Die Auswertung der nationalen Umfragen unter Studierenden aus zwölf Volkswirtschaften zeigt: Google ist weiterhin der attraktivste Arbeitgeber. Die Automobilhersteller bleiben weltweit attraktiv. Der Finanzsektor verzeichnet Attraktivitätseinbußen.

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Google zum achten Mal Spitzenreiter

Das jährlich erstellte World’s Most Attractive Employer-Ranking von Universum (WMAE) zeigt, dass Google nach wie vor der weltweit attraktivste Arbeitgeber ist. Das gilt sowohl für Studierende der Wirtschaftswissenschaften als auch für angehende Ingenieure und IT-Experten. Für diese beiden Fachbereiche wird das Ranking jeweils separat erstellt. Google kann sich damit bereits im achten Jahr in Folge an der Spitze des weltweiten Universum-Rankings behaupten. Apple verbessert sich bei den Nachwuchsökonomen im Vergleich zum Vorjahr um fünf Positionen und folgt nun direkt auf Platz zwei. Bei den Studierenden der Ingenieurwissenschaften und Informatik hält das Unternehmen seinen dritten Platz.

Grundlage der Auswertung sind die nationalen Umfrageergebnisse von über 260 000 Studierenden aus Australien, Brasilien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Kanada, Indien, Italien, Japan, Russland und den USA. Sie gaben Auskunft zu ihrer Einschätzung von Unternehmen als Arbeitgeber, ihren Karrierezielen und zu weiteren Themen rund um Beruf und Karriere.

Finanzsektor verliert an Attraktivität

Die Daten zeigen: Die Automobilindustrie bleibt auch weltweit weiterhin eine der attraktivsten Branchen. Etwas weniger gut steht es dagegen um den Finanzsektor: Dieser verzeichnet weltweit einen Attraktivitätsverlust. Bei den Nachwuchsökonomen verlieren zehn von zwölf Banken im Ranking ihre Positionen im Vergleich zum Vorjahr. Verbessern kann sich dagegen kein Finanzunternehmen. Einzig Goldman Sachs und Morgan Stanley konnten ihre Plätze bei den Nachwuchsökonomen halten. Bei den angehenden Ingenieuren und IT-Experten konnte Goldman Sachs sogar um acht Plätze auf Platz 21 aufsteigen.

Was machen diese Unternehmen anders? Liegt es wirklich an der Offenheit für digitale und soziale Medien? Zumindest Goldman Sachs lässt das vermuten. Das Unternehmen nutzt Snapchat, um beispielsweise seinen Recruiting-Kanal an Universitäten zu bewerben – und gewinnt damit einen Vorreiter-Vorteil auf dieser Plattform.

Auch Technologieunternehmen hatten Verluste hinzunehmen – und zwar bei angehenden Ingenieuren und IT-Experten. Besonders hart hat es die Hardware-Unternehmen und Elektronikhersteller getroffen. Insbesondere Firmen wie Nokia, HP und Philips verloren dieses Jahr Plätze im zweistelligen Bereich.  Die meisten Software-Unternehmen konnten dagegen ihre Plätze halten – mit einer Ausnahme: Oracle verlor sieben Positionen.

Zehn Unternehmen aus Deutschland in den weltweiten Top 50

Deutschland ist damit zweiter in der Gruppe der Länder mit den meisten Unternehmen in den weltweiten Top-50-Rankings. Es liegt damit direkt hinter den USA. Mit BMW Group (Platz 15), adidas group (Platz 19), Deutsche Bank (Platz 27), Daimler/Mercedes-Benz (Platz 36) und Volkswagen Group (Platz 40) zählen für die Studierenden der Wirtschaftswissenschaften fünf Unternehmen aus Deutschland zu den 50 beliebtesten Unternehmen weltweit.

Bei den angehenden Ingenieuren und IT-Experten haben es sogar acht deutsche Unternehmen unter die Top 50 geschafft: BMW Group (Platz 4), Siemens (Platz 8), Daimler/Mercedes-Benz (Platz 19), Volkswagen Group (Platz 20), Bosch (Platz 35), BASF (Platz 36), Bayer (Platz 43) und adidas (Platz 44).

Globale Tendenzen und signifikante nationale Unterschiede

Generell zeigen die Ergebnisse der weltweiten Auswertung auch interessante globale Tendenzen: So sind für Studierende weltweit vor allem Unternehmen attraktiv, die ihnen Jobsicherheit und WorkLifeBalance bieten. Interessant ist, dass eine sinnvolle Arbeit zunehmend an Attraktivität gewinnt. Darunter verstehen die Studierenden mehrheitlich einen Beitrag zur Verbesserung der Welt, eine erfüllende und sinnvolle Arbeit sowie ein Engagement, das Leben der Menschen zu verbessern.

Unternehmen sind allerdings gut beraten, neben solchen globalen Durchschnittswerten auch die zahlreichen nationalen Unterschiede zu sehen. Sie tun gut daran, ihrer Employer-Branding-Strategie eine genaue Analyse zu Grunde zu legen und die Aktivitäten entsprechend auszurichten. Die jeweiligen länderspezifischen Zielgruppen weisen signifikante Unterschiede auf, sodass ein Employer-Branding-Ansatz im Sinne von ’one size fits all’ erfahrungsgemäß nicht funktioniert.

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