in 12 oder 13 Jahren?), sollten wir vielmehr über Inhalte reden: Was lernen wir eigentlich, was ist wirklich nötig? Und vor diesem Hintergrund müssen wir dringend die starrsinnige Haltung hinterfragen, Theorie sei per se und prinzipiell gut.
In dem Zusammenhang ein Lesetipp: „Die Weltwoche“, aktuelle Ausgabe (46/2011), Seite 67. Dort schreibt der Politologe Michael Hermann eine Replik auf zwei Wissenschaftler, die ihn im vorigen Heft zu zerlegen versucht haben.
Herr Hermann schreibt über das Desaster des Wissenschaftsbetriebes u.a.:
„Gerne und selbstverständlich nimmt man zwar die Gelder der öffentlichen Hand, bemüht sich aber nicht um den Rückfluss der Forschungsergebnisse in die Öffentlichkeit (…) Was für die Naturwissenschaften gut und richtig ist, führt in den Sozialwissenschaften nämlich nicht selten zu selbstreferenziellen, abgehobenen und sich um sich selbst drehenden Forschungstätigkeiten. Wenn der akademischen Politologie meine Arbeit nicht schmeckt, dann gibt es nur einen Weg, mir etwas entgegenzustellen: Dazu müssen sich die Professoren jedoch aus dem Elfenbeinturm wagen und sich um eine auch ausserhalb der Fachkreise verständliche Sprache bemühen.“
Vor diesem Hintergrund sollten wir in der Tat das gesamte Bildungssystem überdenken.
Journalisten sind Karriereberater, Ärzte sind Motivatoren oder PR-Manager Chancen-Checker. Die Schulen und Universitäten sind dieser Gruppe von Praktikern bisher verschlossen und damit auch die Kassen des staatlichen Bildungssystems. Die Frage von Thilo Baum nach dem nötigen Wissen, kann aus meiner Kenntnis, nur dogmatisch beantwortet werden. Nötig ist, was im Lehrplan steht. Das Ziel der Praktiker scheint klar. Rein mit dem Praxiswissen in die Lehrpläne und somit in die Schulen und Universitäten. Ich habe Thilo Baum, die GSA und auch andere Trainer oft aufgefordert, eine Schule zu gründen, doch gegründet wurden bisher train the trainer Institute, aus der Branche für die Branche, oft die einzige ergiebige Refinanzierungsquelle für Speaker. Ich bin skeptisch, ob Berater und Trainer ohne pädagogische, psychologische oder soziologische Universitätsausbildung sinnvolle Lösungen für unser Bildungssystem finden. In meiner Welt sind weitere Freiberufler mit Universalkompetenz unnötig, vielmehr freue ich mich über gut ausgebildete Menschen, die in interdisziplinären Teams die aktuellen Probleme der Gesellschaft lösen.
lebenslanges #Lernen – #Ausbildung #2.0
RT @LVQ_Bildung: Fachkräftemangel 2.0: Man ist nie fertig ausgebildet. Schöne Erkenntnisse bei @SimoneJanson #Karriere
Was die Zukunft bringt, ist kaum zu sagen. Aber wenn man von heute aus zurückblickt, hat sich die Medienwelt zum Teil zwar stark verändert. Aber eben nur zum Teil.
Sicher, manche konkreten Fertigkeiten, die man in der Zukunft benötigen wird, muss man sich eben erst dann aneignen, wenn der Bedarf dafür da ist. Das geht denjenigen, die jetzt schon in den Medien arbeiten, aber auch nicht anders.
Ich stimme aber zu, dass wir große Veränderungen im Bildungssystem benötigen. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich als Berufstätiger in der Freizeit fortbilden, aber das hat Grenzen. Hier die die Voraussetzungen zu schaffen halte ich für schwieriger als Fragen der Finanzierung.
"Bildung radikal neu denken?" – ein interessanter Beitrag von @SimoneJanson
@nadia_z @breitenbach Da habe ich grade gestern was zu geschrieben #bildung ist nicht #ausbildung
Hallo Zorem,
das ist schön, dass Sie diese Haltung haben und ich finde auch, dass das so sein sollte. Man sieht aber doch, wie groß der Druck an den Hochschulen ist, die Leute in vorgefertigte Ausbildungsschemata zu pressen. Ziemlich traurig das ganze!
Was kennen Sie für Professoren? Wie ist der Mann Professor geworden? Bei einem Studium geht es um Methoden und Grundwissen. Ohne Theorie gibt es unfähige Praktiker.
Oder auch "Lebenslanges Lernen 2.0" RT @LVQ_Bildung: Fachkräftemangel 2.0: Schöne Erkenntnisse bei @SimoneJanson
Oder auch "Lebenslanges Lernen 2.0 – Fachkräftemangel 2.0: Schöne Erkenntnisse bei @SimoneJanson
Fachkräftemangel 2.0: Man ist nie fertig ausgebildet. Schöne Erkenntnisse bei @SimoneJanson #Karriere #Weiterbildung
Rant zur Zukunft der Berufs-Ausbildung: Bildung radikal neu denken? #Business
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