Berufswahl und Jobwechsel sind für Schüler wie Erwachsene gleichermaßen wichtige Themen. Worauf müssen Ein- und Umsteiger achten?

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Den richtigen Beruf wählen, klar – aber welchen?

Berufswahl, Jobwechsel, Quereinstieg sind Themen, die längst nicht mehr nur für junge Menschen, die mit der Schule fertig sind und nach dem geeigneten Studium oder Ausbildungsplatz suchen, interessant sind. Denn: Auch immer mehr Menschen mit Berufserfahrung überlegen, umzusatteln und stellen sich die Frage: “Welcher Beruf passt zu mir?”

Da ist guter Rat teuer, denn Berufseinsteiger, aber auch Umsteiger haben in Deutschland die Qual der Wahl: Es gibt hunderte von staatlich anerkannten betrieblichen Berufsausbildungen und tausende Studiengänge und -fächer. Dazu kommen ungezählte berufsbegleitende Weiterbildungen mit mehr oder weniger anerkannten Abschlüssen.

Aus- und Weiterbildungen: Verwirrender Dschungel an Möglichkeiten erschwert Durchblick

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Hunderte von staatlichen und privaten Hochschulen werben um die Gunst der Bildungswilligen, zudem entstehen immer mehr Studien- und Weiterbildungsgänge an privaten Institutionen jeder Art. Letztere müssen oftmals nicht einmal akkreditiert oder normiert sein, was den Überblick besonders erschwert.

Immer wieder stelle ich fest, dass junge Menschen gar nicht wissen, welche beruflichen Möglichkeiten sie haben, ja dass sie oft gar nicht wissen, was sie selbst wollen. Denn es greifen immer noch genug junge Leute bei der Wahl von Ausbildungsberuf oder Studienfach dann eben.

Hohe Abbruchzahlen in Studium und Ausbildung: Viele greifen bei der Berufswahl daneben

Mehr als jedes vierte Ausbildungsverhältnis wird vor dem Abschluss abgebrochen, davon wiederum etwa ein Drittel noch in der Probezeit. In manchen (vermeintlich) populären Ausbildungsberufen liegt die Abbruchquote bei nahezu 50%. Recruiting-Experte Joachim Diercks schreibt dazu kurz und bündig:

Verwirrende Vielfalt, die aber praktisch kaum genutzt wird.

Und auch bei den Studiengängen sehen wir wie bei den Ausbildungsberufen enorm hohe Abbrecherquoten von durchschnittlich etwa 30 Prozent. Dabei liegt die Quote an den Fachhochschulen am niedrigsten, gefolgt vom Bachelorbereich. Mit steigender Qualifikation an Universitäten liegt diese Quote mit Abstand am höchsten. Man muss sich die Frage stellen, was da so grundlegend schiefgeht – zum Beispiel bei der Berufsvorbereitung in der Schule, der Ausbildungswahl und dann im Studium oder in der Berufsausbildung selbst.

Welcher Beruf passt zu mir?

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Vielleicht hilft hier schon ein neuer Blickwinkel, der vielen schlicht revolutionär erscheint: Best of HR – Berufebilder.de​®-Autor Tom Diesbrock hat auf einen elementaren Fehler hingewiesen, den viele Menschen bei der Berufswahl begehen: Statt nach einer Tätigkeit zu suchen, die sie wirklich interessiert, orientieren sie sich zuerst am Angebot.

Das zeigt sich auch daran, dass die richtige Berufswahl in Deutschland ein wichtiges, wenn auch unterschätztes Thema ist und dieses ausführlich diskutiert werden sollte. Dann wird eben Medizin studiert, das kennt man ja, oder Jura. Auf ungewöhnliche Ideen kommt, bei denen man sich seinen Job quasi neu erfindet, kommt man so kaum. Eine Vorgehensweise, die Diesbrock zurecht als klassische Selbst-ins-Knie-Schuss-Technik bezeichnet.

Den Blick weiten und ungeahnte Job-Möglichkeiten finden

Dabei ist es der viel bessere Weg, mit der Überlegung zu starten: “Was will ich überhaupt machen” und dann nach dem passenden Weg dorthin zu suchen als umgekehrt zuerst nach irgendeiner gut klingenden Ausbildung zu suchen, die viel verspricht, vorn der man am Ende aber gar nichts hat. Menschen, die dies umgesetzt haben, finden oft alternative Wege, um in einen Bereich einzusteigen, den sie lieben.

Mit der Berufswahl bei den eigenen Wünschen zu beginnen, weitet hingegen den Blick und eröffnet neue Wege, an die man vielleicht nicht gedacht hätte – zum Beispiel auch die Möglichkeit zum Quereinstieg ganz ohne Ausbildung. Die Entscheidung, sich auf persönliche Wünsche und Leidenschaften zu konzentrieren, kann dabei oft überraschende und unkonventionelle Wege eröffnen. Es ist erstaunlich, wie viele Möglichkeiten es gibt, wenn man sich darauf einlässt, seinen Interessen zu folgen.

Der berufliche Quereinstieg bietet viele Chancen

Der Quereinstieg ohne formale Ausbildung ist ein perfektes Beispiel, was passieren kann, wenn Menschen ihre Leidenschaft als Leitfaden für ihre Karriere nehmen. Einige Branchen, wie beispielsweise die Technologie oder die Kreativwirtschaft, bieten zahlreiche Möglichkeiten für Quereinsteiger. Hier zählen oft praktische Fähigkeiten und Erfahrungen mehr als formale Abschlüsse. Durch Selbststudium, Online-Kurse, Praktika oder das Sammeln von praktischer Erfahrung können Menschen sich in diesen Feldern weiterbilden und sich aufgrund ihres Könnens und ihrer Leidenschaft einen Platz sichern.

Es ist inspirierend zu sehen, wie Menschen, die vielleicht keine traditionelle Ausbildung in einem bestimmten Bereich haben, durch ihre Hingabe und ihren Einsatz erfolgreich werden. Diese Herangehensweise ermutigt dazu, über den Tellerrand hinauszuschauen und die eigenen Fähigkeiten und Interessen als Antrieb für eine erfüllende Karriere zu nutzen. Letztendlich zeigt dies, dass die Berufswahl nicht immer den geraden Weg entlang gehen muss, sondern dass auch Umwege zu erstaunlichen Zielen führen können.

Der Weg zum Traumjob: Augen auf bei der Berufswahl

Wie aber findet man jetzt den richtigen Weg zu seinem persönlichen Traumjob? Der alte Spruch “Augen auf bei der Berufswahl” gilt noch immer, aber bei dem unüberschaubaren Angebot fällt es schwer, den Blick in die richtige Richtung zu lenken. Viele Abiturienten haben selbst bei der Abi-Feier noch gar keine Ahnung, was sie machen wollen.

Barbara Knickrehm, Berufsberaterin für Abiturienten bei der Arbeitsagentur Herford, rät, die Augen bei der Berufswahl ganz weit aufzumachen, gerade auch als Berufs-Ein- und Umsteiger. Man sollte erst einmal bei sich selbst anzufangen, bevor man sich von den vielen Möglichkeiten verwirren lässt:

“Statt planlos im Internet herumzusurfen, sollte man sich an erster Stelle fragen, welche Themen und Aufgaben einen besonders beschäftigen, besonders großen Spaß machen und bei denen man den Eindruck hat, dass sie einem gut von der Hand gehen. Aber auch die Einschätzungen seines Umfeldes sollte man in die eigenen Überlegungen einbeziehen.”

Beratung kann bei der Karriereplanung helfen: Was leisten Self-Assessment-Verfahren?

Wer dennoch auf diese Weise nicht weiterkommt, dem könnte ein Self-Assessment-Center helfen. Dieser wird nicht nur von einigen Hochschulen teilweise verpflichtend angeboten, sondern es gibt auch Tools für die persönliche Berufswahl online.

Wer den Online-Tools nicht traut, der kann eine Karriere-Beratung zu Rate ziehen. Für Schulabgänger werden solche Berufswahl-Beratungen von den Arbeitsagenturen kostenlos angeboten. Für alle anderen gibt es ein großes Heer von privaten Beratern und Coaches, die ihre Unterstützung bei der Berufungs-Findung und Karriereplanung anbieten. Hier kommt es darauf an, die Spreu vom Weizen zu trennen.

Der Selektionsprozess beginnt: Häufige Fehler bei der Berufswahl

Wenn Sie wissen, was Sie wollen, sind Sie schon einen großen Schritt weiter. Nun beginnt in Anbetracht des großen Angebots der Selektionsprozess: Wollen Sie lieber eine Ausbildung machen – oder doch lieber Studieren?

Viele Menschen, so hat Tom Diesbrockauch beklagt, machen erst eine Ausbildung und fragen sich dann, was sie damit machen könnten. Oder noch schlimmer: Sie orientieren sich bei der Wahl Ihrer Ausbildung am Angebot – und nicht an dem was sie eigentlich wollen. Das ist ein Fehler!

3 Checklisten: Lieber Berufsausbildung, Quereinstieg oder doch Studium?

Ein ebenso häufiger Fehler besteht darin, dass sich Schulabgänger zunächst auf eine Berufsausbildung fokussieren: Sie verdienen dann gleich Geld und die Ausbildung scheint schneller und zielgerichteter zum Erfolg zu führen. Doch ein Hochschulabschluss bietet langfristig immer die besseren Perspektiven.

Checkliste Berufsausbildung: Die eigenen Wünsche hinterfragen

Falls Sie sich überlegen, statt eines Studiums eine betriebliche Ausbildung oder den Besuch einer Berufsfachschule zu beginnen, sollten Sie Motive dafür kritisch hinterfragen:

Checkliste Quereinstieg: Auf zu neuen Karrierechancen

Wenn Sie hingegen einen beruflichen Quereinstieg in Erwägung ziehen, sollten Sie Geduld, Ausdauer und die Bereitschaft, neue Fähigkeiten eigenständig zu erlernen mitbringen. Wie können Sie den Übergang in einen neuen Karrierebereich verbessern?

Checkliste Studium: Sich einen Überblick verschaffen

Manche dieser “Vorteile” verlieren angesichts neuer Entwicklungen an den Hochschulen an Gewicht. So erlauben Bachelorstudiengänge einen Hochschulabschluss in sechs bis sieben Semestern, einer Zeit, die der beruflichen Ausbildung vergleichbar ist. So gehen Sie bei der Auswahl vor:

Fazit: Auch für die Berufswahl ist der Weg das Ziel

Die Reise zum Traumjob ist für Schüler und Erwachsene gleichermaßen eine Entdeckungsreise, die durch eine fundierte Berufswahl, eine gezielte Aus- und Weiterbildung sowie gegebenenfalls durch einen Quereinstieg bereichert wird. Für Schüler markiert die Berufswahl den Anfang, der durch eine reflektierte Auseinandersetzung mit Interessen und Fähigkeiten unterstützt wird. Die Auswahl einer passenden Ausbildung oder eines Studiengangs legt den Grundstein für das weitere Berufsleben.

Für Erwachsene, die möglicherweise bereits in einem Berufsfeld tätig sind, kann die Idee des Traumjobs durch Weiterbildungen oder Umschulungen neu definiert werden. Der Quereinstieg bietet eine alternative Route, um in einen Bereich einzusteigen, der der eigenen Leidenschaft entspricht, auch wenn man nicht den klassischen Ausbildungsweg gegangen ist.

In jedem dieser Schritte – sei es die Berufswahl, Ausbildung oder der Quereinstieg – spielt die persönliche Entwicklung eine wichtige Rolle. Die Fähigkeit, sich selbst zu reflektieren, sich weiterzuentwickeln und neue Wege zu erkunden, ist entscheidend, um den Traumjob zu erreichen. Es ist eine Reise voller Möglichkeiten, die durch Wissbegierde, Entschlossenheit und Flexibilität geprägt ist. Letztendlich ermöglichen diese Schritte, den Beruf nicht nur als Mittel zum Lebensunterhalt zu sehen, sondern als Ausdruck der eigenen Leidenschaft und Erfüllung im Arbeitsleben zu finden.


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